Unauffällig öffnete ich meine Klingeltöneapp auf dem Handy und drückte auf meinen. Selbstverständlich fing mein Handy an zu klingeln und ich tat so, als würde ich rangehen: „ Hallo, Tim hier... ja, der sitzt gerade neben mir... ist jetzt eigentlich schlecht... okay, ich bespreche es kurz mit ihm. Jan? Das ist unser Management, es gibt Probleme bei, äh unserem nächsten Projekt. Kannst du kurz mitkommen?" Jan erhob sich und sah entschuldigend zu Finja: „ Das ist gerade wichtig, wir sind in 10 Minuten wieder da.". „Klar kein Problem. Ich kenne das, der Job geht vor.", sie lachte laut auf und Jan und ich verschwanden zur Toilette. Jetzt hing erst mal alles von Leonie ab. Ich schrieb kurz Quentin, dass nun Phase zwei, des Plans lief. Dann wand ich mich an Jan: „ Ist noch alles gut?" der rothaarige schüttelt den Kopf: „ Ist das dein Ernst? Ich sollte fragen, ob bei dir alles okay ist. Ich meine, es geht um deine Ex-Freundin, die dir was antun möchte..." Er sah richtig geknickt aus, so dass ich ihn wieder in den Arm nahm. Das war echt alles zu viel für ihn. Was für ein schlechter Freund war ich, dass ich das nicht vor her gemerkt hatte. Ich hasste mich dafür, dass ich so emotional war, aber leise fing ich an zu weinen. Stumm fing Jan an meinen Rücken zu streicheln. Er machte einen Schritt nach hinten: „ Tim, hör mir zu. Wir haben alles zusammen geschafft. Jedes Video, was emotionaler war, jeden epileptischen Anfall, Jeden Hatekommentar. Wir sind ein Team. Du hast so viel für mich gemacht, jetzt bin ich dran. Jetzt sagst du, wenn es dir zu viel wird. Fang bitte an mehr auf dich zu achten. DU BIST WICHTIG!". Ich liebte diesen Jungen. Er holte etwas Toilettenpapier und befeuchtete es, um mir die Tränen wegzuwischen. „ Wie lange stehen wir hier schon?" fragte ich und Jan zuckte mit den Schultern: „ Keine Ahnung. Wasch dir mal das Gesicht, du bist jetzt wichtiger.". Natürlich machte ich was er sagte und ging zum Waschbecken. Meine Augen waren rot und ich nahm aus dem Augenwinkel, wie Jan aus der Tür rausging und 5 Sekunden später wieder zurück kam. „ Die Damen sind noch beim Tee, dass kann noch Stunden dauern!" Ich wollte gerade nachfragen, was Gisela damit meinte, als Jans Handy klingelte. Es war Quentin und Jan stellte auf laut: „ Quentins Dosentelefon! Leonie ist noch dran. Also zumindest vor 2 Minuten war sie es noch." „ Ja, jetzt nicht mehr. Sie haben sich abgewendet und Leonie hat mir ein Zeichen gegeben. Ihr könnt wieder dazu kommen." „ Danke Quentin. Tschau" „Tschüss". Ich straffte meine Schultern und ging zur Tür. Als wir auf dem Flur waren blieb Jan stehen und band seine Schuhe zu. Nein, die waren zu. Er griff nach einem Blatt Papier, das unter ein Regal gerutscht war. Kurz erhaschte ich einen Blick drauf und sah den Grundriss einer Wohnung, aber der kleine faltete das Blatt und steckte es in seine Hosentasche. Dann richtete er sich wieder auf und hatte ein viel versprechendes grinsen auf dem Gesicht. Wir kamen zum Tisch zurück und ich spielte meine Rolle weiter: „ Das ist jetzt ein bisschen blöd, aber Jan und ich müssen dringend nach Hause. Wir brauchen ein paar Daten, die wir hier nicht haben." „ Ach gar kein Problem. Ich muss dann auch mal los. Bin schon ganz Müde. Die Runde geht auf mich." Sie winkte den Kellner ran und bezahlte, bevor wir irgendwas dagegen sagen konnten. : „ Danke für diesen Abend, wenn er auch so schnell enden musste." Sie strahlte gezwungen und sagte überfreundlich zu Jan und mir: „ Und euch noch viel Glück. Sagt was ihr wollt, da läuft was zwischen euch." Mit den Worten verschwand sieh. Jan neben mir wurde rot und ich sah zu Leonie. Hatte sie was verraten? Leonie schüttelte den Kopf und sah auch aus, als könnte sie das Ganze nicht fassen. Wir hätten noch 10 Minuten da gestanden, wenn wir nicht unbedingt wissen wollten, was Leonie heraus gefunden hatte. Also brachen wir auf und liefen diesmal. Nicht sonderlich schlau, aber die Straßen waren sehr voll. Wir liefen 45 Minuten und es wurde später und später. Ein paar Fans liefen uns über den Weg aber sonst war alles ruhig. Durch Quentin, der Finja verfolgte, fühlte ich mich sicher und drehte mich nicht die ganze Zeit um.
Endlich waren wir in der Wohnung angekommen und ich atmete auf. Ich lief ins Wohnzimmer und stellte drei Gläser mit Wasser auf den Tisch. Leonie und Jan setzten sich aufs Sofa und ich mich auf den Sessel, wenn ich jetzt klar denken wollte musste ich Abstand von Jan halten. Dieser zog den Zettel aus der Hosentasche und gab ihn mir: „ Ich glaube, dass das was da drauf ist, dir sehr bekannt vor kommen muss.". Langsam faltete ich den Zettel auseinander und blickte wirklich auf den Grundriss einer Wohnung. Nein. Ich blickte auf den Grundriss MEINER Wohnung. Fassungslos starrte ich auf den Plan und gab ihn dann Leonie. Oben in der Ecke stand der Name von der Marklerin, die die Wohnung verkaufte: FINJA. Diese kleine *** . „ Das passt mit dem, was sie mir erzählt hat zusammen. Finja meinte, dass sie jetzt noch eine sehr interessante Wohnung bekommen hätte. Die Küche wäre ganz neu und der Mieter hätte, aus unerklärlichen Gründen, kurzfristig gekündigt..." Es klingelte an der Tür. Jan wollte aufstehen, aber Leonie war schneller und stand schon an der Tür: „ Ja, Hallo?...Komm hoch." Der rothaarige und ich waren hinterher gelaufen und unsere beste Freundin schaute uns ernst an: „ Finja." Mehr nicht, es war wie ein Schlag in den Magen. Finja stand in der Tür und hinter ihr war Quentin, der sich seinen Arm hielt und hilflos mit den Schultern zuckte. Sie hatte ihn verletzt. Diese Hustenbonbonherstellerin hatte ihn verletzt. Ich stieß Finja beiseite und holte Quentin sanft in die Wohnung. „ Eyy, du Arsch! Was sollte das denn mit dem da?", Finja schrie mich fast an, aber ich schob Quentin ins Bad und fing an, seinen Arm zu verarzten. Danke für diese Rettungssanitäter Ausbildung! Ich hörte Gisela, Finja anschnauzen und die Tür zugehen. Finja ging am Bad vorbei, geradewegs in die Küche. Die andern beiden folgten ihr und auch Quentin und ich gingen in die Küche, nach dem sein Arm fertig war. „ Was. Hast. DU. Mit. Quentin. Gemacht???", knurrte ich. Wenn es um meine Freunde ging, verstand ich keinen Spaß. Finja sah mich hochnäsig an: „ Pff, warum verfolgt der Typ mich auch?" Ich wollte antworten, aber Jan fuhr dazwischen: „ Finja es reicht. Du weißt genau was los ist und hörst jetzt mal auf hier so rum zu meckern." Er wandte sich an mich: „ Brauchen wir einen Krankenwagen?" Ich wusste es nicht genau: „ Also, ich würde sagen, wir klären das ganze erst mal und Quentin du sagst, wenn es zu Doll weh tut." Quentin nickte. Leonie ging zum Sofatisch, holte den Plan und hielt ihn Finja unter die Nase: „ Kennst du den?" Finja drehte sich provozierend weg und das war der Moment, wo es zu viel für mich wurde. „ Ich ruf jetzt die Polizei." Finja wollte mich aufhalten, aber Jan und Leonie hielten sie fest. Jan ticte im Hintergrund, während ich mit der Polizei telefonierte und 15 Minuten später die Tür öffnete.
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Wenn sich was verändert// Gewitter im Kopf
FanficJan und Tim. Zwei beste Freunde die einen YouTubekanal leiten, in dem sie über Jans Krankheit, das Tourettesyndrom aufklären. Doch plötzlich werden ihre Telefonnummernvon einer unbekannten Person veröffentlicht und Tims Ex-Freundin meldet sich wiede...