Mama, wo sind wir?

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Der Wecker ringt laut neben ihr und reißt Luna aus ihrem Traum. Sie fragt sich immer wieder, wer diesen bescheuerten Apparat erfunden hat. Vollkommen schlaftrunken geht sie nun zum Kleiderschrank und nimmt sich einen schwarzen Rollkragenpullover heraus und zieht ihn über ihren Kopf. Dazu zieht sie sich eine schlichte Jeans an und graue Sneaker. Ihre Haare lässt Luna einfach in Wellen über ihre Schultern fallen. Mit einem Knarzen öffnet sie die schwere Eichentür und geht die Treppe, welche aus Kiefernholz besteht, hinunter in die Küche. Ihre Mutter ist bereits auf und bereitet das Frühstück vor. Es gibt selbstgebackene Brötchen mit einer großen Auswahl an Belag. Lunas Mutter stellt die dampfenden Brötchen auf den Esstisch und schneidet sie mit einem geriffeltem Messer auf. Lächelnd gibt sie ihr zwei Hälften auf einem Teller und reicht ihr die Butter.》Guten Morgen, Schatz. Hast du gut geschlafen, mein Engel? 《 Fragt Lively, Lunas Mutter. Die beiden haben so ziemlich nichts gemeinsam, Luna hat langes ,schwarzes Haar, ist von der Figur her eher dünn, hat leuchtend grüne Augen und bleibt immer für sich. Wohingegen ihre Mutter jeden Klatsch und Tratsch überall weiter erzählt, jeden irgendwie Charmante findet und jeden Monat einen neuen Typen mit nach Hause schlört. Um die Mitte herum ist Lively breiter und ihre Haare haben jede Woche eine neue Farbe. Momentan ist es ein tiefer Violett-Ton.》Ja gut.《 Luna schiebt sich ein Stück Brötchen mit Camembert in ihren Mund. Genüsslich kaut sie es und der schmackhafte Käse schmilzt auf ihrer Zunge und läuft ihr die Kehle hinunter. Erst jetzt bemerkt sie, wie ihre Mutter bedrückt wie eh und je zu ihr schaut. Fragend hebt sie ihren Kopf und schaut ihrer Mutter in die bernsteinfarbenen Augen, doch diese senkt nur ihren Blick. Was hat sie nur, habe ich was falsch gemacht? Fragt sich Luna.》Komm ,wir machen einen Spaziergang durch den Everfree Forest. Zu der alten Brücke. Da warst du früher doch so gerne. Frische Luft tut ja immer gut. 《Verdattert schaut Luna ihrer Mutter in die Augen. Sie und Wald?! Geschweige denn, generell ist sie nicht gerne unterwegs. Was hat sie nur? Sie verabscheut alles, was Dreck auf ihren Klamotten verursacht! Immer noch schaut Lively bedrückt drein. Luna merkt, dass mit ihrer Mutter etwas nicht stimmt! Sie ist ja nicht bescheuert.》Ja , Mama, gerne. Wann wollen wir denn los?《 》Na , jetzt.《 》Okay......《 Luna ist fassungslos! Das hätte sie nun ganz sicher nicht gedacht! Doch sie zögert nicht und schnappt sich ihre Jacke. Ihre Mutter tut es ihr gleich. Hand in Hand gehen sie zur Tür hinaus in den geheimnisvollen und gefährlichen ,dunklen Everfree Forest. Er liegt ja quasi direkt neben dem Haus. Eine halbe Stunde lang gehen sie den Kieselweg entlang, doch dann biegt Lively mitten in den Wald hinein. Da lang geht es aber absolut nicht zu der Brücke! Wo will  sie nur hin? Doch Luna fragt nicht, sie geht einfach mit. Eine lange Zeit laufen sie querfeldein durch den Everfree Forest. Knack! Lively und Luna bleiben stehen. Knack , macht es wieder. 》Mama, wo sind wir? 《 Plötzlich springen zwei schwarz gekleidete Männer hervor.》Mama! 《Kreischt Luna hysterisch, doch die Kugel einer Schrotflinte hat sich bereits in das Herz ihrer Mutter gebort. Sie ist tot. Luna bricht in Tränen zusammen. Die Waffe richtet sich nun auf Luna. Der Schuss hat das Herz der 9 jährigen nur knapp verfehlt.

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