||8||

15 3 0
                                    

Bei jedem Atemzug, schoss ein Schmerz durch ihre Brust. Das Mädchen drehte sich immer wieder zu ihr um und versicherte sich, dass sie auch noch da war. Die Jungen liefen schnurstracks Geradeaus.
Als Taija Rauchschwaden sah, hörte sie förmlich das Poltern des Steines der ihr vom Herzen fiel. Lange hätte sie das nicht mehr ausgehalten, das war klar. Jetzt konnte sie nur hoffen, dass Taija auch geholfen wurde. Immerhin hatte sie keine Ahnung, wer diese Menschen waren. Die Jungen rannten los und verschwanden schon bald hinter den Bäumen und umso näher Taija kam, umso mehr konnte sie erkennen.
Die Menschen hier lebten in einem Dorf. Es war kleiner als das, was Taija noch vor wenigen Tagen verlassen hatte, sie lebten in Hütten. Verblüfft von der Fremdartigen Baukunst konnte Taija die Augen kaum von den Holzhütten wenden.
Sie sahen zwar nicht sehr stabil aus, doch selbst der Gedanke aus diesen riesigen Bäumen Hütten zu bauen faszinierte sie.
Plötzlich hörte sie aufgeregtes Treiben, Rufe und trommelnde Schritte. Wenige Sekunden standen mehrere Männer vor ihr und starrten sie an. Ihre Waffen griffbereit. Offenbar war der entscheidende Moment gekommen.
Hilfesuchend blickte sie sich um. Das Mädchen schenkte ihr ein freundliches Lächeln und zog sich dann zurück. Die Männer starrte sie weiterhin nur an. Verunsichert musterte Taija die Männer, die anscheinend Krieger des Dorfes waren. Sie hatten alle solche grünen Augen, dunkle Haare und dunklere Haut.
Jeder Muskel an ihren Körpern war gespannt und Taija hätte nicht den Hauch einer Chance. Es machte sie nervös, dass sie so angestarrt wurde und musste sich zwingen nicht wegzusehen. So überzeugend wie sie konnte, blickte sie einen nach dem Anderen an, direkt in die Augen. Einer der Männer machte einen kleinen Schritt auf sie zu, blickte dann aber hinter sie und blieb stehen.
Ein Knurren ließ sie herumfahren und sie warf dem Wolf hinter sich einen bösen Blick zu. Immerhin war sie nicht in der besten Situation und obwohl sie immer noch verwundert von dem Tier war, das ihr folgte, wollte sie dass man es auch versorgte. Überraschenderweise, verstummte das Tier augenblicklich.
Die Krieger die das Schauspiel aufmerksam beobachtet hatten, wirkten nun überrascht. Es gab ein mehr als seltsames Bild ab. Dieses Mädchen, das verletzlich und klein wirkte an der Seite eines starken und stolzen Wolfes.
Die Männer die Taija anblickten wurden von einer kleinen, rundlichen Frau unterbrochen. Wie ein Wirbelwind scheuchte sie die Männer fort. Diese jedoch zogen sich, immer noch, auf jeden Angriff bereit, zurück.
 Während sie die Männer fortscheuchte, brabbelte sie etwas, was Taija nicht verstand. Es frustrierte sie, dass sie niemanden verstehen konnte.
Die Frau musterte Taija kurz und blickte das zu ihrem stummen Begleiter. Die Frau, war schon alt. Doch sie wirkte nicht als würde sie Probleme damit haben. Sie wirkte als würde sie wissen was sie tat und darauf vertraute.
Sie winkte Taija zu und bedeutet ihr zu folgen. Taija wollte der Frau folgen und auch Silver, wie sie ihren Wegbegleiter still getauft hatte, folgten ihr.
Doch die Krieger schienen damit nicht einverstanden zu sein. Sie hatten sich, plötzlich, umgedreht und ihre Waffen in den Händen. Fauchend starrten sie das Tier an. Erschrocken japste der Wolf auf, ging aber sofort in Angriffsposition und knurrte.
Die Frau, völlig unbeeindruckt, winkte Taija immer wieder zu. Doch sie wollte nicht ohne das Tier gehen. Solange der Wolf ihr folgen würde solange würde sie es ihm gestatten. „Silver." Rief sie und klatschte sich mit der flachen Hand auf den Oberschenkel, wobei sie bei dem, darauf folgendem, Schmerz zusammenzuckte.
Der Wolf kam langsam angelaufen und stellte sich direkt neben sie. Sie war selbst überrascht, dass das funktioniert hatte. Sie war stolz obwohl dieses wilde Tier ihr eigentlich Angst machen sollte.
Die Männer schienen sich nicht beruhigen zu wollen. Die Alte stellte sich nun verärgert hin, die Hände in die Hüften gestemmt brachte sie einen Schwall, Taija völlig unbekannter, Worte aus. Die Männer nickten als sie fertig war und zogen sich zurück. Schon griff die Frau nach Taija und zog sie hinter sich her.
Vor Schmerz wimmernd, trottete Taija ihr hinterher. Der Griff war fest und so hatte Taija auch kaum eine andere Wahl. Denn sogar die Krieger hatten auf sie gehört, warum also Taija nicht? Zum einen natürlich, weil sie keine Ahnung hatte, was die grauhaarige Frau gesagt hatte. Zum anderen wusste Taija ja nicht was sie von ihr wollte.
Sie kamen an eine kleine Hütte, die genauso aufwendig gebaut schien, wie die vielen Anderen und Taija wurde hinein geschoben. Es war warum und roch süß und sie durchzuckte Unbehagen, doch als sie einen kleinen Seitenblick riskierte sah sie Silver der ihr folgte und sie nicht aus den Augen ließ.

TAIJA - Im Schutz des Meeres (Band 2)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt