✖Kapitel 9✖

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Ein neuer, viel zu früh beginnender Morgen. Schlurfend machte ich mich auf den Weg ins Bad, ließ Wasser ins Waschbecken und tauchte meinen Kopf hinein.

Ich dusche eigentlich nie morgens. Ich bin lieber ganz unterwasser. Da jeden Morgen baden eine ziemliche Wasserverschwendung wäre, begnüge ich mich nunmal mit meinem Waschbecken.

Danach waren meine zombiehaften Augenringe zwar nur noch monströs, aber immer noch riesig. So riesig, dass ich kurz mit dem Gedanken spielte, mir Cassies Concealer auszuleihen.

Wieso weiß ich, wie dieses Ding heißt?!

«Taylor! Ich muss jetzt sofort ins Bad!», brüllte meine entzückende Schwester durch die verriegelte Tür. Ich verdrehte die Augen und ließ mir extra viel Zeit mit Zähneputzen und dem üblichen Kram.

Als ich fertig war, schlenderte ich sanft lächelnd an Cassie vorbei.

«Hast du was gesagt, Zecke?»

«Ach, fahr doch zur Hölle!», schnaubte sie und rauschte mit hoch erhobenem Haupt ins Bad.

Nach dem Frühstück und gefühlten 5 Litern Kaffee machte ich mich mit meinem Polo auf dem Weg zur Schule. Doch als ich am Schild meines Lieblingsdonutladens vorbeifuhr, konnte ich nicht widerstehen. Ich parkte, besorgte mir einen wunderschön glasierten Donut mit dieser wahnsinnig guten Füllung und frühstückte nochmal.

Es war bereits 8.15 Uhr. Auf dem Weg zu meinem Klassenzimmer ließ ich mir nochmal Zeit. Englisch bei Mr. Jays war nun wirklich nicht mein Lieblingsfach. Um 8.18 riss ich schwungvoll die Tür auf und ging zu meinem Platz.

«Dürfte ich erfahren, wo Sie sich herumgetrieben haben, Mr. Donovan?»

Muss ich erwähnen, dass er (nett ausgedrückt) mich nicht mochte?

«Klar dürfen Sie. Meine Schwester meinte, ich solle zur Hölle fahren. Wow, sehen Sie mal, ich hab den Konjunktiv verwendet. Bei Ihnen lernt man ja doch ein bisschen was. Naja jedenfalls musste ich erst eine Zeit lang herumfahren, aber jetzt hab ich ja doch noch hergefunden!» Ich schenkte ihm mein charmantestes Lächeln, was mir nicht schwer fiel beim Anblick seines immer röter werdenden Kopf.

«Nachsitzen, Donovan!», fauchte er und kritzelte weiter die Tafel voll. Mitch haute mir lachend auf die Schulter und ich fühlte mich glücklich.

Einige Stunden später war endlich Mittagspause. Ich setzte mich alleine an einen Tisch, weil ich keine Lust auf Mitchs hohle Freunde hatte und steckte mir meine Kopfhörer in die Ohren, um mich dem neuesten Mayday Parade Album hinzugeben, als jemand scheppernd sein Tablett neben meinem abstellte.

Ich sah auf und blickte geradewegs in Rivers strahlendes Gesicht.

«Wollen wir nach draußen gehen?», grinste sie fröhlich und ich verstand die Welt nicht mehr.

Es tut mir wirklich leid, dass ich so lange nichts mehr erzählt habe, aber leider stehe ich zurzeit sehr unter Stress. Aber ab jetzt habe ich häufiger Zeit dafür. Du hoffentlich auch.

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