Der Schatz in den Höhlen

380 9 3
                                    

Am nächsten Abend stieß er müde die Haustür hinter sich zu und ließ sich direkt aufs Bett fallen. Geduscht hatte er in der Wache nach dem Brand in einer Lagerhalle im Osten der Stadt, der ihnen den Feierabend gründlich versaut hatte. Sein Vorsatz, Penny heute wieder aufzusuchen, war nun dahin.

Also schrieb er ihr eine kurze SMS: HeyPen, wollte heute schauen, ob du was Gutes zu essen hast ;-) konnte aber dank Brand in Lagerhalle nicht weg. Ich hoffe es geht dir gut? Schlaf gut und träume schön.

Er war fast eingedöst, als wenige Minuten später die Antwort kam: Hey Sam, bei mir alles gut und bin überaus zufrieden gestellt, dank dir. Hast mich zu einem weiteren Tag Faulenzen verdammt. Bist schlimmer als Helen. Freu mich schon, euch alle wieder zu sehen. Wünsche dir  auch eine gute Nacht.

Er musste lächeln, ehe er ins Bad ging. Er hatte heute morgen in aller Frühe im Newtown Supermarkt angerufen und dort gezielt Lebensmittel am Telefon durchgegeben. Der Lieferservice hatte den Rest erledigt und er hatte ihr heute morgen vorab bereits drei mögliche Rezepte per SMS geschickt - sonst wortlos. Zu gerne hätte er ihr Gesicht gesehen, als sie die SMS bekam und dann der Lieferservice des Supermarktes vor der Tür stand.

Müde und umgezogen fiel er dann ins Bett und schlief augenblicklich mit einem Lächeln ein.


Am nächsten Morgen betrat Sam gut gelaunt die Feuerwache.

"Guten Morgen Team", begrüßte er Elvis und Arnold, die noch in der Küche saßen und Kaffee tranken.

"Guten Morgen Sam," erwiderten sie im Chor."Steele will dich sehen, sobald du da bist," sagte Arnold dann.

Sam schaute auf die Uhr. Es war kurz vor Schichtbeginn, also war er nicht zu spät. Was sollte Steele so früh von ihm wollen? Mit seinem Kaffee in der Hand ging er zu ihm ins Büro und wurde gut gelaunt empfangen.

"Ah guten Morgen Sam, sehr aufmerksam von dir, " wandte Steele ein, nahm ihm die Tasse Kaffee ab und trank einen tiefen Zug."Da fehlt ja Milch. Sam du wirst etwas nachlässig." Er lachte kurz und holte aus seiner Schublade ein Pöttchen Milch, womit er seinen Kaffee streckte.

"Sie wollten mich sehen, Sir?"

"Ganz genau. Feuerwehrfrau Morris hat heute morgen angerufen und mir von der Notwendigkeit berichtet, die Höhlen der Mine sicherer zu gestalten. Ich stimme ihr da absolut zu. Es kann immer etwas passieren und da sind weitere Fluchtwege unabdingbar. Ich möchte, dass du dich dort mit umsiehst und schon eine erste Bestandsaufnahme machst, was für die Reparaturen benötigt wird."

"Aber Sir, ist hier sonst nichts zu tun?", er wollte viel lieber mit Penny in die Mine.

"Derzeit nicht und ich habe ein neues Funksystem, was es mir ermöglicht, Notrufe auf mein Funkgerät weiter zu leiten. So kann ich notfalls an Einsätzen teilnehmen."

"Okay, dann fahre ich mal Sir."

"Sicher, Venus steht bereit."

Sam verließ das Büro und holte sich aus einer Werkbank ein Klemmbrett mit Block und Stift, ehe er die Tür von Venus öffnete. Er war so enttäuscht, dass er die Prüfung der Schäden in den Höhlen alleine vornehmen sollte, dass er den Blick nicht vom Boden löste. Er trat auf das erste Trittbrett und zog sich am Lenkrad ins Führerhaus, nur um dann sofort zu verharren. Penny saß am Fahrersitz, auf den er sich grade schwingen wollte und er sah ihr nun in die Augen, ihre Gesichter nur weniger Zentimeter voneinander entfernt.

"Guten Morgen Herr Jones, ich warte bereits auf sie", erwiderte sie lächelnd und auch er lächelte nun.

"Guten Morgen Frau Morris, wie komme ich zu der Ehre?"

Heldenhaft schüchternWo Geschichten leben. Entdecke jetzt