21. The World Begins To Open Up

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~ Sendai, 06. Juli 2012 ~

Im Clubraum präsentieren Nishinoya und Tanaka ihre bestandenen Prüfungen voller Freude. „Ihr Idioten habt die Prüfung mit Ach und Krach bestanden", verderbe ich ihnen die fröhliche Laune und verschränke meine Arme vor der Brust, „Das ist keine Leistung, auf die ihr Stolz sein braucht." „Ach Alisya", klopft mir Nishinoya auf die Schulter, „Sei doch nicht so hart zu uns." Zweifelnd ziehe ich eine Augenbraue hoch. Wenn nicht ich, wer dann?

Hingegen sind Hinata und Kageyama durch die Prüfung gefallen. Dementsprechend deprimiert sitzen die beiden da. Tsukishima sieht sich die Prüfung des kleinen Mittelblockers an. „Ich dachte, Hinata wäre in Englisch fit", kommt es von Sugawara. „Kurz vor Schluss ist ihm aufgefallen, dass er sich bei jeder Antwort um ein bis zwei Zeilen vertan hat", erklärt Tsukishima. „Yachi war auch schon kurz vor dem Nervenzusammenbruch", fügt Yamaguchi hinzu, „Sie meinte, dass dann alles komplett richtig wäre." Innerlich klatsche ich mir die Hand gegen die Stirn. „Und bei Kageyama war es Japanisch?", fragt Daichi, als er den Test des Zuspielers in der Hand hat. „Es kamen sehr viele Textverständnisaufgaben dran", erzählt Ennoshita, „Und er hatte alles auf Auswendiglernen gesetzt." Oh Mann. Leicht schüttle ich den Kopf. „Macht euch nichts draus", will Sugawara die beiden durchgefallenen Erstklässler aufmuntern, „Das ist nicht unser letztes Auswärtsspiel."

„Wie kommen wir nach Tokio?"; kommt es plötzlich von Kageyama, „Wollen wir laufen?" „Oder Radfahren?", setzt Hinata nach. Diese Spinner sind nicht zu bremsen. Unglaublich. Doch dann hat Tanaka eine Idee, um das Problem zu lösen.

~ Tokio, 07. Juli 2012 ~

Endlich sind wir da. Im Zug ist die Fahrt nach Tokio eindeutig angenehmer. Besonders, wenn man bedenkt, dass ich mit diesen Chaoten unterwegs bin. Während der Busfahrt habe ich die ganze Zeit Musik gehört. Da wir heute bereits sehr früh losgefahren sind, war ich dementsprechend müde und konnte anfangs noch gut schlafen. Doch mit der Zeit wurden die Jungs munter und um mein Schlaf ist es geschehen. Andauernd wollte jemand anderes etwas von mir. Aus weiser Voraussicht habe ich mir gleich mehrere Dosen Red Bull mitgenommen und die Fahrt damit überlebt.

Freudig verlasse ich als eine der Ersten den Bus. Draußen strecke ich mich erst einmal ausgiebig. Mittlerweile kann ich wirklich nicht mehr Sitzen und bin um jede Bewegung froh. Auf dem Parkplatz sehe ich Kuroo und Kai bereits auf uns warten. Vermutlich sollen sie uns abholen und soweit alles zeigen. Wortwörtlich renne ich auf Kuroo zu und springe ihm um den Hals. Seine Arme legen sich um mich. „Hey, Kätzchen. Solch eine Sehnsucht nach mir gehabt?", will er grinsend wissen. „Und wenn es so wäre?", frage ich spielerisch nach und gebe ihm einen kurzen Kuss auf die Wange.

„Ist das etwa der Tokio Skytree?", erkundigen sich Nishinoya und Tanaka gleichzeitig. Begeistert von einem einfachen Funkturm im Vorort von Tokio. Zweifelnd an den gesunden Menschenverstand sehe ich zu den beiden. Langsam lasse ich auch den Kater wieder los. Stattdessen klatsche ich mir nun meine Hand gegen die Stirn. Unglaublich. „Nein", klärt Kai sie auf, „Das ist ein gewöhnlicher Stahlturm." Kuroo lacht sich erst einmal einen ab. Und zwar richtig. Mit überkreuzten Armen hält er sich den Bauch. „Wir sind in Tokio!", brüllen meine Teamkollegen los. „Benehmt euch einmal wie normale Menschen!", rufe ich ihnen zu. Auch der Rest steigt jetzt aus dem Bus. „Sag mal, Kätzchen", fängt Kuroo an, nachdem er sich wieder beruhigt hat und mein Team betrachtet, „Hab ich einen Sehfehler?" „Schon möglich. Kommt drauf an, was du siehst." „Gehen bei euch nicht einige Spieler ab?" „Ja, stimmt schon. Das war gestern ein ganz schönes Drama. Hinata und Kageyama, also unsere Nummer 10 und 9, sind durch die Prüfung gefallen", erkläre ich ihm auf dem Weg zum Schulgebäude. „Eure Schnellangriff-Kombi drückt heute also die Schulbank?" „Ja, irgendwie schon. Aber sie werden nachkommen. Keine Sorge."

Broken PassionWo Geschichten leben. Entdecke jetzt