Kapitel 1 » Nein

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Kapitel 1

       Harry

,,Willst du mich-..."

Fluchend fahre ich mir durch die Haare, presse das Handy enger an meinem Ohr und versuche mich zu beruhigen.

„Jetzt hör mir mal ganze genau zu, Harry. Du wirst jetzt alles stehen und liegen lassen, rufst Grace an und erzählst ihr, das wir heute alle zusammen als Familie, Abendessen gehen werden, in einem Restaurant. Sie soll um 17:45 Uhr fertig sein, du holst sie ab und ihr kommt!" ,schreit Gemma, meine ältere Schwester, mich förmlich durch das Telefon, an, „Und bevor du sie abholst, holst die Halskette für sie ab!"

Ich spüre wie die Wut in mir, nach jedes einzelne Wort von ihr, steigt. Der ganze Aufwand meiner Familie war nicht nötig. Obwohl ich weiss, dass ich da durch muss, regt mich die Situation auf.

Grace ist meine Frau, heute sind wir seit einem Jahr verheiratet und natürlich muss die Familien das groß feiern. Ich habe keine Lust, weder noch die Zeit, die Halskette zu besorgen, Grace anzurufen und was ich am meisten verabscheue war die Schauspielerei vor unserer Familie.

,,Hast du mich verstanden, Harry?" ,reißt mich die Stimme von Gemma aus meinen Gedanken.

,,Ja, ich habs kapiert." ,ich sage nichts mehr, warte weder noch auf eine Antwort und lege auf.

Mit schnellen Schritten laufe ich auf das Gebäude zu, der Türsteher hält mir die Glastür schon bereits auf, worauf ich ohne mich zu bedanken, hindurch laufe und mich unverzüglich auf den Weg zu Niall's Büro mache, ohne zu klopfen, reiße ich gestresst die Tür auf und lasse sie hinter mir wieder zu fallen.

Niall schaut mich etwas verwirrt an, nachdem ich mich auf den Stuhl gegenüber seines Schreibtisches niederlasse und mein Gesicht in meine Händen vergrabe. Er weiß, dass ich einen Moment brauche, weshalb er seinen Stift ruhig neben sich legt und wartet.

Tiefeinatmend setze ich mich wieder richtig hin und schaue ihm in seine blaue Augen. Er grinst mich an, weshalb ich mich entspanne und ein leises schmunzeln meine Lippen verlässt.

,,Ich muss Nachhause, heute ist der 1. Hochzeitstag von mir und Grace, weshalb wir alle zusammen Essen gehen." ,fange ich an ihm gezügelt zu erzählen und ich bin mir sicher, das er weiß, das ich genervt deshalb bin. „Ich bitte dich, meine ganzen Meetings für heute zu übernehmen und meine Mails..."

,,Okay, kein Problem."

,,Danke Niall und lass mich wissen, falls es Probleme gibt. Ich hau ab."

Es geht schneller, als ich es erwartet habe. Ich richte meinen Anzug, fahre mir durch die Haare und verlasse das Büro meines Besten Freundes, so schnell wie ich es betreten habe. Als ich durch die Flure gehe, ist es still, alle meine Mitwirkenden sind am arbeiten.

Ich versuche Norma, das Mädchen an der Rezeption zu ignorieren, dafür das ihr Rock viel zu kurz ist und die Knöpfe ihres Hemdes zu weit offen, sollte ich sie feuern, dennoch leistet sie gute Arbeit und kann mit Kundschaft umgehen. Zudem hat sie endlich aufgehört, sich an mich ranzuschmeißen und sowieso habe ich keine Zeit für Vorstellungsgespräche.

Man hört das klackern meiner Schuhe auf das weiße Marmor Boden, mein Rücken ist gerade, mein Blick starr nach vorne gerichtet, während ich darüber nachdenke, das ich kein Stück von der Idee, das wir alle zusammen den 1. Hochzeitstag von mir und Grace feiern, begeistert bin. So gesehen ist es besser, statt ich alleine mit Grace essen gehen muss und zwischen uns diese komische Atmosphäre herrscht.

Ich suche den Kontakt von Grace aus meinem Handy, klicke auf das Telefon Symbol und rufe sie an.

„H-Hallo?"

,,Grace? Sei um 17:45 Uhr fertig okay? Wir gehen essen. Die gesamte Familie wird da sein, also stell dich bitte darauf ein." ,ich rede schnell, meine Stimme ist tief und kühl.

„Okay... werde ich machen, noch was?" ,ihre Stimme wird sanfter, hört sich an wie ein Geflüster.

„Nein."

Ich lege auf, bin schon längst an meinem Auto angekommen und steige ein. Ohne mich anzuschnallen, lege ich den Rückwärtsgang ein und rase aus meinem Parkplatz, auf die Straße. Ich rufe Gemma an, um sie zu fragen, wie der Laden heißt, von ich das völlig irrelevante Armband, abholen sollte.

-

          Grace

Mein Herz fängt schneller an zu schlagen, als mein Handy anfing zu klingeln und ich Harry's Namen drauf stehen sehe. Ich weiß, dass das Gespräch vielleicht drei Sekunden gehen würde, dennoch bemerke ich wie die Nervosität in mir steigt.

Es kostet mich ziemlich viel Überwindung abzuheben, doch ich weiß, dass wenn ich nicht abheben würde, würde es schlimmer sein.

,,H-Hallo?"

,,Grace? Sei um 17:45 Uhr fertig okay? Wir gehen essen. Die gesamte Familie wird da sein, also stell dich bitte darauf ein."

Es verletzt mich, dass er immer noch so kühl mit mir redet, versucht das Gespräch so kurz wie möglich zu machen und ich weiß, dass er mich niemals freiwillig anruft.

„Okay... werde ich mache, noch was?" ,ich habe Angst, dass er aus meine Stimme heraus hört, dass es mich triff das er die Tatsache, das wir unser Leben lang miteinander auskommen müssen, nicht in sein sturen Kopf bekommt.

,,Nein."

Und schon hat er aufgelegt.

Ich schlucke den Kloß in meinen Hals runter, beiße meine Zähne fest aufeinander und lege mein Handy auf die Kücheninsel ab. Um das schmerzvolle ziehen meines Herzens zu ignorieren, schließe ich meine Augen, atme tief ein und wieder aus, schüttle mein Kopf und fange an, mir darüber Gedanken zu machen, was ich anziehen soll.

Forced Marriage || Harry Styles || *ON GOING*Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt