~Wie gemacht dafür, immer loyal zu meinen Leuten~
Ich öffnete die Autotür der Rückbank und griff nach dem Umzugskarton welcher Sahra mir mitgegeben hatte. Diesen klemmte ich mir unter den Arm und lief dann zur Haustür meines Hauses, welches ich und meine Familie jetzt schon seit vier Jahren bewohnte. Ich schloss die Tür auf und befand mich sofort im Wohnzimmer wieder. "Mam", rief mein 11 jähriger Sohn begeistert und kam aus der Küche auf mich zu gerannt. Auch seine Schwester, welche bis eben noch einen Kinderfilm sah, sprang vom Sofa und kam ebenfalls auf mich zu.
Lächelnd hockte ich mich hin und nahm die beiden freudig in Empfang. Johnny und Kim schmissen sich regelrecht um meinen Hals. "Du warst ganz schön lange weg", ich blickte auf, als ich die bekannte Stimme meines Bruders hörte. Max stand in der Küche, über seiner Schulter hang ein Küchentuch. Ich erhob mich wieder und antwortete meinem Bruder: "tut mir leid, ich habe mich mit Sahra verquatscht."
"Ach was, dass musst es nicht! Wir drei haben uns einen tollen Nachmittag gemacht", winkte er ab und kam zu uns, "nicht wahr, ihr zwei." Max hockte sich grinsend neben Johnny und Kim und strich ihnen über den Kopf, während die beiden zur Antwort begeistert nickten. "Was hast du da", fragte Max neugierig und begutachtete den Pappkarton unter meinem Arm. Meine Kinder hatten sich in der Zwischenzeit wieder auf das Sofa gepflanzt, um den Film weiter zu schauen. So konnten Max und ich uns in Ruhe unterhalten.
"Den hat mir Sahra mit gegeben", antwortete ich und lief mit dem Karton Richtung Essbereich, "da sind noch ein paar Sachen von mir drin." Ich stellte ihn auf dem gläsernen Esstisch hinter dem Sofa ab und öffnete ihn neugierig. Max stellte sich neben mich und blickte ebenfalls ins Innere des Kartons. Ich musste sofort lächeln, als mir die alten Boxhandschuhe, welche Sahra und Leon mir zum sechsten Geburtstag geschenkt haben, ins Auge fielen. Man erkannte die lange Zeit, in denen sie verwendet wurden, an den abgenutzten Stellen.
"Hach, wie oft ich durch diese Dinger leiden musste", witzelte Max, als er an die Zeit zurück dachte und hielt sich eine Hand ans Herz. Lachend schüttelte ich den Kopf und schlug ihm leicht gegen die Schulter, was Max nur zum schmunzeln brachte. "Und was ist das", fragte der Tattoowierte, als er in den Karton griff und ein altes, dünnes Buch hervor holte, "Tiefschwarz?!"
Laut las er den, mit Edding gekritzelt Titel, darauf vor. Meine Augen weiteten sich. "Halt", schrie ich panisch und riss es Max aus der Hand bevor er die Chance hatte, es zu öffnen, "das ist mein altes Tagebuch!" Panisch trat ich einen Schritt von ihm weg und versteckte das Buch hinter meinem Rücken, woraufhin Max entschuldigend seine Hände in die Luft hob. Ich musterte Max einmal prüfend, bis ich mich mit dem Rücken zu ihm drehte und das Buch selber aufschlug. Denn ich war ja selber neugierig, was ich damals hinein geschrieben hatte.
Ich wollte gerade die erste Seite aufschlagen, da klingelte plötzlich mein Handy. Genervt legte ich das Buch beiseite und kramte das Handy aus meiner Handtasche. "Hallo", sprach ich ins Telefon, nachdem ich den roten Button betätigt hatte und drehte mich wieder zu Max. Es stellte sich heraus, dass es einer meiner Security Mitarbeiter war. "Hey Chefin, entschuldigen Sie, dass ich störe. Ich wollte Ihnen Bescheid geben, dass Miller ausgefallen ist, haben Sie kurzfristig jemanden, der für ihn einspringen kann", berichtete Nakamura und stieß die Luft aus, "Sie wissen ja, dass die Stimmung zur Zeit sehr angespannt im Hotel ist."
Der Grund dafür, war ein österreichischer Politiker, welcher zur Zeit unser Hotel bewohnte. Er kandidiert als nächster Bundeskanzler von Österreich und es gab genug Leute, die das zu verhindern wusste. Ich senkte den Kopf und fing an mit geschlossenen Augen meine Schläfen zu massieren. "Schon gut, ich komme selber vorbei und springe für Miller ein", entschied ich und sah zu Max, der sofort etwas zu ahnen schien, "bis gleich."
DU LIEST GERADE
Team Loyal 3 - Tiefschwarz
FanfictionErst die Sache mit Nico, dann meine Entführung. Ich hatte gedacht, dass das Pech mich nicht weiter verfolgen würde... Aber so war es nicht! Nun saß ich in einem verlassenen Industriegebiet und starrte total aufgelöst und ungläubig auf meine blutbesu...