Apple and Vanilla.

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"Mach dir nichts daraus, mein Liebes. Jungs sind eine Sache für sich!", lächelte Madam Pomfrey und klebte den Verband fest. Mittlerweile schlich mir ein Gedanke in den Kopf: auch Madam Pomfrey würde niemals jemanden verletzen, sie schaffte das Gegenteil: sie heilte Menschen. Ob diese Berufung nun auch mir zugesprochen war?

Nein, dass war nicht das was ich machen wollte.

"Malfoy ist so schrecklich ...", flüsterte ich leise und ließ meinen Kopf darauf mit einem langen Seufzer in das aufgeschüttelte, dennoch unbequeme Krankenbettkissen fallen. "Also wenn du mich fragst,", begann Madam Pomfrey, stoppte ihre Bewegungen und legte ihre Hand auf meinen Arm, "hat er sich bloß um dich gekümmert. Auch Steine können weich werden, zum Beispiel wenn sie in einen Vulkan fallen!"

Einen Moment, was?

"Er ist mit Sicherheit nicht so schlimm wie du ihn dir vorstellst. Um ehrlich zu sein, glaube ich, dass ihr beide euch gegenseitig mit Vorurteilen voneinander abschirmt." Ihre Augen sprachen eine Tiefe auf, die ich zu diesem Zeitpunkt jedoch nicht verstand, da ich noch immer bei dem Vulkan festhing.

"Hermine!" Zeitgleich drehten Madam Pomfrey und ich unseren Kopf zur sich öffnenden, großen Holztür am anderen Ende des Raumes. Ron und Harry schritten hindurch un eilten auf mein Bett zu. Hinter ihnen erkannte ich noch ein weiteres Paar Füße. Als sie neben mir zum stehen kam, grinste mich Susan aus ihrem falsch freundlichem Gesicht an, nachdem Ron sie vor sich gezogen hatte. Allein das sich ihre Hände, ihre Arme so oft berührten, machte mich wütend.

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Von Harry wusste sie, dass Ron sie bloß als seine beste Freundin bezeichnete und sie solle sich keine Sorgen machen, doch sie tat es. Diese Aussage glaubte sie ihm nicht, Hermine wusste das Harry sie schützen wollte, er durchschaute ihre Gefühle, wenn auch nicht soweit, dass er etwas von ihrer geheimen Angst mitbekam. Entscheidend, war sein Bemühen sie zu beruhigen. Doch das Mädchen war nicht blind, sie hatte seine sorgenvollen Blicke beobachtet, jedes Mal wenn Ron in der Nähe von Susan war.

"Was ist passiert? Wieso war Malfoy hier?", fragte Harry nachdem er Hermine's abgeschwiffenen Geist bemerkt hatte. Sofort sah sie zu ihm auf und konzentrierte sich allein auf ihn. Es war eine Kleinigkeit, doch innerlich schlug ihr jemand gegen den Brustkorb. Nicht Ron, sondern Harry hatte sich zuerst nach ihr erkundigt. Ron starrte sie ruhig an und drehte seinen Kopf ab und zu zur Seite, abgelenkt durch Susans Armklammern.

"Ich bin nur gefallen, keine Sorge, meinem Knöchel geht es auch wieder gut! .. M-Malfoy ... naja, er hatte .." Fieberhaft, panisch, suchte sie nach einer Ausrede. Hermine wollte nicht, dass sie etwas von ihrem neuen 'Nachhilfelehrer' mitbekamen, nicht wenn es Malfoy war. Und auch nicht wieso.

"Er hatte Kopfschmerzen!", schaltete sich Madam Pomfrey ein und warf ihrer Patientin ein warmes Lächeln und ein unauffälliges Zwinkern zu, welches Hermine erfreut erwiederte. "Geschieht ihm recht. Es ist ein Wunder, dass McGonagall ihm überhaupt erlaubt hat, sich unserem neuen Jahrgang anzuschließen. Elender Todesser, es ist immerhin seine Schuld das Dumbledore tot ist!" Ron zog wütend seine Augenbrauen zusammen und seine Stimme wurde mit jeder Silbe lauter. Die Brust des Rotschopfes hebte und senkte sich immer schneller, bis Harry ihm eine Hnd auf die Schulter legte und ihn eindringlich ansah. Dumbledore's Tod war noch immer ein wagemutiges Thema in Harrys Nähe.

"Du weißt, dass es nicht seine Schuld war. McGonagall weiß wie es um ihn steht und ich bin mir sicher, dass sie ihre Gründe dafür hat, ihn weiter hier zur Schule gehen zu lassen.", beschwichtigte ihn der Brillenträger und nickte dann Madam Pomfrey zu. "Danke, dass sie uns die Nachricht von Hermines Sturz so schnell haben zukommen lassen." Die Krankenschwester winkte nur freundlich ab. "Nicht dafür. Hermine, wenn es geht, dann darfst du jetzt wieder auf dein Zimmer. Sollte es dennoch Probleme mit deinem Knöchel geben, weißt du ja wo du mich finden kannst!" Mit diesen Worten eilte sie zu einem anderen Bett und richtete dieses wieder her, für den nächsten dem ein Unglück wiederfuhr.

''Shut up, Granger!'' (Dramione Story)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt