Nach dem Telefonat schaue ich auf mein Handy - 13 Uhr - "ich glaube ich geh zum Sport, um mich mal auszupowern." Also krame ich meine Sporttasche aus dem Schrank, stecke meinen Schlüssel in die Tache, ziehe meine Turnschuhe an und gehe gerade aus der Tür. Ich knalle mit jemanden zusammen und kann mich gerade noch so am Türrahmen festhalten, um nicht hinzufallen. Mit Schwung drehe ich mich um und blicke in zwei grün blaue Augen die mich kalt ansehen. >> Kannst du nicht aufpassen?<< Und schon verschwindet er in der Nachbar Wohnung. Immer noch stehe ich da wie angewurzelt, geschockt und mit weit aufgerissenen Augen. "Nein, nein, NEIN! Das kann nicht sein. Wieso gerade ER? Und dann noch mein Nachbar. Ich hab ihn sofort erkannt!"
Ich schüttel den Kopf, schließe die Tür und renne so schnell ich kann aus dem Gebäude.
10 Minuten später komme ich auch schon am Fitnesscenter an, zieh mir meine Sportkleidung an (Bild) und gehe direkt zu den Boxsäcken. Auf dem Weg dort hin pfeiften mir einige Mitglieder zu, was ich ignoriere und meine Haare zu einem hohen Pferdeschwanz zusammen binde. "So erstmal dehnen", sprach ich innerlich zu mir, setze mich auf einer der Matten um zu beginnen. Ich springe auf, bücke mich zu meiner Tasche um die Bandagen für meine Hände raus zu suchen, aber sie sind nicht da! "Habe ich die jetzt wirklich vergessen? Naja dann halt ohne." Schulter zuckend betrete ich den Abteil mit den Boxsäcken und mein erster Schlag trifft die Mitte. Nach einigen Schlägen werde ich schneller, benutze auch meine Beine und versuche auf meine Atmung zu achten. Nachdem ich damals abgehauen bin, habe ich nach einer Möglichkeit gesucht Sport und Verteidigung zu kombinieren und endschied mich dann für Kickboxen.
Nach knapp 2 Stunden bin ich total verschwitzt und aus der puste und da meine Beine sich langsam wie Wackelpudding anfühlen,mache mich auf den Weg zur Umkleide.Natürlich wurde ich nicht verschont und höre wieder wie einige pfeiften, doch da war noch etwas!? Wieder fühle ich mich beobachtet, drehe mich zur Halle um, um mich einmal zu vergewissern das ich mir das alles einbildet habe und so war es anscheinend auch. In der Umkleide schäle ich mich aus meinen nassen Sachen, um mir eine Jogginghose und ein lockeres Shirt anzuziehen und mache mich auf dem Weg nach Hause. Immer wieder höre ich Geräusche hinter mir, aber merke schnell das es nur der Wind ist. Am Haus angekommen, sehe ich wie mein Nachbar aus der Haustür kommt und verstecke mich schnell hinter einer Säule. Da er mich zum Glück, beim ersten mal nicht erkannte, will ich es vermeiden ihm immer wieder zu begegnen und das soll so bleiben. Ich schaue nochmal um die Ecke, um sicher zu sein das er weg ist und höre dann hinter mir ein raues Lachen.
Ich drehe mich geschwind um und sehe in die blau grünen Augen, die mich schon immer an einen See im Wald erinnerten. Sie schimmerten blau wie das Wasser, leicht umgeben von grün das mich an die Pflanzen unter dem See erinnerten und dann noch diese Umrandung der Iris die gelb oder auch gold zum Vorschein kommt. Ich zwinge mich selber weg zu sehen, was wirklich schwer ist und will einfach weg von ihm. >> Vor wem versteckst du dich denn?<< fragt er mich, mit einem hörbaren Grinsen im Gesicht, doch ich ignoriere ihn und mache mich auf den Weg zum Gebäude. Da hab ich mich wohl zu früh gefreut, denn er zieht mich am Handgelenk wieder zurück, dreht mich um und drückt mich an die Säule. In seinen Augen erkenne ich Wut, denn seine Augen verdunkeln sich und schauen mich eindringlich ein.
"Komm nichts anmerken lassen Kat!"Also schaue ich ihn auch wütend an und versuche mich aus seinem Griff zu befreien. "Sag mal spinnst du? Lass mich sofort los!" "Werde ich nicht! Erst wirst du mir antworten!" Ein wenig verwirrt starre ich ihn an und sage ganz ruhig " Das geht dich wohl nichts an! Jetzt lass mich los oder ich schreie!" Als er keine Regung zeigt und das noch etwas stärker zudrückt, reiche es mir und ich machte einen gezielten Schlag gegen seine Rippen. Er keucht auf, legt seine Hände an die Stelle und so schnell ich konnte renne ich nach Hause. "Was denkt der eigentlich wer er ist? Und wieso muss gerade er mein Nachbar sein? Ich werde wirklich von Pech verfolgt!"
Wütend mache ich die Fenster im Wohnzimmer auf, denn ich brauche einfach mal eine Abkühlung. Zwar ist es nicht mehr so kalt draußen, aber zum Abend wird es immerhin etwas frischer und die Tage immer wärmer. Ich genieße den kühlen Wind der durch meine Haare weht, aber nach einiger Zeit wird es mir dann doch zu kalt und schließe die Fenster wieder. Völlig erschöpft gehe ich mein Schlafzimmer, zieh meine Kleidung aus und schminke mich ab. Wieder im Wohnzimmer schmeiße ich mich auf die Couch, starte meine Playstation 4 und suche mir eine Playlist auf Youtube raus, die ich rauf und runter höre. Um ca 20 Uhr klingelt es Sturm an meiner Tür, da die Musik sehr laut ist, habe ich sie die ersten Male wohl nicht gehört. Erst überlege ich sie zu ignorieren, entscheide mich dann doch zu schauen wer vor der Tür steht. Kaum ist die Tür auf, blicke ich in die geschockten Augen von Leyla. " Kannst du dir mal bitte was anziehen wenn du die Tür auf machst? Stell dir mal vor nicht ich würde ich stehen, sondern irgendein Kerl."
Ich ziehe eine Augenbraue nach oben, verschränke die Arme vor der Brust und sage dann, "Wer soll hier denn außer dir klingeln? Du weißt das du die einzige Freundin bist die ich habe, also reg dich ab!" Ok das kam etwas schroff rüber. " Sorry Leyla. Ich wollte dich nicht so anmotzen, aber mein Tag war echt Scheiße." Und im gleichen Moment kommt mein Nachbar an der Tür vorbei und schaut mich geschockt an, aber eine Sekunde später grinste er. Ich verdecke meinen Körper so gut es geht, ich stehe ja nur im BH und String an der Tür und kann es mir einfach nicht verkneifen. " Na! Hat dir der Tritt nicht gereicht? " Mit diesem Satz, verschwindet das Grinsen aus seinem Gesicht und er stampft sauer in seine Wohnung.
Leyla die immer noch vor mir steht, schaut mich mit großen Augen an, aber ich schnappe mir einfach ihre Hand, zieh sie in die Wohnung und ließ die Tür in Schloss fallen. " Wer und was war das bitte gerade?" Ich seufze und setze mich auf die Couch. Sie setzt sich zu mir und wartet das ich anfange zu erzählen, aber ich bin mir nicht sicher ob ich ihr von meiner Vergangenheit erzählen soll, geschweige denn kann. Sie wird immer ungeduldiger, ich immer nervöser und dann endscheide ich mich ihr alles zu erzählen, auch wenn ich der Meinung bin ich sollte es nicht, weil sie sehr schnell an die Decke gehen kann. " Ok, ich erzähle dir was das eben war, aber vorher muss ich dir ein wenig von meiner Vergangenheit erzählen damit du das auch verstehst und bitte reg dich nicht gleich auf." Sie nickt nur und sieht mich gespannt an. Ich nehme mir eine dünne Fließdecke, kuschel mich in diese ein und fange an zu erzählen." Du weißt ja das ich erst ein paar Monate hier bin und auch seitdem erst in dieser Stadt. Davor habe ich in drei weiteren Städten gelebt, aber konnte nicht da bleiben. Ich bin vor knapp sechs Jahren von Zuhause abgehauen, weil mir alles über den Kopf gewachsen ist. Ich wurde in der Schule gemobbt, von meiner Mutter misshaldelt und mein Vater ist als ich sieben war weggezogen." Ich atme einmal tief durch und sprache weiter. " Ich sah nicht immer wie jetzt aus! Ich war dicker, habe eigentlich braue Haare und mein Nachname ist auch nicht mein richtiger. Eigentlich heiße ich mit Nachnamen Smith. Meine Mutter versucht mich seitdem immer wieder ausfindig zu machen und schafft es nach einigen Wochen immer wieder, dank eines Dedektivs." Nicht einmal schaue ich ihr ins Gesicht, denn ich weiß jetzt schon das sie sich abkapseln wird und mich alleine lassen wird. Gerade als ich mich traue nach oben zu schauen, nimmt sie mich ganz fest in ihre Arme und streichelt mir sanft über den Rücken. " Wieso hast du mir das nicht vorher gesagt? Ich hätte dir doch geholfen!" " Es tut mir Leid, aber ich konnte noch nie jemanden wirklich Vertrauen und es fällt mir auch heute sehr schwer." Eine Träne läuft über die Wange. " Ok. Aber gibt es dafür einen Grund oder fällt es dir allgemein schwer?" Ich schüttel den Kopf. " Nein, es gibt ein Paar Gründe dafür und einer davon, ist der Mann von eben." Sie sieht mich entsetzt an, schlägt sich die Hand vor den Mund und zeigt auf die Wand die zur Nachbarswohnung angrenzte. Ich nicke
------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------So mein zweites Kapitel :D
Hoffe es gefällt euch :*
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Der Geist meiner Vergangenheit
RomanceKatrina ist 28 Jahre alt und hat schon vieles in ihrem Leben erlebt. Ob es Leid, Hass, Verachtung oder Schmerz war. Dennoch konnte sie sich losreißen und dieses Leben hinter sich lassen. Sie startet einen Neuanfang, mit ihrer neuen Freundin Leyla un...