29. A Disorderly Gathering

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~ Saitama, 27. Juli 2012 ~

Ein Rütteln an meiner Schulter weckt mich auf. Müde sehe ich auf und blicke in die grau-blauen Augen von Hina. Vorsichtig setze ich mich auf und sehe mich um. Die Managerinnen, die für das Essen heute zuständig sind, sind schon weg. Heißt, es dürfte bald Frühstück geben. „Guten Morgen, Schlafmütze", begrüßt Hina mich. Ein schelmisches Grinsen legt sich auf ihr Gesicht. Ich sehe ihr deutlich an, dass sie schon wieder eine Idee hat. Ob eine gute oder schlechte kann ich noch nicht einschätzen. „Lass uns die Jungs wecken. Es gibt bald Frühstück", schlägt sie vor, „Elaine ist schon dabei die Eulen zu wecken. Ich kümmere mich um die Katzen und du um deine Krähen." Das hat sie sich also ausgedacht. „Lässt sich machen." Somit stehe ich auf und mache mich schnell fertig.

Während Hina zum Zimmer der Nekoma geht, suche ich die Jungs auf. Ein fieses Lächeln ziert mein Gesicht. Leicht beiße ich mir auf die Lippen, um mir ein Lachen zu verkneifen. Ich werde es bestimmt geschickter anstellen als sie gestern. Vorsichtig betrete ich den Raum und schleiche zu den Fenstern. Noch schlafen die Jungs seelenruhig. Doch nicht mehr lange. Mit einem kräftigen Ruck ziehe ich die Vorhänge auseinander und das Tageslicht durchflutet den Raum. „Aufstehen ihr faulen Säcke! Los, los, los meine lieben Krähen! Die Nacht ist vorbei! Es wird Zeit fürs Training!", rufe ich motiviert durch den Raum und klatsche mehrfach in die Hände. Sämtliche Jungs reißt es aus dem Schlaf. Hinata und Kageyama am schlimmsten. „Ja, Madame!", antworten die beiden synchron, während sie aufrecht im Bett sitzen. Der Rest beginnt zu grummeln. In dem Moment ist es um mich geschehen und ich fange an zu lachen. Tanaka wirft sogar ein Kissen nach mir, welches ich mühelos auffange und zurückwerfe. Dabei treffe ich sein Gesicht. „Seit wann hat die das Kommando?", höre ich Tsukishima murmeln. „Gern geschehen", antworte ich und verlasse wieder das Zimmer. Wer weiß, was ich sonst noch alles abbekomme.

Gemeinsam mit Hina und Elaine treffe ich mich in der Mensa wieder. Erstmal Frühstück. Nach und nach trudelt auch der Rest ein. Der eine mehr und der andere weniger Müde. Wobei besonders Kuroos Blick meine beste Freundin erdolcht. Wenn Blicke töten könnten. Ich will gar nicht wissen, wie sie ihn geweckt hat. Manchmal kann Hina schon ziemlich sadistisch sein. Was ich auch schon am eigenen Leib zu spüren bekommen habe. Es ist besser, sich nicht mit ihr anzulegen. Das kann nämlich böse enden. „Hey, Mädels", beginnt Hina an uns gerichtet, „Lasst uns heute mal etwas anders aufwärmen. So wie früher. Noch dürfte keiner in der Halle sein." „Uh, ja!", stimmt Elaine begeistert zu. „Na dann mal los", fordere ich und stehe auf. Wir bringen unsere Sachen vom Frühstück weg und machen uns auf den Weg zur Halle.

In der leeren Halle angekommen verbindet Elaine ihr Handy mit der Musikanlage. Augenblicklich erklingen die ersten Töne des Lieds. Ich ziehe mir meine Sportbandage über das Knie. Wie immer beim Training. Zum Schutz und zur Stabilisation. Nach einer kurzen, aber ausführlichen Dehneinheit kann es auch schon losgehen. Wir drei beginnen zu tanzen. Genauer gesagt sogar Zumba. An der Akita-Oberschule hat sich das als Aufwärmmethode eingebürgert. Coach Shinobu hat es uns gezeigt. Sie meinte, es trainiert den ganzen Körper und benutzt viele Muskeln. Zudem macht es unglaublich viel Spaß. Mit Hina und Elaine umso mehr. Und auch mein Physiotherapeut sagte mal, dass es meinem Knie hilft. Da die Schritte sich immer wiederholen, ist es auch einfach zu lernen. Etwa ab der Hälfte des Lieds bekommen wir Zuschauer. Ihre Stimmen sind unüberhörbar. Wie es aussieht, ist das Frühstück vorbei. Doch blende ich die Neuankömmlinge so gut es geht aus. Meine Konzentration liegt auf meinen Schritten. So leicht lasse ich mich nicht rausbringen.

Broken PassionWo Geschichten leben. Entdecke jetzt