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«Jungkooks Sicht«
Seit dem Vorfall war eine Woche vergangen. Ich hatte mir fest vorgenommen Taehyung zu ignorieren und ihm als Bestrafung die kalte Schulter zu zeigen, weil er meiner Meinung nach an allem Schuld war. Aber es stellte sich heraus, dass er seitdem noch gar nicht wiedergekommen war.
An dem ersten Tag danach interessierte es mich noch nicht, weil ich zuerst wegen der Sache mit Jimin selbst zurechtkommen musste, aber an dem darauffolgenden und dritten Tag begann ich mich zu fragen, wo er steckte. Widerwillig stieg in mir das Gefühl auf, mir Sorgen machen zu müssen. Anfangs verwirrte es mich, immerhin war doch genau das, was ich von Anfang angestrebt hatte. Jedoch fühlte es sich einfach nicht richtig an.
Mir kam sogar kurz die Idee, meine und seine Eltern zu fragen, aber die verwarf ich recht zügig. Ich konnte mir nicht vorstellen, dass Taehyung bei dieser Angelegenheit zu unseren Eltern flüchten würde. Er wollte sie bestimmt nicht mit einbeziehen. Daher entschied ich mich dagegen, damit ihnen die Sorgen erspart blieben. Doch dann zog der sechste Tag an mir vorbei, und von ihm fehlte jede Spur.
Und was Jimin betraf, er ignorierte jede meiner Nachrichten und Anrufe, obwohl die letzten eigentlich nur noch darum gingen, ob er wusste, wo Taehyungs Standort war. Selbst auf diesen erhielt ich keine Antwort.
♤♡◇♧
"Hoseok Hyung, wo ist Taehyung? Wo hast du ihn hingebracht?", fragte ich beinah verzweifelt. Ich hatte mich versucht in die Arbeit zu stürzen, aber mein Kopf befand sich woanders. Immer wieder schweiften meine Gedanken zu Taehyung, in denen ich darüber nachgrübelte, wo er sich befinden könnte, und wie es ihm ging.
Letztendlich hatte ich meinen Stolz beiseite geworfen, und war zu Hoseok gegangen, um ihn direkt zu fragen.
Dieser guckte mich unbeeindruckt an, als würde er mich und meine Sorgen nicht ernst nehmen. "Warum plötzlich so interessiert an Taehyung?"
"Hyung! Er ist seit einer Woche nicht nach Hause gekommen...er hat sich nicht einmal gemeldet!"
"Wundert dich das wirklich?", fragte Yoongi, der sich zu ihnen gestellt hatte.
"Was willst du damit sagen, Hyung?"
"Soweit ich weiß, wolltest du ihm doch nicht deine Nummer geben", meldete sich Hoseok vorher zu Wort.
Der Älteste zog scharf die Luft ein: "Wie soll er sich denn melden, wenn ihr nicht Nummern ausgetauscht habt?"
Ich ballte meine Hände zu die Fäusten. "Wo ist er?" Ich würde nicht hier stehen und mir weiter anhören, wie sie mich aufzogen.
"Wie bereits gesagt, warum plötzlich so interessiert an Taehyung?"
"Sag mir einfach, wo er ist!"
"Yah, Jungkook! Vergiss nicht, dass du jünger bist." Yoongie verschränkte streng seine Arme vor der Brust.
"Wenn ihr etwas wisst, dann sagt mir endlich wo er ist, bitte. Ich mache mir Sorgen...!"
"Du, in Jeon Jungkook, machst dir Sorgen um ihn, in Kim Taehyung? Bist du dir wirklich sicher, dass es nicht er, in Park Jimin, ist?", fragte Hoseok ironisch.
Langsam wurde ich wütend. "Jetzt hört mal zu-"
"Nein, jetzt hörst du mal zu, Jungkook! Sei nicht so verwöhnt! Du hast kein Recht so mit uns zu reden und vor allem hast du kein Recht nach Taehyung überhaupt zu frage, nach allem, was du ihm angetan hast. Ist dir eigentlich klar, dass es überhaupt erst deine Schuld ist? War es dir an dem Tag nicht sogar scheiß egal?", unterbrach Yoongi ihn mit ernst verkniffenen Augen.
"I-Ich weiß..., okay? Ich habe schon verstanden, dass es meine Schuld ist. Aber kann ich etwas dafür, dass ich mich in Jimin verliebt habe? Ist es wirklich meine Schuld, dass ich Taehyung nicht liebe?"
"Darum geht es doch gar nicht! Du hast es noch nicht verstanden, oder? Taehyung selbst weiß ja noch nicht einmal, dass er dich liebt. Er ist in dem Fall genauso blind wie du, Glückwunsch."
"Es geht darum, dass du ihn wie Dreck behandelt hast. Wenn du wenigstens nett zu ihm gewesen wärst. Wenn du es euch beiden leicht gemacht hättest miteinander auszukommen und diese arrangierte Ehe zusammen zu überstehen, dann wäre das alles nicht so weit gekommen. Aber nein, du hast dich quer gestellt und ihm deutlich gezeigt, wie wenig du ihn leiden kannst. Ich meine, du hast mich beauftragt am Tag eurer Flitterwochen Informationen zu Jimin zu suchen!", sagte Hoseok verärgert und ich sah ein, dass mein Handeln falsch war.
Es war wirklich moralisch falsch gewesen, und ich konnte mir nicht vorstellen, wie Taehyung sich gefühlt haben musste, aber ich konnte einfach nicht begreifen, dass er genauso ein Opfer in dieser Lage war wie ich. Ich wurde geblendet von meinem Selbstmitleid, und sah nicht die Wahrheit, nämlich, dass er genauso wenig eine Wahl gehabt hatte.
Taehyung hatte versucht es mir zu erklären, er war sanft auf mich eingegangen, versuchte meine Freundlichkeit für sich zu gewinnen, aber ich hatte ihn weggestoßen. Grundlos.
"Du siehst aus, als hättest du gerade den Moment der Erkenntnis", sagte Yoongi.
Ich seufzte. "Bitte, wo ist Taehyung? Ich muss das wieder gutmachen..."
"Er ist bei mir zu Hause", antwortete Hoseok endlich.
Meine Augen weiteten sich überrascht.
"Warum sollte er bei dir sein?", fragte ich fast schon zu fassungslos, dabei wusste ich nicht einmal genau, warum mich das so störte."Warum nicht? Er wollte weder nach Hause zu dir, noch wollte er zu Jimin, seinem ehemals engsten, besten Freund."
"Ich will ihn sehen."
"Er will dich aber nicht sehen. Taehyung kommt schon zurück, wenn er sich bereit fühlt."
"Er kann bei dir bleiben, wenn er will, ich will mich nur bei ihm...entschuldigen...!"
Hoseok und Yoongi wechselten skeptische Blicke miteinander aus, ehe sie übereinstimmend nickten. "Na gut. Komm."
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Heute wahrscheinlich wieder ein Doppelupdate, weil das Kapitel kurz ist ^-^
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Being with You ᵛᵏᵒᵒᵏ [✔]
Fanfiction» Lieber würde ich sterben, als ihn zu akzeptieren! « ~ Jungkook Taehyung und Jungkook lernen sich auf eine unfreiwillige und unerfreuliche Art kennen. Die beiden sollen heiraten, damit die Firma ihrer jeweiligen Familie zusammenarbeiten können, abe...