VI. 「Despicable」

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Despicable

Mir geht es immer schlechter. Zunehmend werden meine Gefühle für Hidan immer stärker. Da er sich nichts anmerken lässt, wandele ich im Dunkeln, was seine Gefühlslage angeht.

Nun sitze ich mit leerem Blick auf meinem Bett und meine negativen Gedanken scheinen mich von innen heraus langsam aufzufressen. Vor den Anderen, ja auch vor Hidan kann ich meine Gedanken überspielen. Niemand vermag zu sehen, wie es mir wirklich geht. Jeden Abend weine mich in den Schlaf, wissend, dass er meine Gefühle nie erwidern wird. Wie denn auch.. ich bin verabscheuenswürdig.

Das einzige worauf ich aus bin, ist Itachi das Leben zur Hölle zu machen. Ich benutze dafür andere, nur um meine selbstsüchtigen Bedürfnisse durchzusetzen. "Egoist"...

So nannten sie mich damals in meinem Heimatdorf...

Ich war mit meinen Freunden Temari und Kankuro und noch ein paar anderen Suna-nins auf einer Mission, eine Bande Verbrecher zur Strecke zu bringen, die ein Attentat auf Gaara, unseren Kazekage geplant hatten. Sie waren kurz davor, es auszuführen, als einer von ihnen Angst bekam, aus der Gruppierung austrat und einem Shinobi alles berichtete. Wir verfolgten die restlichen Verbrecher.
Jedoch stellte sich heraus, dass sie einen unglaublich Starken Söldner angeheuert hatten. Bevor wir reagieren konnten, hatte er uns bereits geschwächt, so, dass wir kaum dazu in der Lage waren, zu kämpfen.

Während meine Freunde hilflos zusammengeschlagen wurden, suchte ich, selbstsüchtig wie ich war und bin, das Weite, anstatt ihnen zu helfen. Ich beeilte mich damit, ins Dorf zurückzukehren. Ich schlug Alarm und eine Truppe wurde entsandt um die Verletzten zu holen. Als sie wieder zurück waren, humpelte Temari neben einem Soldaten her und schaute mich mit einem verbitterten, aber auch traurigen Blick an. Es war wie ein Stich ins Herz.

Vor meinem inneren Auge spielten sich alle Bilder ab... Wie ich Gefühle für Temari entwickelt hatte, wie ich es ihr gesagt habe, wie sie mir gestand, dass sie die gleichen Gefühle hegte. Wir waren nie offiziell zusammen, jedoch reichte das, was wir hatten. Nur Kankuro und Gaara wussten noch davon.

Mein letzter Kuss mit ihr hängt mir auch heute noch im Gedächtnis fest. Sie stand auf dem Balkon ihrer Wohnung und schaute hinaus. "Ich will mit dir zusammen in eine Wohnung ziehen, Y/N.", sagte sie vorsichtig. Ich fiel ihr um den Hals, um sie lang und intensiv zu küssen. Am nächsten Tag fand die Mission statt.

Von überall hörte ich die Worte "Egoist", "Egozentriker" und "Soziopath". Auch Temari kam nicht mehr, um mich zu sehen. Ich hielt es in meinem eigenen Dorf nicht mehr aus und entschied mich, Sunagakure zu verlassen. Von dort an war ich ein abtrünniger Shinobi und trat Akatsuki bei.

Temari liebte mich nicht mehr, Itachi liebte mich nicht genug, um bei mir zu bleiben und Hidan wird mich auch niemals lieben.
Ich werde durch ein lautes Geräusch wieder zurück in die Realität geholt.

Es ist Hidan, der meine Tür aufgetreten hat. Schockiert sehe ich mich um und realisiere, warum er so in mein Zimmer eingedrungen ist. Meine Knöchel bluten stark und pochen vor Schmerz. In meinen Gedanken muss ich nicht gemerkt haben, dass ich vor Wut sämtliche Vasen und Gläser zertrümmert und die Tür meines Kleiderschranks eingeschlagen habe.

Ich lasse mich auf die Knie sinken. Hidan eilt zu mir und zieht mich an seinen warmen Körper. "Y/N? Was ist los mit dir? Warum hast du das getan...?", fragt er mich vorsichtig. Noch nie erlebte ich ihn so leise und liebevoll.
Ich erzähle ihm bloß von den Ereignissen aus der Vergangenheit, die mich eingeholt hatten. Von meinen Gefühlen ihm gegenüber erwähne ich nichts.

Was ich nicht weiß, ist, dass mit Abstand Kisame auf dem Flur steht und hört, wie Hidan sich liebevoll um mich kümmert.

PoV Kisame:
So habe ich Hidan noch nie erlebt. Ich erlebte ihn nur als rücksichtslosen, mordenden Rüpel mit losem Mundwerk. Jetzt, wo ich Hidan so mit Y/N reden höre, bin ich mir sicher, dass sie ihn geändert hat. Sie sollte ihm bald von ihren Gefühlen erzählen, ich bin mir sicher, dass er sie erwidern wird.

"Despicable, [...], And if I were you, I wouldn't love me neither."

{679 Wörter}

Rache ist süß. [ Hidan x Reader ]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt