chap 7

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[Kuroo]

"Kenma! Kenma was soll das? Wieso willst du uns so plötzlich verlassen? Habe ich etwas falsch gemacht?" Verzweifelt redete ich auf den Jungen ein, der mich in der letzten Nacht mit seinen Worten doch so glücklich gemacht hatte, aber nun mit all seinen Sachen in der Tür stand und gehen wollte.

"Willst du nicht bei mir bleiben? Liebst du mich nicht? War das eine Lüge?"

Mit Tränen in den Augen sah er mich an. "Kuroo. Ich liebe dich, aber das ist der Grund weshalb ich nicht bleiben kann."

"Aber Kenma. Ich liebe dich doch!"

"Und genau das ist das Problem! Nie habe ich jemanden an mich heran gelassen. Ich wollte nichts fühlen doch dann kamst du. Und weil du mich liebst, bin ich dein größter Schwachpunkt.
Der Feind wird das ausnutzen und ich will nicht, dass dir wegen deiner Gefühle zu mir etwas passiert!"

Dann küsste er mich und sah mir ein letztes Mal in die Augen. Einige Minuten später, war er verschwunden.

-Am nächsten Tag-

"Hey Boss! Wie hat sich Kenma entschieden? Bleibt er?" Die anderen hatten es nicht mit bekommen... Sie hatten es nicht gehört.

Es war Nacht gewesen und sie waren entweder nicht da gewesen oder hatten geschlafen. Auch wenn wir oft Nachts wach waren, so war die Uhrzeit zu der mich meine Liebe verlassen hatte eine Stunde gewesen, zu der wir inaktiv waren.

"Er ist gegangen." Brachte ich also hervor.

Meine Stimme war weder traurig noch brüchig, aber kalt. Mein Herz schmerzte schrecklich, denn es war gebrochen.

"Akashi...Denk bitte über einen neuen Plan mit den anderen nach.", wies ich den Sniper an, und ließ auch den Rest der Gruppe stehen.

[Kenma]

Liebe war schrecklich. Ich konnte meine Gefühle für ihn nicht ändern doch ich war mir sicher gewesen, dass meine Entscheidung richtig war.

Ich war nun sein größtes Problem und seine größte Schwachstelle so wie er die meine gewesen wäre, wäre ich nicht gegangen. Doch war es auch richtig gewesen den Auftrag anzunehmen?

Ich wusste es nicht, doch ich hatte es getan und nun gab es kein zurück. Das Preisgeld betrug 500 000 und meine Zielperson hieß Tetsuro Kuroo.
Wenigstens war es eine hohe Summe dachte ich.

Wer mein Auftraggeber war? Wenn ihr es euch nicht schon denken könnt will ich euch einen Tipp geben: Mein Auftraggeber betreibt Kinderhandel und ist ein schmieriger fetter Typ. Es ist die Person, die mit dem Mann den ich liebe konkurriert und durch ihn einige Finger, ein Stück seiner Zunge und die meisten seiner Männer verloren hat.

Ich könnte sagen, dass es mein schmerzendes Herz und das in mir herrschende Gefühlschaos war, dass mich zu dieser Entscheidung gebracht hatte, doch wenn ich ehrlich war, dann war es eine unlogische, grundlose Entscheidung gewesen.

Vielleicht hatte ich gedacht, dass es leichter wäre sich von ihm zu verabschieden, wenn er tot wäre. Vielleicht dachte ich so...
Doch es hinderte nichts daran, dass ich nun von tiefen seelischen Schmerzen geplagt auf einem Hausdach sitze und meine Sniper umarme.

Ich hatte gehofft, dass sich einfach keine Gelegenheit für mich ergeben würde, ihn zu erschießen, doch da stand er nun. Am Fenster.
Er sah verletzt und verbittert aus, als er in die Ferne sah und ich wusste, dass es nur eine Sache gab, die ich nun tun konnte: Abdrücken.

Schweren Herzens nahm ich mein Gewehr in die Hand und zielte auf den ach so wunderbaren Jungen.
Meine Hand näherte sich dem Abzug, der das Leben dieses Jungen beenden würde, den ich liebte.
Ja, ich liebte ihn so sehr.

Doch in dieser Welt gab es keinen Platz für Liebe.
Es gab keinen! Langsam floss eine Träne meine Wange hinunter und ich schloss kurz meine Augen um sie davon zu wischen.

Als ich wieder zu dem großen Fenster sah, vor dem Kuroo stand, sah ich, dass er lächelte.
Seine kräftigen Arme hingen locker an den Seiten hinunter und er lächelte leicht und dennoch so furchtbar traurig mit geschlossenen Augen.
Sein Körper war in meine Richtung gedreht, es war die perfekte Zielscheibe.

Mein Finger lag nun auf dem Abzug.

'Schieß!', dachte ich. 'Schieß!' Doch ich konnte nicht. Ich konnte einfach nicht! Ich wollte nicht, dass er starb! Ich konnte ihn einfach nicht umbringen!

Tetsuro Kuroo. Er war der Mann, den ich liebte. Er war der Mensch, den ich nicht töten konnte. Ich, der Auftragskiller Ko.

Ich stand auf und drehte mich um. Ich konnte hier nicht bleiben. Ich musste weg. Er sollte weiter leben und seine Konkurrenz vernichten.
Leben und sich verteidigen. Leben und glücklich sein.

Ohne mich.

Heart ShotWo Geschichten leben. Entdecke jetzt