Am nächsten Morgen hielten wir eine Besprechung in der Zentrale ab. Alec hatte die anderen schon über die groben Einzelheiten informiert, nachdem Magnus ihm gestern Abend erzählt hatte, was wir herausgefunden hatten. Nun standen wir alle um einen Metalltisch vor einem großen Bildschirm und hörten Magnus zu, der genauere Informationen für uns hatte.
„Belial ist wie ihr schon wisst einer der vier Könige der Hölle. Neben ihm gibt es noch Satan, Luzifer und Leviathan. Leider wissen wir noch nicht mit wem Belial bald einen Krieg haben wird." Ich hatte den anderen von dem Treffen mit meinem Vater erzählt, da es wichtig, war, dass niemandem wichtige Infos vorbehalten wurden.
Magnus fuhr fort: „Allen vier Königen ist ein Element und eine Himmelsrichtung zugeordnet." Auf dem Bildschirm erschienen vier Zeichnungen von den Dämonen. „Satan gehört die Himmelsrichtung Süden und das Element Feuer. Luzifer gehört der Osten und die Luft. Leviathan wird der Westen und das Wasser zugeordnet. Und zu guter letzt: Belial wird dem Norden und dem Element Erde zugeordnet."
Die anderen drei Dämonen sahen ebenfalls sehr stark und mächtig aus. Satan hatte riesige Flügel und ein grimmiges und faltiges Gesicht mit kleinen Hörnern auf der Stirn. Luzifer, ein gefallener Engel, sah dagegen sehr viel hübscher aus. Er hatte einen durchtrainierten Körper und gelockte Haare. Nur die Dämonen Flügel zerstörten das göttlich aussehende Bild. Leviathan hatte als Einzige keine menschliche Gestalt. Sie hatte die Form eines Drachens. Sie sah aus wie ein Seeungeheuer, dass in alten Seemannsgeschichten einen Platz findet.
„Belial gilt als Wächter des Höllentors. Außerdem ist als Herr der Lügen bekannt und er ist einer der bösartigsten Dämonen überhaupt", beendete Magnus seine Erklärungen. Alec meldete sich sofort zu Wort: „Aber wenn Belial für seine Lügen und Boshaftigkeit bekannt ist, warum sollten wir ihm überhaupt glauben? Vielleicht tötet er selbst ja die Hexenmeister und versucht uns nur zu täuschen."
Ich verzog leicht mein Gesicht. Ich wusste, dass mein Vater nicht unbedingt ein Engel war – Wortwörtlich – Aber er war immer noch der Mann, der mich großgezogen hat und den meine Mutter liebte. „Ich weiß ja, dass er nicht grade vertrauenswürdig scheint, aber als er direkt vor mir stand konnte ich sehen, dass er ehrlich zu mir war." Alec musterte mich kritisch. „Ich glaube kaum, dass du in diesem Moment klar Denken konntest. Immerhin hast du nicht einmal daran gedacht, in nach seinem Namen zu frag-" „Alexander!", sagte Magnus laut. „Das reicht."
Alec seufzte. „Es tut mir Leid", entschuldigte er sich bei mir und ich nickte nur stumm. „Ich will damit ja nur sagen, dass wir nicht sicher sein können, was die Wahrheit ist und ob wirklich ein Krieg zwischen zwei Königen ausbrechen wird. Wir müssen noch mehr Informationen sammeln, bevor wir uns unnötig in Gefahr begeben." In diesem Punkt musste ich ihm recht geben. Unnötige Opfer waren wirklich das geringste, was wir zur Zeit gebrauchen konnten.
„Können wir Belial nicht einfach heraufbeschwören oder so etwas? Dann könnten wir alle mit ihm reden und gucken was genau er über den Mord an Dean weiß", schlug Clary vor, doch Jace schüttelte den Kopf. „Das ist zu gefährlich. Einen König der Hölle zu beschwören ist sehr riskant. Auch mit mehreren Hexenmeistern könnte er sich losreißen und viel Schaden anrichten."
Allerdings fand ich Clarys Idee gar nicht mal so schlecht. „Vielleicht könnten Magnus und ich herausfinden, wie er mich zu sich in diese Vision ,oder was auch immer es war, geholt hat und dasselbe nochmal machen. Dann wäre es nicht in der realen Welt und ich bezweifle, dass er mir etwas antun würde." Ich sah, wie Magnus nachdachte und dann langsam anfing mit seinem Kopf zu nicken. „Einen Versuch wäre es Wert. Fakt ist, wir müssen genau wissen, was passieren wird."
Alle stimmten zu und anscheinend hatten wir nun ein neues Ziel vor Augen.
Das laute Geräusch vom Anmarsch mehrere Leute ließ uns alle in Richtung Eingang gucken. Dort sah man, wie zwei Shadowhunter drei Personen in Richtung Zentrale führten. Izzy und Alec gingen beide auf die kleine Gruppe zu. Als die Shadowhunter etwas zu Seite gingen, erkannte ich Zalia, die eine dunkel rote Rüstung aus Leder und darunter ein dunkel grünes knielanges Kleid trug. Ihre Haare waren in einer geflochtene Hochsteckfrisur. Neben ihr standen zwei weitere Elben. Ein Mann und eine Frau.
„Die Elbenkrieger sind eingetroffen", berichtete der eine Shadowhunter. „Okay. Ihr beide könnt gehen", befahl Izzy in ihrem autoritären Ton und die beiden Shadowhunter verschwanden. Ich ging zu Alec und Izzy und Zalia lächelte mich direkt breit an. Ihre hellen Haare hoben sich von ihrer dunklen Haut und der Rüstung ab, weswegen sie einem sofort ins Auge fiel. Nicht, dass ihre Schönheit nicht auch dazu beitrug.
Der männliche Elb hatte helle Haut und schneeweiße Haare. Die andere Elbin trug ihre langen braunen Haare in einem einfachen Zopf und wirkte sehr ernst. Izzy begrüßte die Krieger: „Willkommen im New Yorker Institut. Wir sind sehr dankbar, dass eure Königin euch als Unterstützung im Kampf gesandt hat. Ihr werdet gleich in eure Zimmer gebracht." Zalia nickte kurz und sagte freundlich: „Vielen Dank."
Der weißhaarige Elb lächelte charmant. „Wir fühlen uns sehr geehrt hier bleiben zu dürfen. Ich bin übrigens Aldon und das sind Zalia und Fenu", stelle Aldon sie alle vor. Izzy nickte lächelnd. „Freut mich euch kennenzulernen. Ich bin Isabelle und das ist mein Bruder Alec. Er ist der Inquisitor des Rates und ich bin die Institutsleitung, was ihr aber eigentlich schon wissen solltet", sie zeigte auch kurz auf mich. „Und das ist Mairin Gleen, eine Hexenmeisterin."
„Also gut", sie machte eine Handbewegung in Judys Richtung und die Shadowhunterin kam zu uns. „Brown wird euch zu euren Zimmern bringen." Die Elben folgten Judy und im Vorbei gehen streifte Zalia kurz meine Hand und lächelte mir noch einmal zu. Mein Bauch fing kurz an zu kribbelnd und lächelnd schaute ich ihr nach. Jetzt würde ich also mit Zalia zusammenarbeiten. Dieser Gedanke brachte meine Wangen dazu, leicht rosa zu werden und ich sah schon, wie Magnus auf mich zu kam.
„Ist sie die Elbin von der du erzählt hast?", fragte er neugierig. Ich nickte. „Jap. War für mich gestern auch eine ganz schöne Überraschung, als sie mir verkündete, dass sie hier anfangen würde." Magnus nickte nur leicht skeptisch und ging dann zu Alec und Izzy, die grade was besprachen. Ich beschloss, mir ein ruhiges Plätzchen zu suchen und Erin anzurufen. Wenn ich Glück hatte, schlief sie noch nicht.
Ich setzte mich auf eine kleine Treppe in einem der vielen Gänge und lehnte mich gegen die Holzwand, während ich wartete, bis Erin abnahm.
„Hallo?", hörte ich durch den Hörer.
„Hey, Erin. Ich bin's."
„Mairin! Wie geht's?
„Ganz okay. Sorry, dass ich erst jetzt anrufe. In den letzten drei Tagen war wieder echt viel los gewesen."
„Alles gut. Solange du mir schreibst, sodass ich weiß, dass du noch lebst", sie lachte leicht, doch ich konnte deutlich hören, dass sie sich tatsächlich große Sorgen um mich machte. „Und was genau ist passiert?", fragte sie mich.
„Naja, wir haben herausgefunden wer mein Vater ist und ich hab eine Elbin kennengelernt, die ich echt gern habe."
„Okay, wow. Das ist viel für drei Tage", scherzte sie. „Und wer ist nun dein Dad?"
Ich räusperte mich kurz. „Sein Name ist Belial. Er ist einer der vier Könige der Hölle und anscheinend steht ein Krieg zwischen ihm und einem der anderen Könige vor. Allerdings wissen wir nicht genau, ob wir ihm trauen können also, ja.."
Kurz war es still im Telefon. Dann hörte ich Erin seufzen. „Okay, dann frag ich dich mal lieber über die Elbin aus. Das ist hoffentlich etwas positiver."
„Äh ja, das ist auf jeden Fall positiver. Also, sie heißt Zalia ist unglaublich hübsch, sie ist süß und lustig und arbeitet seit heute im Institut", beendete ich meine Erzählung.
„Das klingt doch gut", meinte Erin.
Ich wollte grade etwas erwidern, da ertönten die Sirenen im Institut und ich sprang auf.
„Ich muss Schluss machen. Wir hören uns!" Dann legte ich auf und rannte in Richtung Zentrale, um zu gucken, weswegen der Alarm ausgelöst wurde. Dabei hoffte ich inständig, dass nicht noch mehr Hexenmeister getötet wurden.
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Forever With Magic - Shadowhunters ff (girlxgirl)
FantastiqueMairin Gleen, eine Hexenmeisterin aus Schottland, wurde ins New Yorker Institut versetzt und erhofft sich eigentlich nicht sonderlich viel davon. Außer vielleicht nach ein paar Jahren mal wieder etwas wirklich spannendes zu erleben. Als sie in New Y...