*Triggerwarnung - Panikattacke.*
. . . . . .
'Triff mich vier Stunden vor Mitternacht am Eulenturm. Wir machen weiter.'
Der Zettel klebte zwischen den Seiten ihres Kräuterkunde-Buches. Eine Ecke schaute hervor, jedoch gerade so das man ihn nicht sofort entdecken würde. Schließlich sollte es auch keiner. Keiner, bis auf die Professoren, sollte wissen das er ihr half ihre Noten zu verbessern. Sie. Hermine Granger, die niemals ein Problem damit hatte und auf jede Frage die richtige Antwort parat hielt.
Sie. Hermine Granger, die unsterblich in Ron Weasley verliebt war, der jetzt kaum noch Interesse an ihr zeigte.
Sie. Hermine Granger, die sich der Armee von Voldemort entgegen stellte und mit gefährlichen Zaubern nur so um sich werfen konnte.
Sie. Hermine Granger, die die leblosen, blassen Körper vor sich liegen hat sehen. Das Leben aus ihnen gewichen, keine Mimik im kalten Gesicht. Ein paar Tage vor dem Kampf strotzten sie alle noch so vor Lebensfreude, lachten, machten Witze und führten Gespräche voller Emotionen. Und ... sie trugen teilweise sogar Leben in sich.
Und doch erlagen sie alle genau den Zaubern, die sie auch aussprach. Die sie jetzt weiterhin aussprechen sollte.
Wütend zerknüllte sie den Zettel in ihrer Hand. Dieser arrogante Mistkerl, er konnte doch eh nicht mehr als sie verbal anzugehen und zu beleidigen. Wieso er sich das überhaupt noch rausnahm, nachdem er an dieser Schule eher ‚toleriert' wurde. Nachdem sie gegen seine ‚Seite' gekämpft hatte.
Und trotz dieser Scham die sie ertragen musste, dieser ständigen Beleidigungen und seinem abwertenden Blick, hatte er etwas an sich das sie sich nicht erklären könnte.
Das erste Wort das ihr ins Gedächtnis kam, war Unschuld. Aber Draco Malfoy unschuldig? In keinster Art und Weise! Doch nach dem Krieg hatte sie etwas gelernt. Die Augen eines Menschen verraten sehr viel. Sie verraten die Trauer, die man kaum überkommen kann. Den Hass, der sich weiter und weiter aufstaut bis man ihn loswerden muss. Die Liebe, die man von anderen erfahren kann.
In seinen Augen sah sie nichts davon. Er erfuhr aus ihrer Sicht weder Hass, noch Trauer noch Liebe. Das sein Vater nicht der liebevollste Familienmensch war, war jedem bewusst. Doch sie hatte Hass erwartet, wenn sie in seine hellgrauen Augen sah. Aber sie blieben leer ... und dies änderte sich auch nicht wenn er sie mit abstrusen Namen bombardierte oder wenn er Pansy sah. Das einzige was man in ihnen fand, war Schmerz. Ein wenig erinnerte er sie an sich selbst.
‚Hermine! Wollen wir zusammen essen?' Harry hatte eine Hand auf ihre Schulter gelegt und sah sie lächelnd an während er neben ihr stand. Mit einem Mal kam sie zu sich und sah sich um. Die Stunde war bereits vorbei und die meisten hatten den Raum bereits verlassen. In dem Moment in dem sie zu Harry sah, schritt Malfoy an ihnen vorbei und ließ es sich nicht nehmen, ihre Tasche mit seinem Fuß von ihr wegzutreten. ‚Lass den Quatsch, Malfoy!', rief Harry ihm genervt hinterher, doch der Blonde ließ sich nicht beirren und verließ den Raum.
‚Danke.', murmelte Hermine und nahm Harry die Tasche ab die er für sie aufgehoben hat. Zusammen gingen nun auch sie aus dem Raum und machten sich auf den Weg zur großen Halle. ‚Was hat er eigentlich gegen dich? Ich habe das Gefühl, sein einziges Hobby ist es geworden, dir zu zeigen wie sehr er dich hasst.' Harry runzelte seine Stirn und umklammerte seine Bücher etwas fester.
‚Ich weiß es auch nicht aber ich mache mir nicht viel daraus.' Es war kein Hass, es konnte kein Hass sein.
‚Hermine sag mal, du hast dich heute wieder gar nicht auf den Unterricht konzentriert, ist alles ok? Denn –‚ begann Harry, aber Hermine wollte dieses Gespräch nicht führen. Nicht mit ihm, noch nicht. Wie auch? Wie sollte sie ihm erklären warum es ihr so schlecht ging, obwohl seine Rolle in diesem Krieg so eine große Bedeutung hatte? Obwohl er doch so viel mehr opfern und so viel mehr Leid ertragen musste. Es ging nicht. Nicht jetzt.
DU LIEST GERADE
''Shut up, Granger!'' (Dramione Story)
FanfictionHermine kehrt mit Harry, Ginny und Ron zurück nach Hogwarts, für ihr siebtes Jahr. Vieles hat sich nach der großen Schlacht verändert - nur einer nicht. Draco Malfoy hat seine Einstellung nicht gewechselt, sein dunkles Mal bestimmt weiterhin sein L...