ICED HEARTS

Two

Yoongi's Gedanken rasten, während Hoseok ihn hinter Namjoon den Gang entlang nach draußen führte.

Der Anführer hatte vorgeschlagen, die Konversation an einem schöneren Ort vorzuführen. Yoongi war froh, endlich etwas anderes sehen zu können. Vielleicht öffnete sich für ihn auch eine Gelegenheit zur Flucht, oder zumindest wichtige Anhaltspunkte für einen Plan, zurück nachhause zu kommen.

Noch immer war sein Hirn von einem seltsamen Nebel umhüllt, ihm fiel es schwer, sich an etwas zu erinnern - er konnte noch immer nicht hervorrufen, wie er hier gelandet war.

Als sie an die frische Luft traten, spürte Yoongi zwar den kalten Windzug, aber er fühlte sich nicht wie oben in den Bergen an. Allgemein schien es hier um einiges wärmer zu sein, kalt genug für eine dicke Schneeschicht, aber auch nicht mehr.

Sie stapften voran. Yoongi wurde von vielen Augen aufmerksam, teils feindselig beobachtet und ihm rann ein Schauer über den Rücken. Er bemühte sich, Namjoon's Rücken anzustarren, in der Hoffnung, nicht zu viel Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen. Er riskierte dennoch ein paar verstohlene Blicke in seine Umgebung. Die Steinhäuser und Holzbuden wirkten zusammengewürfelt, passten nicht zusammen und waren recht klein. Yoongi hatte sich die Häuser größer und eindrucksvoller vorgestellt, aber sie unterschieden sich kaum von denen in Yoongi's Heimat. Strohdächer zierten die Dachgiebel der kleinen Hütten und aus einigen qualmte grauer Rauch durch den Schornstein in den Himmel.

Das Dorf wirkte belebt, viele Menschen gingen ihren täglichen Arbeiten nach. Die Stimmung wirkte keineswegs angespannt, etwas, das Yoongi verwirrte. In seinem Clan hatte immer ein Hauch von Angst und Leid in der Luft gehangen und die Gemüter traurig gestimmt und kraftlos wirken lassen. Hier hingegen schien das Leben geradezu aufzublühen - und das mitten im Winter.

Sie erreichten ihr Ziel recht schnell. Sie hielten vor einem etwas prunkvollerem Haus, ausgestattet mit großen Fenstern.
Es musste eine Art Ratshaus oder Haupsitz des Anführers sein.

"Das ist unsere große Halle. Naja, vielleicht mittelgroß. Hier essen und feiern wir gemeinsam, wenn es dazu Anlässe gibt. Ansonsten nutzen wir es für Besprechungen und Ratssitzungen.", erklärte Namjoon mit fester Stimme aber freundlichem Ton.

Yoongi nickte langsam und schluckte. Er wusste nicht, was ihn in diesem Gebäude genau erwarten würde. Er spürte, wie die Angst seinen Rücken hinaufkroch. Er hatte allerdings nicht lange Zeit, über seine Situation zu spekulieren.

"Jeongguk sollte uns doch hier treffen. Hast du vergessen, ihm Bescheid zu sagen?", fragte Namjoon nun an Hoseok gewandt.

Yoongi traute sich kaum, einen von den beiden anzusehen. Bis jetzt waren sie zwar nett gewesen, aber das konnte sich auch schnell ändern. Yoongi versuchte, den genannten Namen einzuordnen, aber es gelang ihm nicht. Er konnte sich nicht erinnern, jemals von diesem Jeongguk gehört zu haben. Aber...war es vielleicht der Omega, der Yoongi das Essen gebracht hatte?

"Ich vergesse nie etwas. Vielleicht ist er reingegangen. Ist ja auch ganz schon kalt."

Hah...kalt. Wenn die wüssten, was kalt wirklich bedeutet.

"Hoffen wirs. Kommt, bringen wir es hinter uns."

Sie erklommen die vereisten Stufen bis vor das Eingangstor aus massivem Holz, verziert mit Metallornamenten. Yoongi staunte, wie fein die Handwerkskunst war - soetwas hatte in Yoongi's Heimat keinen Platz gehabt.

Namjoon stieß die Türen auf und sofort schlug Yoongi eine angenehme Wärme entgegen. Eine groß wirkende Halle kam in sein Sichtfeld und ein weiteres Mal konnte Yoongi nicht anders, als zu staunen. Große hölzerne Pfäle stützen das Dach, in der mitte des Raumes war ein großes, offenes Feuerbecken, um das Tische mit Bänken und Stühlen gereiht waren. Die Halle wurde zusätzlich mit Fackeln und mithilfe der Fenster hell beleuchtet. Es wirkte gemütlich, beinahe magisch.