Kapitel 14

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R U B Y

Heute hatte ich wieder einen Termin mit allen. Das war erstmal der Letzte, heute würden wir alles besprechen, dann würde wir die Prototypen besprechen, um dann weiter an den Sachen zu arbeiten.

Eine Frau kam gerade aus dem Gebäude also beeilte ich mich, um die Tür noch rechtzeitig zu erwischen, damit sie nicht zuschlug. Oben an der Tür zum Studio angekommen wollte ich die Klingel drücken als ich merkte, das sie einen Spalt offen stand. Misstrauisch runzelte ich die Tür und stieß sich vorsichtig auf.

Langsam fast schon bedächtig, genau auf meine Umgebung achtend betrat ich die Wohnung.

Was war hier vorgefallen?

Vorsichtig machte ich einen Weiteren schritt in die Wohnung rein, blickte mich um doch entdeckte kein Anzeichen für einen Einbruch. Auch an der Tür war kein Anzeichen von einem Brecheisen zu sehen gewesen, am Türschloss um einen Dietrich auszuschließen hatte ich nicht geguckt, wofür ich mich gerade innerlich verfluchte.

Ich drehte mich im Kreis, suchte nach vorhandenen Hinweisen auf einen Einbruch. Ich hatte meinen Rücken zur Tür die ins Badezimmer führte gedreht als mich etwas an meinem Hintern traf, danach erklang ein jungenhaftes Kichern und ein Fluchen verwirrt drehte ich mich zu dem Kichern doch ich erkannte niemanden.

Immer noch überfordert mit der Situation kam auf einmal der blonde Lockenkopf um die Ecke mit einer Nerf in der Hand. Dieser Anblick irritierte mich noch mehr. Ich kannte diese Plastik Pistolen mit Patronen aus Schaumstoff und Gummi. Matteo liebte diese Dinger und ich konnte nicht abstreiten, dass ich diese Dinger ebenfalls cool fand.

John und ich guckten uns gegenseitig an dann synchron zu seiner Nerf. Ich konnte mir ein amüsiertes auflachen einfach nicht verkneifen. Plötzlich lief Maxwell in John rein wobei er uns beide irritiert anguckte, sein Kopf flog nach rechts wo Jonas hinter der Tür stand und die beiden Inklusive mich wieder versuchte abzuschießen. Er hatte mich also abgeschossen, dieser Arsch.

Jonas kam aus seinem versteck, Maxwell schrie nur „Feindlicher Angriff" und machten sich mit John schnell auf den weg in die Küche. Perplex schaute ich jetzt auch Jonas hinterher, der den beiden hinterher hechtete. Ich hatte keine Ahnung was ich jetzt machen sollte. Sollte ich ihnen hinterher oder es einfach ignorieren und darauf warten, dass sie ihr Spiel beendeten?

Die Tür zum Studio öffnete sich erneut und ein abgehetzter Alex trat ein. Als er mich sah, lächelte er und zog mich in eine kurze Umarmung. „Du bist zehn Minuten zu für." „JA das habe ich auch schon bemerkt. Sach mal benehmen die sich immer wie kleine Jungen oder sind die drauf?" Alex fing bei meiner Frage an zu lachen. Verwirrt guckte ich ihn an „Naja eigentlich hast du recht, wir sind Dauer drauf aber ich glaube, heute liegt es an den Nerfs." „Ich wurde schon überfallen." „Komm lass die noch zu Ende spielen damit die gleich ruhig und bei der Sache sind, sonst kriegst du nichts mit den auf die Reihe."

Die Tatsache das er über sie wie drei kleinen Jungs redete, die sie gewissermaßen auch waren, ließ mich schmunzeln. Zwanzig Minuten später und zwei runden später hatte sie sich halbwegs Ausgetobt. „Also was hast du für uns?" Fragte ein noch immer aufgedrehter Maxwell, auch alle anderen starrten mich jetzt fragend an. „Ähm ja ich habe die Prototypen dabei."

Ich lehnte mich zur Seite runter, um an das Paket zu kommen, was ich mitgebracht hatte. Ich hatte eine Jogginghose, ein T-Shirt und von den anderen Merche Sachen jeweils ein Stück anfertigen lassen. Jedes Teil ging einmal durch alle Hände, wurde genau analysiert von allen Seiten wie von innen und außen. Nervös saß ich neben dem Geschehen. Auch wenn ich schon viele Kunden betreut hatte, viele Tricks kannte und erfahren in dem Job war, den ich machte, war es immer wieder eine Zitterpartie vor dem jeweiligen Kunden zu sitzen und nicht genau zu wissen wie er das Produkt fand.

„Und?" Fragte ich vorsichtig nach. Auf den Gesichtern der Jungs bildete sich ein Lächeln. „Digga die Sachen sehen voll geil aus." Auch wenn ich Jonas noch nicht lange kannte genauso wie die anderen 187ner und Raf wusste ich das sie schonungslos Ehrlich waren, was heutzutage leider ziemlich selten geworden war und ich es deshalb umso mehr schätzte. Schüchtern lächelnd guckte ich in die Runde aber alle anderen guckten mich genauso begeistert an. „Das ist echt gut, sogar besser als ich es mir vorgestellt habe." Bestätigte auch Raf, die andern nickten zustimmend. „Und weißt du schon für was du deinen Wunsch einlöst?" Fragte mich Jonas über die Couchlehne zu mir rüber gelehnt, mit einer gewissen Angst aber auch Neugierde in den Braun Grünen Augen.

John und Raf hatten sich dem Mischpult zugewendet währenddessen Alex und Max sich einen Block angelten und anfingen texte zu schreiben. Ein teuflisches Lächeln formte sich auf meinem Gesicht. „Ja." Bei meinem Gesichtsausdruck war es diesmal Jonas, der deutlich Nervös wurde. „Und was?" „Hast du am Samstag was vor?" „Nein?" Fragte er mehr als das er auf meine Gegenfrage antwortete.

„Gut denn jetzt schon. Ich hole dich um neun Uhr morgens ab." Das morgens betonte ich extra wobei er bei meiner Betonung auf Morgens um Neun qualvoll das Gesicht verzog. „Digga das ist doch viel zu früh! Können wir das nicht später machen?" Fragte er hoffnungsvoll. „Nö, sonst haben wir nichts davon. Zieh dir nur bitte Regenfeste Klamotten und feste Schuhe an." „Wir machen aber jetzt nicht so nen Pfadfinderscheiß, oder?" „Keine Sorge die Sache, die ich vorhabe, ist noch viel besser."

Bei meinen Worten und dem noch immer anhaltenden Lächeln verzog er wieder gequält das Gesicht „Auf was für ne Scheiße habe ich mich da wieder eingelassen?!" Murmelte er mehr zu sich selbst als das ich es hören sollte. Ich fand meine Idee super. Ich freute mich schon richtig.

Keine Ahnung | Gzuz FFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt