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«Taehyungs Sicht«
"Jungkook, warte...!", rief ich ihm hinterher und versuchte ihn aufzuholen.
Er starrte konzentriert auf den Boden, als wäre dieser heute besonders wichtig und sehenswert gewesen.
"Ist...alles in Ordnung?", fragte ich zögernd und legte eine Hand auf seine Schulter, die sofort weggeschlagen wurde.
Ich ließ die Hand bedrückt hinuntersinken und fragte mich, was das alles sollte. Jungkook hatte mich gestern bereits so behandelt, aber ich hatte es auf den Alkohol geschoben. Diesmal war er nüchtern und trotzdem ähnelte sein Verhalten dem von gestern. Ich wusste ja nicht einmal, warum er sich gestern so betrunken hatte. Er erzählte mir ja nichts.
Jungkook lief zu einem Wagen und stieg hinein. Ich tat es ihm nach und setzte mich auf den Beifahrersitz. Er fuhr bereits los, als ich mich traute endlich etwas zu sagen. "W-Wenn ich etwas falsch gemacht habe, tut es mir leid."
"Lass mich bitte einfach nur in Ruhe, okay? Der Tag war lang genug und ich habe keine Lust noch mit dir diskutieren zu müssen."
"Okay, ich hab schon verstanden. Ich hab verstanden, dass du keine Lust auf mich hast, dass du dich heute lediglich dazu gezwungen hast hier überhaupt her zu kommen, aber warum musst du mich so verwirren? Mir Hoffnungen geben? E-Erst küsst du mich gestern und dann das gerade eben...was beutetet das alles für dich, für mich...für uns? Warum tust du mir das an?"
"Du denkst, du würdest es verstehen, aber in Wirklichkeit verstehst du rein gar nichts."
"Dann erkläre es mir! Jungkook, bitte hass mich nicht so sehr... Ich habe auch Gefühle und ich weiß, dass du auch welche hast, also zeig mir bitte auch mal etwas anderes als Hass und Wut."
Ich konnte sehen, wie er seine Fingernägel in das Lenkrad bohrte, während sein Blick stur geradeaus auf die Straße gerichtet war. Und vermutlich war das auch besser so.
"Tu nicht so, als wüsstest du alles über mich. Denn du weißt gar nichts!", zischte er scharf.
"Du hast Recht und das verleugne ich auch nicht. Also erzähl mir doch was über dich. Öffne dich wenigstens ein bisschen. Wir sind immerhin verheiratet und sollen unser Leben zusammenleben."
"Du bist ja lustig. Denkst du wirklich ich werde für immer mit dir zusammen sein? Wenn es soweit ist, werde ich dich verlassen und das tun, was ich will. Dann ist es mir auch egal, was meine Eltern mir vorschreiben."
"In solchen Zeiten merke ich doch, dass du jünger bist", murmelte ich seufzend.
Jungkook fuhr an den Straßenrand und bremste ruckartig. "Steig. Aus."
"Was?"
"Bist du taub?! Steig aus!"
"Aber ich weiß doch gar nicht, wo wir sind!"
"Verschwinde aus meinem verdammten Auto!"
Ich guckte ihn entsetzt an, aber ich wusste, dass es sinnlos war. Mit einem Ruck öffnete ich die Tür, stieg aus und knallte sie wieder zu. Ich wartete erst gar nicht darauf, dass er wegfuhr, sondern rannte bereits davon, ohne ein bestimmtes Ziel vor Augen zu haben.
«Jungkooks Sicht«
Ich war weitergefahren, ohne auch nur einmal zurückzublicken, ob Taehyung vielleicht noch irgendwo zu sehen war. Alles in mir verdrängte die Gedanken an ihn, bis ich zu 'Hause' ankam und mich seufzend auf das Bett fallen lies.
Wie in einem Film spielten sich die Ereignisse des Tages vor meinem inneren Auge ab. Jimin, den ich geküsst hatte und der mich am Ende trotzdem wieder abblitzen gelassen hatte. Danach war ich ihm so verzweifelt hinterher gerannt, dass die Leute um uns herum angefangen hatten komisch zu schauen. Ich war ihm bis zu sich nach Hause gefolgt, nur, damit er mir schließlich die Tür vors Gesicht zuschlagen konnte, und von innen geschrien hatte, dass ich gefälligst verschwinden sollte.
Am Ende lief ich voller Frust zurück zum Restaurant. Als ich dort Taehyung enttäuscht stehen sah, verspürte ich einen Mix aus Wut und schlechtem Gewissen. Wut, weil er sich wahrscheinlich wieder gedacht hatte, wie hart und unfair sein Leben wäre, und das schlechte Gewissen, weil ich Jimin hinterher gejagt war, während Taehyung allein vor unserem Treffpunkt stundenlang gewartet hatte. Ich war überrascht, dass ich überhaupt ein schlechtes Gewissen gegenüber ihm verspürte.
Ich hätte ihn auch gar nicht aus dem Auto geschmissen, wenn er einfach still sitzen geblieben wäre. Ich war an einer Ampel stehen geblieben, als es plötzlich langsam dunkler wurde und heftiger Regen vom Himmel kam und auf die Scheibe prasselte. Jedoch hatte ich mir dabei nichts gedacht und war einfach ganz normal weiter nach Hause gefahren.
♤♡◇♧
Am nächsten Tag, nachdem Taehyung nicht zu Hause aufgetaucht war, wurde ich früh morgens von dem Klingeln des Telefons geweckt. Seufzend stand ich auf und hob den Hörer ab.
"Hallo?"
"Sind Sie Jeon Jungkook?", ertönte eine fremde weibliche Stimme.
"Eh ja?", erwiderte ich verwirrt und gleichzeitig auch noch halb im Schlaf.
"Ihr Mann wurde gerade ins Krankenhaus geliefert. Es wäre gut, wenn Sie vorbeikämen, um ein paar Unterlagen auszufüllen."
"Mein Mann?"
"Kim Taehyung. Laut den Papieren sind Sie seid einer Woche verheiratet...? Stimmt das etwa nicht?"
"Eh doch, i-ich komme sofort."
Mit einem Mal war ich hellwach. Taehyung wurde ins Krankenhaus geliefert? War ihm gestern etwas vorgefallen?_____
Ich wünsche euch allen ein Frohes Neues Jahr! :)
An dieser Stelle würde ich mich noch gerne dafür bedanken, dass ihr die Geschichte lest und ich hoffe, dass ihr sie weiterhin gespannt mitverfolgt. Obwohl noch nicht so viele Leser die Geschichte entdeckt haben, habe ich wirklich Spaß daran die Kapitel zu schreiben.
Dankeschön ♡
Vielleicht kommt heute Abend noch ein Kapitel :)
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Being with You ᵛᵏᵒᵒᵏ [✔]
Fanfic» Lieber würde ich sterben, als ihn zu akzeptieren! « ~ Jungkook Taehyung und Jungkook lernen sich auf eine unfreiwillige und unerfreuliche Art kennen. Die beiden sollen heiraten, damit die Firma ihrer jeweiligen Familie zusammenarbeiten können, abe...