Krankenbesuch

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Der Alltag zog wieder in Pontypandy ein. In den Tagen, in denen Penny zu Hause war, halfen alle, die Sturm- und Flutschäden zu beseitigen und nach drei Tagen hatten sie auch den letzten Keller ausgepumpt.

Sam beschloss heute Abend bei Penny einen Krankenbesuch zu machen, da er endlich mal pünktlich Feierabend machen konnte. Beim Schichtwechsel grüßte Ellie alle schön von Penny, da sie sie heute besucht hatte. Die beiden Frauen hatten sich erstaunlich gut angefreundet in den paar Tagen.

Sam verabschiedete sich, duschte und zog sich seine Privatkleidung an, ehe er nach Hause ging, um direkt ins Auto zu springen. Er machte nur kurz im Supermarkt inm Newtown Halt und kaufte ihr Schokolade und ein Buch, von dessen Autor er zuvor einmal eines am Küchentisch während einer ihrer gemeinsamen Nachtschichten entdeckt hatte.

Als er dann bei ihr vor der Tür stand, atmete er tief durch, ehe er klingelte. Es dauerte nur kurz, bis sie ihm bereits die Tür öffnete und ein Lächeln auf ihr Gesicht trat.

"Sam, wie schön, komm doch rein", grüßte sie ihn erfreut und noch während er überlegte, ob er sie umarmen sollte zur Begrüßung, hörten sie ein lautes Zischen aus der Küche. Mit einer knappen Entschuldigung flitzte Penny davon und verschwand um die Ecke.

Sam folgte ihr, nachdem er die Tür geschlossen hatte und legte einen Gang zu, als er einen leisen Schmerzenslaut von ihr vernahm.

"Was ist los Penny? Hast du dich verletzt?"

"Selbst in Zivil bist und bleibst du ein Retter in der Not, was?", wandte sie sich ihm lächelnd zu und er zuckte mit den Schultern, während sie den Topf an die Seite stellte."Ich bin nur ans heiße Wasser gekommen, als ich die Nudeln abgeschüttet habe. Ich wollte mir eben noch eine Soße dazu machen, als du geklingelt hast, aber ich habe nichts passendes mehr im Haus, außer Ketchup, wie ich grade feststellen musste."

"Das willst du aber nicht essen oder?"

"Naja, wenn sonst nichts da ist", erwiderte sie schulterzuckend.

"Darf ich?", fragte er und deutete auf den Kühlschrank. Sie nickte nur und er warf einen Blick hinein, fragte dann nach einem Topf und bediente sich an dem, was er brauchte, während Penny ihm einen bereit stellte.

Auf einmal schien er wie in einer anderen Welt, dachte Penny. Er fand zielstrebig die Besteckschublade, holte ein Messer heraus und schnitt sich von den Kräutern am Fensterbrett ein wenig ab; fragte nach Mehl und Gewürzen und sie zeigte es ihm, ehe sie noch einen Topf auf den Herd stellte, um eine weitere Portion Nudeln zu kochen. In den letzten 2 Minuten warf sie die vorher gekochten Nudeln noch einmal mit ins Wasser, damit sie wieder heiß wurden, dann deckte sie den Tisch und goss die Nudeln ab. Als Sam sich zu ihr umdrehte, um ihr die Soße zu servieren, sah er verwundert auf den für zwei gedeckten Tisch.

"Ich kenne deine Arbeitszeiten Herr Jones, und wenn du schon hier stehst und kochst, solltest du mir nicht mit leerem Magen beim Essen zusehen. Setz dich", sagte sie, als sie bereits begann, ihm Nudeln auf zu scheppen.

"Okay, danke."

"Du kochst gerne, oder?"

"Ja schon. Wieso?"

"Man hat es dir angesehen", erwiderte sie lächelnd und nahm die erste Gabel voll." Oh Sam, das schmeckt himmlisch", fügte sie dann genussvoll hinzu.

"Es freut mich, wenn es dir schmeckt. Wie geht es dir?"

"Mir ging es nie schlecht Sam. Dieser Krankenurlaub ist wirklich unnötig. Helen hat total übertrieben. Wenn ich ein paar Tage etwas vorsichtig gemacht hätte, wäre es auch gut gegangen."

"Naja, du weißt nie, was in  unserem Job als nächstes kommt und ich denke Helen wollte dich davor schützen."

"Wieso, was war denn die letzten Tage?"

Heldenhaft schüchternWo Geschichten leben. Entdecke jetzt