Kapitel 9

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Die Frage kam überraschend, doch ich antwortete ihr vernünftig. ,,Nicht verliebt, aber mir kam vor kurzem jemand ins Auge. Und du?" Genau genommen sprach ich von ihr, doch das brauchte sie nicht zu wissen. Vielleicht eines Tages. Nun wollte ich aber auch ihre Sicht wissen. Sie erzählte es mir ehrlich: ,,Man kann sagen es ist wie bei dir." ,,Was ein Zufall." ,,Stimmt." kommentierten wir beide. ,,Ich habe eine Frage. Warum fragst du mich sowas einfach so." fragte ich. ,,Ich weiß nicht, ich dachte es passt gerade. Wir sind schließlich um 3 Uhr nachts in einem Wald zu zweit." erklärte sie mir und ich verstand. Sie fügte noch hinzu: ,,Und es hat mich interessiert." Wir beide standen nun mitten im Wald uns gegenüber und sahen uns in die Augen. Die leichte Brise wehte durch ihre locker zusammengebundenen Haare und das Mondlicht ließ sie noch schöner aussehen, als sie sowieso schon war. Sie schien auf mich eine zu sein, die von Natur aus wunderschön war, aber es nicht realisierte.
,,Weißt du eigentlich wie schön du bist?" dachte ich mir, doch sprach es ausversehen laut aus, sodass sie es hörte. Sie schaute mich einen Moment lang überrascht an, fing dann aber an zu lächeln und sagte: ,,Dankeschön. Du bist aber auch total hübsch." und legte eine Hand an meine Wange. Ich spürte die Kälte ihrer kleinen Hand sofort und bekam einen Schauer über den Rücken, doch schaute ich das Mädchen weiterhin an. ,,Danke." murmelte ich ihr zu und sie lächelte so wie auch schon zuvor. Ich genoß es einfach sie glücklich und zufrieden zu sehen.
,,BUHH!" Schrie eine bekannte Stimme von der Seite und erschreckte uns. ,,AHHH!" schrien Airi und ich gleichzeitig und flogen zu Boden. ,,Erschreckt uns nicht so!" sagte ich genervt und böse zu den beiden Personen, als ich erkannte wer es war. Iwa und Minako. Diese zwei lachten sich tot über uns. Ich stand erstmal auf und reichte Airi die Hand, um ihr zu helfen. Sie stand daraufhin auch und schaute die beiden Scherzkekse an. ,,Wie- wie ihr beide einfach, wie zwei kleine Mädchen geschrien habt - das war einfach viel zu lustig!" versuchte Iwa zwischen seinem Lachen rauszubringen. Minako hörte man keinen Ton von, aber man sah, dass sie lachte. Das war einfach ihre Lache. Aus einer Richtung hörte man langsame Schritte und erkannte eine Stimme: ,,Was ist passiert, Leute?" fragte Shin verwundert, der dazu Sugawara stützte. ,,Die beiden haben uns nur erschreckt." antwortete Airi ihrem Bruder. Dieser nickte. ,,Eyy Leute, ist wer gestorben?" kam es vom besoffenen Sugawara, welcher so aussah, als würde er gleich einschlafen. Von seinem Spruch musste nun auch der Rest von uns lachen. Als sich jeder beruhigt hatte, machten wir uns auf den Weg nach Hause.
Am Haus angekommen fing Minako zu sprechen: ,,Upsssss, ich hab den Schlüssel vergessen, Leute." Airi und ich reagierten gleichzeitig: ,,Was?!" ,,Aber keine Sorge. Es muss nur einer durch das Fenster und die Tür öffnen. Airi? Machst du das? Du bist ja schließlich die kleinste." erklärte die Betrunkene. ,,Wenn es seinen muss." sie antwortete neutral. Wir gingen um das Haus, in den Garten und begaben uns zum offenen Küchenfenster. Sie kletterte ohne Probleme rein und lief zur Haustür. Alle die draußen waren, liefen nochmal zurück und gingen, dank Airi, rein.
Airi war die erste die sich auf das Sofa platzierte. Sie nahm sich eine der Flaschen mit Inhalt und trank. Sie trank eine Menge auf einmal, ließ kurz los und trank weiter. Aus dem Nichts war fast die Hälfte der Flasche leer. Aber keiner hielt sie auf. Der Rest von uns setzte sich dazu, trank ebenso was und machte es sich bequem. Die 16 Jährige machte mit kleinen Pausen die Flasche leer und fing die nächste an. Eine Weile verging und ich unterhielt mich gerade mit Shin, als ich an der Schulter angetippt wurde und mich umdrehte. Ich sah Airi an, wie sie ganz schwach noch näher zu mir kam und sich auf meinen Schoß hinsetzte. Sie drehte sich zu mir um und lächelte. Daraufhin umarmte sie mich und blieb so hängen. Ich wusste nicht ganz wie ich reagieren sollte, also erwiderte ich die Umarmung und machte kein Drama daraus. Immer wieder hörte ich sie murmeln wie: ,,Du bist so schön." oder ,,Das war voll süß von dir." und einiges mehr, doch ich verstand nicht alles. Mein Gespräch mit Shin hörte schon auf, als sie kam, also beobachtete ich sie einfach. Irgendwann richtete sie sich ein wenig auf und kam mit ihrem Gesicht meinem näher. An meiner Wange spürte ich weiche Lippen und wie sich diese leicht fest saugten. Dies wiederholte sie einige Male auf beiden Seiten, bis sie zum ersten Mal auf meinen Mund zielte. Ich hielt sie aber auf, hielt meinen Finger vor ihre Lippen, wie ein Leisezeichen. Sie verstand und ließ es sein. Sie legte ihren Kopf nun auf meine Schulter ab und blieb so. Ihr Herzschlag wurde ruhiger und gleichmäßiger. Sie war ein betrunkene Mädchen, weshalb ich sie von fast nichts aufhalten wollte, aber man sagte ja 'Betrunkene sagen immer die Wahrheit'. Letztendlich würde sie sich sowieso an nichts erinnern, also war es fast schon egal was ich erlaubte und was nicht. Dennoch wollte ich nicht sagen das es mir gefiel, aber es gefiel mir.

Das Kennenlernen auf der Feier (Oikawa x oc) [Projekt: Haikyuniverse]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt