Kapitel 7

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Grade komme ich an meinem Häuserblock an und will die Haustür aufdrücken da legt sich eine Hand auf meine Schulter. Erschrocken fahre ich herum und schon werde ich an die Wand neben der Tür gedrückt, sanft aber bestimmt. Ich weiß genau das es Dylan ist, denn er trägt noch immer das gleich Aftershave und auch den Rauch kann ich riechen, der mir sagt das er grade eine geraucht hat. Ich schaue nicht auf, denn zu groß ist die Möglichkeit das er sie durch eine Beschreibung meines Onkels erkennen könnte. Aber diese Möglichkeit gebe ich ihm nicht! Sein warmer Atem prallt gegen meine Stirn, da er mehr als einen Kopf größer ist als ich. Wieso können sie mich alle nicht einfach inruhe lassen? Wieso will mein Onkel mich jetzt auch noch finden, obwohl er seit Jahren nichts mehr mit uns zutun hat. Umso mehr Fragen in meinem Kopf herum schwirren, umso sauerer werde ich. Ich bin sauer auf meine Erzeugerin, meinen Onkel, aber am meisten bin ich sauer auf mich! Wieso bin ich so dumm? Wieso finden sie mich immer wieder, obwohl ich doch so sehr aufpasse und keine Spuren hinterlasse?

Wieder im hier und jetzt drücke ich ihn von mir, naja versuche es zumindest, denn er bewegte dich keinen Millimeter. "Wieso verschließt du dich so? Ich meine du bist attracktiv, hast eine super Ausstrahlung und bist dennoch ein Buch mit sieben Siegeln." Ich dachte ich verhöre mich. "Lass mich sofort los!" Knurre ich ihm entgegen. Bevor ich irgendwie reagieren kann, beugt er sich zu mir runter und flüstert mir ins Ohr. "Ich werde deinen Namen schon noch herrausfinden Black!" Und schon war er durch die Haustür verschwunden. Mir wird heiß, wenn ich an seine raue Stimme und seinem Atem an meinem Ohr denke. Eine Gänsehaut nach der anderen krabbelt über meinen Rücken, die ich versuche abzuschütteln. Mit noch immer diesem intensiven Gefühl steige ich die Treppen nach oben, um sicher zu gehen ihn nicht nochmal anzutreffen. In meiner Wohnung lasse ich mich, nachdem ich meine Schuhe abgestreift habe, auf die Couch fallen. Am liebsten würde ich garnicht mehr aufstehen, aber mir geht dieses Gefühl nicht mehr aus dem Kopf. Ich greife nach einem meiner Couchkissen, drücke es mir ins Gesicht und schreie einfach rein. Plötzlich höre ich ein raues Lachen aus der Wohnung nebenan. Das kann doch nicht wahr sein! Mir ist das so peinlich, das ich knall rot werde und beschließe auf den Balkon zu gehen. Ich habe zwar lange nicht mehr geraucht, aber jetzt gerade brauche ich das einfach. Beim öffnen der Balkontür schnappe ich mir die Zigarettenschachtel und setze mich auf einen meiner geflochtenen Sessel. Beim ersten Zug muss ich etwas husten. "Na noch nie geraucht?" Ich erschrecke mich so sehr das ich mich am Rauch verschlucke und mein Hals anfängt zu brennen. Erst nachdem das brennen etwas abklingt, setze ich die Kippe nochmal an meine Lippen, ziehe dran und inhaliere den Rauch. Langsam lasse ich den Rauch aus meinen schmalen Lippen entweichen und entspanne mich wieder ein wenig. Nachdem ich aufgeraucht habe, atme ich noch einmal tief die frische Luft ein und gehe wieder in meine Wohnung. "Gute Nacht, Black!" Sagt er bevor ich die Balkontür ganz schließe und schnell kurz unter die Dusche hüpfe, um es mir danach auf der Couch gemütlich zu machen.

Tief in meinen Gedanken versunken, zappe ich durch die Kanäle und achte garnicht darauf was so im Fernsehr läuft. Mein Kopf will einfach keine ruhe geben und immer wieder schießt mir die gleiche Frage durch den Kopf. Muss ich wieder Elias anrufen um mir eine neue Identität fälschen zu lassen, neue Dokumente und natürlich wieder in eine neue Stadt ziehen? Ich entscheide mich einfach die Gedanken beiseite zu schieben und schalte Netflix an. Direkt wird mir eine neue Serie vorgeschlagen, Virgin River! Sie handelt von einer Krankenschwester die von der Großstadt in eine Kleinstadt zieht, um ihrer Vergangenheit zu entfliehen. Kommt mir bekannt vor, dachte ich und starte die erste Folge. (Natürlich will ich niemanden Spoilern und werde nicht mehr von der Serie preis geben. Aber schaut sie euch an, ich finde sie super) Mitten in der dritten Folge merke ich wie meine Augen immer schwerer werden und dennoch versuche ich wach zu bleiben, wenigstens bis die Folge vorbei ist. Nur noch verschwommen bekomme ich mit was bei Virgin River passiert und schon drifte ich in meine Traumwelt.

Traum:

Ich bin gerade auf dem Weg zur Schule, als ein Wagen an mir vorbei rast, kopfschüttelnd gehe ich weiter. Natürlich muss es Dylan wieder übertreiben! An der Schule angekommen, bemerke ich die angeekelten und trotzigen Blicke der anderen. Mit schnellen Schritten laufe ich durch die Eingangstür in den Flur und bewege mich zu meinem Spint. Plötzlich werde ich angerempelt, wodurch meine ganzen Bücher herunter fallen und ich mich mit zu schlitzen geformten Augen umdrehe. Dylan! Augen rollend drehe ich mich wieder um, knie mich hin um meine Bücher wieder einzusammeln. Gerade als ich das letzte Buch aufheben will, werde ich mit einem Ruck an den Haaren hoch gezogen und an den Spint gedrückt. Schmerzvoll zische ich auf, und versuche den schmerz an meinem Rücken auszublenden. Ich versuche die Hand an meinen Haaren zu lockern, was nicht klappt und versuche auf meine Atmung zu achten." Hast du gerade genervt mit den Augen gerollt?" Meine Kopfhaut schmerzt und langsam laufen Tränen über meine Wangen. "Ich habe dich etwas gefragt!" Sagt er ruhig, aber mit viel Verachtung und Wut in der Stimme. Da kein Wort über meine Lippen kommen will, schüttel ich nur schnell den Kopf und werde dann nochmal gegen den Spint gedrückt, an dem ich zu Boden sinke. Er kniet sich zu mir runter und schaut mir in die Augen." Beim nächsten mal bin ich nicht so gnädig!" Und schon verschwindet er an der nächsten Ecke.

Traum Ende.

Schweiß gebadet wache ich auf und schaue mich um. Puh nur ein Traum. Ein blick auf meine Uhr sagt mir das es schon zwölf Uhr ist und ich wirklich mal aufstehen sollte, um vielleicht noch ein wenig einkaufen zu gehen und mich für die Arbeit vorbereiten kann.

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⏰ Letzte Aktualisierung: Feb 11, 2021 ⏰

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