Kapitel 2 » Wie meinst du das?

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Kapitel 2

        Grace

Ich habe ein wenig Panik, was dieses Familientreffen eigentlich angeht, aber ich musste da durch und konnte leider nicht absagen, da dies für mich und Harry organisiert wird.

Ich mag Harry's Familie wirklich sehr. Anne, seine Mutter, ist wie eine Mutter für mich. Sie behandelt mich so liebevoll und hat mir am Anfang auch sehr geholfen, als wir drei Monate nach der Hochzeit zusammen gezogen sind.

Sie und Gemma, Harry's ältere Schwester, sind die einzigen die wissen, dass Harry und ich nicht glücklich waren. Wie Harry mit der ganzen Situation umgeht und wie es läuft, doch es kann niemand etwas daran ändern.

Fertig angezogen und geschminkt, sitze ich auf mein Bett und warte geduldig auf Harry. Es ist 17:40 Uhr, weshalb ich aufstehe und anfange mein Zimmer aufzuräumen. Ich tue meine Schminke zurück, falte die Decken noch einmal und lege meine Hackenschuhe neben die Tür.

Das Geschenk von mir aus, für Harry, wird Gemma mitbringen. Ich habe keinerlei Ahnung gehabt, was ich ihm schenken soll, also habe sie nach Hilfe gefragt und sie meinte, dass sie etwas besorgt und mir vor Ort geben wird.

Ich werfe noch einen letzten Blick in den Raum, greife nach meinen Schuhen und gehe vorsichtig, mein Kleid von einer Seite festhaltend, die Stufen runter.

Pünktlich um viertel vor sechs, klingelt es an der Haustür und ich halte inne. Mein Herz stoppt für einen Moment, bis es anfängt zu rasen. Ich starre die Tür paar Sekunden an, bis ich zu ihr laufe und sie öffne.

Vor mir steht Harry. Zuerst schaut er mir in die Augen, weshalb ich meinen Blick senken lasse, als sein Blick von oben an mir runter gleitet. Nach unangenehme drei Sekunden, schaue ich zu ihm hoch, worauf er seine Augen von mir abwendet und räuspernd weg schaut.

,,Können wir los?"

Ich nicke nur mit meinen Kopf, da ich nichts aus mir herausbekomme und lege meine Schuhe vor mich, halte mich an die Tür fest und steige etwas hin und her schwankend ein, weil Harry's Präsenz mich nervös macht. Anschließend greife ich nach meiner schwarzen Jacke, die mir bis zu den Hüften geht und ziehe sie mir über den Schultern.

Gerade als ich die Tür hinter mir schließen möchte, sagt er: ,,Ich mach das, setz dich ins Auto."

Ich schaue ihn an, doch er mich nicht, hauche ein leises Okay und gehe zum Wagen, dort steige ich vorsichtig ein und schnalle mich an. Ich gucke zu Harry rüber, der das Licht ausschaltet, die Tür zu macht und abschließt. Mein Blick senkt sich wieder, als er auf das Auto zukommt, sich reinsetzt und nicht lange braucht den Motor zu starten und loszufahren.

Die Fahrt bis zum Restaurant verläuft in einer angenehmen Stille, das Radio gibt leise Musik von sich. Harry sitzt gelassen auf dem Sitz und fährt sich ab und zu durch die Haare, während ich fast vor Nervosität umkippe.

Wir sind schon oft als Familie zusammen essen gewesen. Das bedeutet, dass es nicht das erste Mal ist, das Harry und ich alleine im Auto waren, doch bis jetzt ist die Autofahrt noch nie anders gelaufen.

Er steuert schweigsam den Wagen und wechselt vielleicht mal den Radiosender. Der Gedanke, dass unsere Hochzeit schon ein Jahr her ist, überrascht mich ein wenig. Ich habe nie gedacht gehabt, dass er es so lange aushalten wird und erwische mich manchmal dabei zu hoffen, dass er das irgendwann beendet. Mir sind nämlich die Hände gebunden. Ich könnte niemals etwas sagen, denn das würde meine Mutter nur verletzen und das ist das letzte was ich will.

Forced Marriage || Harry Styles || *ON GOING*Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt