Long Way Home | Grey's Anatomy

Bahamas

Dr. Jordan Kenley, Oberarzt der Pädiatrie,
klopfte an die Tür vom Büro des Chefarztes Dr. Webber.
"Herein!" Ertönte seine tiefe Stimme gedämpft von der dicken Holztür.
Kenley öffnete die Tür und setzte sich auf den Stuhl gegenüber des Chefarztes.
"Was kann ich für sie tun, Jordan." Fragte dieser gelangweilt.
Anscheinend hatte der Chef Mal wieder einen schlechten Tag.
Was durchaus kein Wunder war, wenn man bedachte, wie es hier drunter und drüber ging, seit Webber so viele neue Oberärzte eingestellt hatte, die nur Ärger machten.
Zum Glück würde er, Jordan, nach über 15 Jahren im Dienst dieses Krankenhaus,
sich nicht länger damit befassen müssen.
"Ich muss etwas wichtiges mit ihnen besprechen, Richard."
Zustimmend nickte Webber, auch wenn sein Gesichtsausdruck zeigte,
dass er jetzt lieber allein wäre.
"Wie sie wissen, arbeite ich jetzt schon seit 20 Jahren in diesem Haus.
Ich bin nicht mehr der Jüngste und mein Rücken erschwert mir die Arbeit noch zusätzlich."
"Was genau wollen sie mir damit sagen, Jordan?"
Angestrengt verschränkte Kenley die Arme vor der Brust und atmete tief ein.
Die folgenden Worte fielen ihm nicht schwer,
weil er besonders an seinen Kollegen hing,
eher im Gegenteil,
doch er würde seine Station vermissen.
Er liebte die Arbeit mit Kindern. Diese armen kleinen Menschen, denen er nur durch einen Lolli ein
Lächeln aufs Gesicht zaubern konnte.
"Ich werde in Rente gehen, Dr. Webber."
erklärte er seinem Chef.
"Das können sie nicht machen, Kenley!" Rief dieser nun. "Wie soll ich denn jetzt noch so kurzfristig einen Ersatz für sie finden?"
"Sie kriegen das schon hin, Richard." Seine Verzweiflung amüsierte Kenley.
"Können sie nicht noch ein paar Wochen bleiben, bis ich jemand anderen gefunden habe?"
Nun musste Kenley tatsächlich lachen.
"Tut mir leid, dass wird nicht möglich sein.
Meine Frau und ich haben bereits ein Ferienhaus auf den Bahamas gemietet. Morgen Abend geht der Flug.
Aber keine Sorge. Ich kenne da eine ausgezeichnete Ärztin, die den Job hier sicher gerne annehmen wird."
"Ach ja? Und wen?" Webber sah nicht besonders überzeugt aus. Doch er wusste,
er würde so schnell wie möglich einen neuen Arzt auf Kenleys Posten brauchen.
"Sie war bei mir am John Hopkins Assistenzärztin und ist eine der besten Chirurginnen,
die ich je unterrichten durfte..."
Einige Minuten später verließ Jordan Kenley fröhlich pfeifend zum letzten Mal das Seattle Grace.
In Gedanken saß er bereits in Badehosen am Strand,
während Richard Webber sich ans Telefon setzte,
um die ihm empfohlene Ärztin anzurufen.