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Die Nacht war ruhig und klar. Sterne standen über den Hügeln der Elise, vor wenigen Wochen war sie noch im nördlichsten Teil des Landes gewesen und nun stand sie hier. Am südlichen Meer. Es war der einzige und letzte Fleck der noch Gras besaß, ihre Späher hatten ihr von einer grünen Insel, inmitten der Wüste erzählt.
Gerne hätte Freya geschlafen doch wie sollte sie. Achtzehn Dörfer hatten sich versammelt. Ein Hügel umgeben von reinem Feld. Gut zu übersehen. Achtzehn Dörfer und achtzehn Männer die, die Führung übernehmen wollten. Sie stand über die Karte gebeugt da und hörte zu wie die Männer sich stritten. Wie sie kurz davor waren sich gegenseitig die Kehlen zu zerreißen.
Freya war verzweifelt, sie mussten sich beeilen. Doch die Männer hörten nicht auf eine Frau. „Wir kommen so nicht weiter!" Schrie sie und einen kurzen Moment sahen die Männer sie an. Doch sie fanden das offensichtlich nicht erschreckend genug um ihr, ihre vollkommende Aufmerksamkeit zu schenken. Es war frustrierend.
Plötzlich riss sie die Arme an ihre Ohren. Der Pfiff war so laut und zerriss ihr beinahe das Trommelfell. Alle Blickten sich zu der Ursache um.
Taija, das Mädchen, das sie gefunden hatte in einem Dorf. Auch wenn gefunden nicht recht passte. Auf dem Weg zurück war sie von diesem Mädchen wirklich beeindruckt.
Vielleicht war sie nicht die große Kriegerin, aber dafür war sie unglaublich schlau und gerissen. Sie schaffte es für ein ganzes Dorf alleine zu jagen, sie wusste alles was es über Tiere zu wissen gab. Sie schritt auf den Tisch zu. Freya war auch jetzt beeindruckt von dem Mädchen.
Sie hatte nur gepfiffen und alle sahen sie an, während Freya verzweifelt um sich schreien musste und doch nichts erreichte.
„Wie kann man nur so dumm sein?" Schrie sie. Empörte und verwirrte Blicke gingen herum. Einer der Herrscher aus einem nördlichen Stamm wollte etwas sagen aber mit einem Handzeichen und einem Kopfschüttelt trieb sie ihn zum Schweigen.
„Ihr seid hier weil euch Freya aus Borun hierher gebracht hat. Weil ihr eure Männer nicht im Stich lassen wollt. Eigentlich ist es mir auch egal was eure Motive sind." Spie sie aus.
„Doch wenn ihr euch umbringt, wird niemand von euch jemanden von denen wiedersehen. Niemand von euch wird jemanden zurückbekommen, den er vermisst. Habt ihr mich verstanden?" Die Männer sahen sie Stirnrunzelnd an. Nickten jedoch als Taija sie der Reihe nach anblickte.
„Gut dann werden wir nun einen Plan aushecken. Setzen sie sich." Sagte sie deutlich sanfter als zuvor. Die Männer taten wie befohlen. „Freya hat eine gute Idee vorgebracht. Haben sie darüber nachgedacht? Das sollten sie tun. Freya würdest du wiederholen was du eben gesagt hast?" Fragte sie an Freya gewandt, die lächelnd nickte. Freya war wirklich, wirklich - wirklich! - beeindruckt von dem Mädchen und sogar beinahe ein wenig neidisch.
Silver legte sich zu Taijas Füßen und blickte sich aufmerksam um.
So ging es Stunden lang weiter. Die Männer die drohten auszurasten beruhigte Taija. Kurz vor Sonnenaufgang hatten sie den Plan.
Sie gingen zurück zu ihren Schlafplätzen und legten sich schlafen. Freya die in dem Zelt schlief in dem die Besprechung stattfand, seufzte erleichtert auf als sie endlich allein war. Sie setzte sich auf einen Stuhl und legte ihren Kopf auf den Tisch.
„Freya? Freya?" Schrie einer der Männer. Sie erkannte seine Stimme. Er trat ein und nickte ihr entschuldigend zu. "Es sind Männer gekommen. Ein halbes Dutzend. Sie wünschen dich zu sprechen." Freya nickte und stand auf.
„Ich komme." Sagte sie. Sie folgte dem Mann aus dem Zelt und lief mit ihm durch die Gassen, die man zwischen den Zelten gelassen hatte. Es war als würde dieser eine Tag niemals enden. Und Freya wusste nicht, ob das etwas gutes oder etwas schlechtes war.

TAIJA - Im Schutz des Meeres (Band 2)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt