(𝟒) 𝐌𝐢𝐬𝐬𝐢𝐨𝐧

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Lillith's pov:

„Weißt du, was mir eben wieder eingefallen ist?"

Violet guckt mich ahnungslos an.

„Wir haben doch diese Nachricht gar nicht aufs Handy bekommen..."

Ich schreibe ein paar Freunde von mir an und frage, wie es bei ihnen ist.
Ich kriege schon nach ein paar Minuten die erste Antwort von meiner besten Freundin Giulia:

„Hey, ich habe die Warnung bekommen, ist denn alles gut bei dir und deiner Mum?"

Keine 5 Sekunden später kommt schon die zweite Antwort. Diesmal von einem guten Freund:

„Ja, es wurde mir angezeigt, bei dir nicht? Schreib mir, wenn etwas ist!"

Violet schreibt ebenfalls ein paar Leute an, die meinen aber auch, dass sie die Warnung alle bekommen haben. Es kann eventuell sein, dass unser Handy einfach nur nicht funktioniert hat in dem Moment... oder wir hatten beide dort im Wald kein Empfang. Darüber mache ich mir erstmal keine weiteren Sorgen.

Violet und Ich sitzen noch immer in der Küche. Wir haben uns unter dem Fenster hingesetzt, damit uns die Menschen, die noch auf der Straße sind, nicht sehen können.

„Denkst du das hat etwas mit der Warnung zu tun? Ein Virus ist das dort draußen ganz bestimmt nicht..."

Eine richtige Antwort kann Violet mir nicht geben.

Violet's pov:

Lillth schlägt vor, dass wir uns etwas zum essen aus dem Kühlschrank nehmen. Dafür müssen wir allerdings aufstehen... und das würde man durch das Fenster sehen... Eigentlich könnten wir das ja machen, es sind ja so gesehen nur Menschen, die dort draußen stehen... aber durch die eine Frau an der Tür sind wir immer noch etwas schockiert. Ich versuche zur Ruhe zu kommen und helfe Lillith sich zu entspannen. Kurz darauf beschließen wir langsam aufzustehen, sodass uns hoffentlich niemand sieht.

Der Weg zum Kühlschrank ist nicht weit, aber genau durch dieses eine Fenster kann man die komplette Küche sehen. Wir schleichen auf Zehenspitzen, was uns aber wahrscheinlich auch nicht weiterbringen wird.

„Violet... was haben die da?"

Lillith hat aus dem Fenster geguckt und entdeckt, dass viele von den Leuten Schilder tragen. Sie sind völlig leise und laufen  durch diese eine Straße. Das einzige, was nunmal auffällig ist, sind die Schilder. Ich probiere eines dieser Texte, die dort drauf stehen, zu lesen.

"Tödlicher Virus" ... „Russland"

Das kann ich erkennen.
Ich glaub die sind verrückt. Als wenn die Meldung uns nicht schon genug Angst gemacht hat. Lillith will sich gerade wieder hinsetzen bevor uns jemand sichten kann. Der Versuch ist leider gescheitert. Jemand läuft direkt auf das Fenster zu. Lillith macht so schnell wie möglich die Jalousie zu, danach steht sie wie gelähmt vor mir. Sie kriegt nur einen einzigen Satz raus.

„Was sind das für durchgeknallte Menschen?"

Ich gebe keine Antwort und gucke ihr nur in die Augen. Man kann ihre Angst sehen. Ehrlich gesagt ist sie nicht die einzige bei der man es merkt. Ich fühle, wie mein ganzer Körper zittert. Die Bekloppten sollen einfach weg.

Lillith's pov:

Wir sitzen hier mittlerweile schon über 2 Stunden. Alle Fenster komplett zu, kein Licht... Naja nur die kleine Lampe, die wir hier in der Küche stehen haben, leuchtet. Ich halte es hier nicht länger aus und überrede Violet nach draußen zu gehen.. ich meine, was sollten die Leute schon machen? Außerdem möchte ich lesen was genau auf diesen Schildern steht. Eigentlich möchte ich auch fragen, warum sie alle in der Straße stehen, aber ich weiß nicht ob ich einen davon direkt ansprechen möchte.

Wir wollen gleich zu meiner Mutter in den Laden gehen, da er ganz in der Nähe ist. Sie meinte, davor stehen auch viele Leute, was auch der Grund ist, warum sie gerade nicht wiederkommen kann, aber wir wollen versuchen dadurch zu kommen. Violet und ich nehmen unser Handy und den Hausschlüssel mit. Ganz langsam machen wir die Tür auf. Diesmal kommt zum Glück niemand angerannt.
Kein Wunder, die Menschenmenge ist jetzt am Ende der Straße und nicht mehr direkt vor meinem Haus. Wir schließen hinter uns die Tür und ich gehe ganz langsam und leise in genau die Richtung, wo die Menschen nicht sind, aber Violet hatte anscheinend einen anderen Plan. Sie geht direkt auf die Menge zu und versucht die Schilder zu lesen, die allerdings nicht in unsere Richtung zeigen. Deshalb schleicht sie sich noch näher ran und ich gehe ihr hinterher.

Jemand hat uns bemerkt und es sieht so aus, als ob er es den anderen mitteilt. Wir bleiben angespannt auf der Stelle stehen, bis uns einer von denen ein Zeichen gibt, dass wir zu ihnen kommen sollen.

Violet's pov:

Ich nicke Lillith zu, um ihr zu sagen, dass ich dort hingehe und sie mitkommen soll.
Die Leute wirken gar nicht so aufgedreht wie wir gedacht haben... Sie stehen immer noch nur so dort rum... Ich versuche endlich genau zu lesen was auf diesen verdammten Schildern steht.
Doch genau in dem Moment als ich versuche mich darauf zu fokussieren ruft Lillith mich um mir etwas zu sagen.

„Violet... Ich glaube jemand beobachtet uns..."

Ich antworte ihr ohne groß darüber nachzudenken um weitergehen zu können.

„Ach, die sind doch bestimmt alle nur neugierig... ich meine... sowas wie jetzt sieht man auch nicht alle Tage in dieser kleinen Stadt."

Lillith überzeugt mich, doch noch schnell etwas aus dem Haus mit ihr zu holen. Sie wollte unbedingt ihren Glücksbringer bei sich haben. Wir gehen schnell zurück und holen ihn.

Sie läuft hoch in ihr Zimmer und kommt mit einen kleinem Kuscheltier wieder. Ein Dinosaurier. Der ist schon irgendwie süß.
Mein Glücksbringer ist sozusagen mein Laptop... den ich aber gerade nicht hier habe.. Ich würde ihn gerne holen. Darauf werde ich Lillith aber später ansprechen. Erstmal holen wir ihre Mutter.

𝘼𝙥𝙤𝙘𝙖𝙡𝙮𝙥𝙨𝙚 𝙊𝙛 𝙄𝙢𝙢𝙤𝙧𝙩𝙖𝙡𝙨Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt