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„Nein? Was soll das heißen? Wo willst du hin?" Taija schüttelte ihre Gedanken ab und blickte zu Leander zurück. „Ich weiß es nicht." Antwortete sie wahrheitsgemäß.
Sie wusste es ja wirklich nicht. Aber sie wollte nicht zurück. Taija hatte das Gefühl etwas zu verpassen.
„Ich muss los." Meinte Taija nur und verließ das Zelt. Leander griff nach ihr, er wollte mit ihr darüber sprechen. Taija drehte sich um und sah ihn direkt an. „Leander, Bitte. Wir können später noch darüber reden." Antwortete Taija auf Leanders Rüde Geste.
„Bist du fertig zum Aufbruch?" Hörte sie Freya fragen und drehte sich um. Das fehlte ihr noch. Plötzlich fühlte sich Taija eingekesselt. Sie hatte nicht den Mut gefunden um ihm zu sagen, dass sie Freya begleite würde.
Zuerst war sie nicht wirklich erfreut über Freyas Plan, doch sie sah ein, dass Taija von Wichtigkeit sein könnte. Taija drehte sich zu Leander, griff nach seiner Hand und sagte nur, während sie ihm einen entschuldigenden Blick zuwarf: „Ich werde mich sofort fertig machen."
Sie konnte ja verstehen, wie es Leander ging, doch sie konnte und wollte nichts gegen diesen Plan einwenden. Die jüngsten Krieger würden zurückbleiben und konnten so das Lager beschützen.
Taija und Freya hatten diesen Plan alleine ausgeknobelt und dazu recht lange gebraucht. „Wir müssen uns für den Fall der Fälle vorbereiten." Hatte sie grimmig gesagt und Taija damit überrascht. Sie hatte Freya als störrisch und arrogant kennengelernt und war überrascht über ihre Loyalität den Ihrigen gegenüber.
Taija hatte erst spät begriffen, dass es nicht persönlich war, wenn Freya jemanden vor den Kopf stoß. Es ging immer darum ihre Männer zu beschützen und dafür egal was zu geben. Dafür beneidete sie Freya wirklich.
„Ich versteh nicht? Was meinst du?" Naiv, dass wusste Taija nun. „Was glaubst du wird passieren, wenn wir scheitern und sie auch uns gefangen nehmen?" Darauf konnte sie nichts mehr sagen. Natürlich wusste sie, dass Freya vermutlich recht hatte, doch hatte sie nicht daran denken wollen.
„Was schlägst du vor?" Hatte sie leise gefragt und, irgendwie, Angst vor der Antwort gehabt. „Ich denke schon länger darüber nach." Freya setzte sich neben sie und griff nach Taijas Hand. „Ich brauche dich. Du kannst gut mit Menschen. Deswegen, ich weiß es ist viel verlangt, aber ich möchte, dass du mich begleitest."
Freya hatte es einfach so gesagt und Taija hatte kaum darüber nachdenken müssen. Sie war schließlich gekommen um zu kämpfen. Ein einfaches Nicken war ihre Antwort und Freya war erleichtert. Sie mochte sich kaum vorstellen, was passieren würde, wenn sie es schafften, die Menschen aber zu verängstigt waren um sie zu begleiten. Freya war sich sicher, dass dieses Mädchen sie umstimmen konnten, Freya beneidete sie. Obwohl sie jung war, war sie stark und wusste was sie wollte und sie war ihr sehr dankbar. Auch wenn sie es nicht zugegeben hätte, war es erfrischend eine Frau an ihrer Seite zu haben.
„In den Dörfern gibt es einen hohen Überschuss an Frauen." Vorsichtig tastete Freya sich vor. Taija nickte nur, nichts ahnend auf was Freya hinaus wollte. „Ich dachte wir lassen die jungen Krieger im Lager um es zu verteidigen, im Notfall. Aber sollten wir nicht zurückkehren, so könnten sie naja." Führte Freya weiter aus.
Taija nickte wieder und versuchte die kleinen Puzzleteile zu verbinden. „Sie könnten für eine neue und gesunde Generation sorgen, sollten wir nicht zurückkehren." Freya konnte Taija nicht ansehen, denn sie wusste, sie sprach hier auch von Leander. Und auch wenn Taija es noch nicht zu wissen schien, Freya wusste wie viel er ihr bedeutete. Wieder nickte Taija und starrte Freya an. Sie hatte verstand und sie fand die Idee gut. Was sie förmlich erschreckte. Denn natürlich dachte sie an die jungen Krieger, wozu Leander gehörte. Doch sie ließ sich nichts anmerken. Sollte sie sterben, würde er jemanden finden.
„Und was ist mit uns?" Hatte Taija nervös gefragt, woraufhin Freya sie nur fest angesehen hatte und zum Ausgang des Zeltes gegangen war. „Ich werde auf dich aufpassen. Versprochen." Dann war sie gegangen und sie hatten sich nicht mehr gesehen. Taija wusste, dass Freya ihr aus dem Weg ging, doch sie wusste nicht, warum. Wenn sie was zu sagen hatte, dann tat sie es nur über andere, nie persönlich.
„Du gehst mit?" Hörte sie Leander rufen. Sofort waren ihre Gedanken abgeschüttelt. Taija schwieg. Es war rein rhetorisch gewesen und so sah sie es nicht nötig zu Antworten.
„Freya das kannst du nicht machen." Wandte er sich an Freya, die ihn entgeistert ansah. Plötzliche Wut brach sich, aus Taija, bahn.
„Das ist nicht ihre Entscheidung. Ich habe zugestimmt, sie zu begleiten, Punkt. Und ich werde nicht zulassen, wie du deine Wut an ihr auslässt nur weil die dein Stolz im Weg steht." Rief sie, trat an Freya vorbei und machte sich daran ihre Kampfausrüstung an- und umzulegen. Denn sie würde Kämpfen. Für sich, für die Kinder in ihrem Dorf, die gefangenen Männer. Für eine Zukunft. Egal, ob sie ein Teil davon sein würde oder nicht.

TAIJA - Im Schutz des Meeres (Band 2)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt