Ich schaute ihn direkt an und doch hatte ich seine Frage kaum mitbekommen. Mist, irgendwie kam er mir bekannt vor! Auch wenn nich in
meinem Kopf sämtliche Möglichkeiten durchging, doch es wollte einfach nicht Klick machen - ich konnte das Gesicht einfach keinem Namen zuordnen!Mein Kopf war völlig leer. Das letzte Mal hatte ich diesen Zustand in einer Mathe Klausur und das ist schon Jahre her.
Das Einzige, auf dass ich mich konzentrieren konnte, waren seine braunen Augen. Sie strahlten mich so sehr an, dass ich mich darin verlor. Erst jetzt fiel mir auf, dass auch er mich ansah und leicht lächelte.
Oh verdammt, ich starre! Wie peinlich war das denn und vor allem, was musste er jetzt denken ? Natürlich, dass ich nicht mehr ganz dicht, beantwortete ich mir meine Frage selber
und wandte nun doch den Blick ab. Er lächelte verlegen und fragte erneut,"Also keine Pinken Donuts mehr, oder ?".
Ich schaute ihn traurig an,
"Ne, leider keine mehr, tut mir leid, kann
ich sonst noch was für Sie tun ?"
Er schüttelte enttäuscht den Kopf.Gerade als er sich umdrehen wollte, schoß ein Geistesblitz durch mich hindurch. Es hätte nur noch gefehlt, dass eine Glühlampe über meinem Kopf erschienen und ansprungen wäre. Aber sicher, ich hatte doch noch einen pinken Donut, dachte ich, aber er sollte mein Essen sein! Oh Mann, ich hasse mein Gewissen, es schaltet sich immer genau dann in mein Leben ein, wenn es eigentlich die Klappe halten sollte.
Noch bevor ich es realisiert hatte, machte ich den Mund auf und verkündete
"Warten sie, ich habe doch noch einen."
Er schaute mich verdutzt an und schmunzelte. Es darf nicht wahr sein - jetzt gebe ich im tatsächlich meinen Donut.
Ich holte schnell die Box aus meinem Rucksack, öffnete sie und bot ihm meinen Donut an.
"Hier, nehmen Sie den" seufzte ich. Was für ein Schwachsinn !!
Er sah von mir zu dem Donut in der Box und wieder zurück. Er wollte gerade etwas sagen und öffnete den Mund, doch ich kam ihm zuvor.
"Ich hatte ich mir diesen beiseite gelegt, aber ich hatte schon einen also nehmen Sie ihn gerne"
Er griff zögerlich danach, zog seine Hand aber gleich wieder wieder zurück.
"Keine Sorge - er ist nicht vergiftet und es sind exakt 27 Streusel drauf", scherzte ich und lächelte ihn aufmunternd an.
Er lachte "Oh Gott nein, das glaub ich auch nicht aber..... Es ist Ihr Donut, den kann ich nicht so einfach essen."
Er schaute mich an "Aber ich habe eine Idee"
sagt er.Er nahm sich eins der Plastikmesser aus dem Selbstbedienungskörpchen und teilte den Donut gerecht in zwei Hälften. Dann nahm er eine Hälfte und schob die Box mit der anderen Hälfte zu mir herrüber. Ich bedanke mich und nahm lächelnd die andere Hälfte.
"Woher wissen Sie eigentlich, dass es genau 27 Streusel sind?" fragt er belustigt und zählte die bunten Zuckerperlen auf seiner Seite.
"Naja, ich hab ja nicht gerade Viel zu tun hier. Wenn keine Pause ist, beschäftige ich mich irgendwie anders" grinste ich.
"Wie heißen Sie ?", platzte es nach kurzem Schweigen aus ihm hervor und ein leichter roter Schleier legte sich über seine Wangen.
"Entschuldigen Sie, es war unhöflich von mir" schob er kleinlaut hinterher.
Ich lachte "Ach Quatsch, schon in Ordnung. Ich bin Katelyn Brown, aber Kate reicht völlig."
Es klickte in meinem Kopf - ENDLICH! Oh Mann, vor mir stand "Spiderman" persönlich.Moment Mal, war das echt oder hatte die kalte Dusche irgend seine Wirkungen verfehlt und Wahrnehmungsstörungen verursacht.
"Das ist ein wirklich schöner Name" sagte er und stellte sich mit "Thomas" vor, mit dem Zusatz "Tom würde auch reichen".
Das schrille Klingeln der Glocke riss mich aus meinen Gedanken und auch er schreckte kurz
zusammen."Ich muss dann wieder" sagte er und deutet mit dem Kopf zum Set.
"Ja klar, viel Spaß" wünschte ich und schaute ihm noch hinterher.
DieZeit verging und ich hatte das Gefühl, mein Kopf explodierte, wenn ich noch einen weiteren Artikel über die richte Improvisation lesen,
geschweige denn diesen verstehen sollte. Ich verkniff mir ein Gähnen und fuhr mir mit der Hand durch die Haare.Müde schaute ich auf meine Uhr und stellte erschrocken fest, dass es ja schon fast 21 Uhr war. Mist, Joe hatte mir nicht gesagt, wann ich gehen konnte, ich wollte hier keine Sekunde
länger bleiben als nötig.Ich meine, klar Manche beneidenten mich, wenn ich ihnen sagte, ich sehe verschwiedene Stars, aber jetzt Mal ehrlich, ich mache ihnen Kaffee, mehr nicht. Es ist ja nicht so, dass ich mit ihnen große Gespräche führe. Es ist meistens nur langweilig, da man eigentlich nichts zu tun hat.
Nach einiger Zeit des Grübelns und Starrens wendete ich mich meinem Handy
zu und wählte die Nummer von Joe."Hey Joe" begann ich als er abhob.
Ein Brummen seinerseits ließ mich darauf schließen, dass er entweder die Croissants hat anbrennen lassen oder die offizielle Kündigung von Elisa erhalten hatte. Beides sorgte nicht gerade für gute Laune.
Ich wollte es kurz machen, da ich erstens weiter lernen wollte und zweitens nicht wirklich Lust hatte, mir erneut die Beleidigungen anzuhören, die eigentlich direkt an Elisa gerichtet waren
"Sag Mal wann kann ich hier eigentlich Feierabend machen ?", fragte ich
und lehnte mich an den Tresen.Er stotterte nur nervös "ähhm..... Ja, das habe ich vorhin vergessen dir zu sagen. Du kannst erst Feierabend machen, wenn auch die Dreharbeiten beendet sind."
Meine Kinnlade sackte gefühlt bis auf den
Boden."Jaja vergessen - ist klar. Oh Mann, Joe, ich habe kaum geschlafen letzte Nacht, ich will nach Hause und einfach nur in mein Bett."
Ich war echt sauer, nicht nur, dass ich meinen freien Tag hier verbringen musste, nein, ich durfte auch noch solange warten bis die Dreharbeiten fertig waren. Und bis so eine Szene perfekt ist, dauert es manchmal verdammt
lange."Ja ich weiß Kate, tut mir leid."
Sein Tut-mir-leid, machte es auch nicht mehr besser. Ich wusste, dass ich morgen früh wieder in der Bäckerei sein musste und wenn diese Szenen nicht bald fertig wurden, dann würde ich hier noch versauern.
Ich legte auf, Joe konnte mich mal. Ich schaute wann der letzte Bus von hier in Richtung Zuhause fuhr und hoffte inständig, dass ich den um 23 Uhr
nehmen konnte.Die Lust nach Hause zu laufen, hielt sich sehr in Grenzen, zumal ich von hier aus bestimmt 1 1/2 bis zwei Stunden brauchen würde. Ne danke, das musste echt nicht sein.
Weitere Stunden verstrichen in der sich meine Hoffnung nicht erfüllte. Zusätzlich überkam mich eine Welle von Müdigkeit.Na super, das könnte ich ja jetzt gut gebrauchen. Eigentlich wollte ich nur mal kurz meinen Kopf auf dem Tresen ablegen, naja .... aus diesem "Nur-Mal-kurz-ablegen" wurde nichts, denn ich
schlief schneller ein als ich gucken konnte.
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Unverhofft kommt oft (DEUTSCH)
RomanceEin Anruf der Kate's leben verändert. Doch ob es positiv oder negativ ist wird sich noch rausstellen.