Wie ein Stich ins Herz...

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Hallo ihr alle. Ich habe lange mit mir gekämpft, diese Geschichte hochzuladen, habe immer wieder dran gearbeitet. Um ehrlich zu sein, ist dies hier die erste Sam-Story, die ich je geschrieben habe und bin trotz aller Arbeit daran noch nicht ganz zufrieden - aber die Besten Kritiker, sind ja bekanntlich immer die Leser ;) - also viel Spaß euch und sagt mir bei Gelegenheit, was ihr denkt - es würde mich freuen, wie jede Review bisher :)

Er hatte noch 20 Minuten Zeit bis Ladenschluss, als Sam vor dem Supermarkt in Newtown vorfuhr.

Die Woche war voll mit Überstunden gewesen und Charly hatte einen Rohrbruch im oberen Badezimmer, an dem er in jeder freien Minute gearbeitet hatte. Da war sein Einkauf ziemlich auf der Strecke geblieben und der Kühlschrank so leer, dass nicht mal eine Maus mit dessen Inhalt satt würde.

Dilly's Laden lag zwar bei ihm um die Ecke, aber sie hatte lange nicht das Sortiment, das der Supermarkt in Newtown anbot, mal ganz davon abgesehen, dass die Bezeichnung Dilly's Spar-Preis-Supermarkt seinem Namen nicht gerecht wurde.

Pünktlich zum Ladenschluss verließ er dann den Markt mit einem prall gefüllten Wagen und begann seinen Einkauf im Kofferraum zu verstauen. Er hatte fast alles unter, als er eine bekannte Stimme seinen Namen sagen hörte und als er sich aufrichtete, stand Penny neben ihm.

"Hey Sam, sieht aus, als wärest du ziemlich ausgebrannt", begrüßte sie ihn lächelnd.

"Ja durch die vielen Einsätze in dieser Woche und Charly's Rohrbruch kam ich nicht eher dazu. Was treibt dich noch so spät um? Willst du auf die Piste?", verwundert stellte Sam grade fest, dass er Penny noch nie in ziviler Kleidung gesehen hatte. Das lange Abendkleid mit einer sehr schicken Jacke darüber, standen ihr wirklich verdammt gut und er musste kurz schlucken. Er kannte sie nur in Ihren Einsatzuniformen und in der legereren Dienstkleidung und war sich darin ihren weiblichen Reizen schon sehr stark bewusst, doch dies hier zu sehen raubte ihm fast den Atem.

"Kino. Ben hat mich eingeladen", sagte sie schulterzuckend und deutete auf das Kino hinter dem Supermarkt.

"Oh", erwiderte Sam etwas schockiert, fasste sich dann aber sofort wieder. "Na dann wünsche ich euch viel Vergnügen", wandte er ein und bemühte sich stark einen neutralen Ton anzuschlagen - das bemerkte Penny jedoch auch.

"Ähm. danke Sam", erwiderte sie etwas verlegen. "Ich geh dann mal weiter."

"Ja klar, ich will dich nicht aufhalten. Grüß Ben von mir. Bis Montag."

"Ja bis Montag", erwiderte sie und ging. Die Stimmung war ihr plötzlich etwas zu kühl geworden - das kannte sie gar nicht von dem stets gut gelaunten Sam. Sie mochte es nicht, wenn Sam schlechte Laune hatte oder es ihm nicht gut ging. Durch seinen plötzlichen Stimmungsumschwung hatte sie das Bedürfnis bei ihm etwas gut zu machen und wandte sich noch einmal zu ihm um:"Ach und Sam, bevor du verhungerst, kannst du mir beim nächsten Mal ruhig Bescheid geben, dann bringe ich dir was mit, wenn ich zur Arbeit komme. Ich wohne doch grad hier um die Ecke."

"Ja okay, danke Penny."

Er hatte nur kurz zu ihr aufgesehen und bei seinen Worten die letzten Teile in den Kofferraum gelegt, um diesen dann lautstark zu zu knallen, denn dass genau in diesem Moment Ben um die Ecke des Supermarktes kam, um Penny überschwänglich mit einer langen Umarmung zu begrüßen, tat nichts dazu bei, seine Laune zu bessern.

Er sprang ins Auto und fuhr zurück nach Hause.

Klar mochte er Ben, als Kollege und Mensch war er gar nicht so verkehrt. Aber er war ein Weiberheld. Er traf sich bald wöchentlich mit einer anderen und fing von vorne wieder an, wenn er keine mehr fand. Sam hatte ihn bereits gewarnt, dass ihn dieses Verhalten einmal in Schwierigkeiten bringen könnte, aber er hatte es nur leichtfertig abgetan und gesagt, dass er wüsste, was er täte.

Als Ben neu in der Küstenwache war, hatte er Penny sehr imponiert. Sein Aussehen ließ alle Frauen weiche Knie kriegen, doch er war mit seinen Sprüchen und Flirtereien eigentlich schnell zu durchschauen - Sam hatte da mehr Verstand von Penny erwartet, zumal Penny's Nervosität in Ben's Nähe schnell nachgelassen hatte und sie mit ihm umging, wie mit jedem anderen Kollegen auch. Doch musste er zugeben, dass sie, als alleinstehende Frau, wohl froh war, einen Mann zu treffen, der mit ihrer Berufswahl und den Arbeitszeiten klar kam; da konnte man wohl nicht wählerisch sein. Das war immerhin der Grund, warum er selbst irgendwann aufgehört hatte, Frauen zu treffen - und natürlich die Tatsache, dass er seit 3 Jahren nur Augen für eine Frau hatte.

Wie er eben mit ihr umgegangen war, tat ihm nun sehr leid. Es war nicht fair ihr gegenüber. Was konnte sie dafür, dass Sam - der Held von Nebenan, der Feuerwehrmann mit zahllosen Auszeichnungen für besonderen Mut im Einsatz und selbstlosen Rettungen - keinen Schneid hatte, um der Frau, die er liebte, zu sagen, was er für sie empfand; dachte er sarkastisch.

Er wollte nun nur noch nach Hause, seinen Einkauf verstauen und ins Bett, am liebsten gar nicht mehr darüber nachdenken, wie wunderschön Penny eben ausgesehen hatte...für einen anderen.

Heldenhaft schüchternWo Geschichten leben. Entdecke jetzt