9. Nicht hier

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In dem Hotel angekommen, fühlte sie sich beinahe schäbig. Von außen schien es nahezu zu strahlen – was wohl an den Strahlern lag, die ihm nahezu ein heiliges Leuchten verliehen. Die Töne in der luxuriösen Empfangshalle waren in Gold und Weiß gehalten, schlicht, aber geschmackvoll.

Eine Treppe führte in die oberen Stockwerke, die konnte beinahe einem der Filme entsprungen sein, in denen unten der Prinz auf seine Prinzessin wartet und als diese oben erscheint - natürlichen in einem atemberaubenden Kleid - stockt ihm der Atem.

Sie dagegen waren verschwitzt und alle vier zusammen rochen wahrscheinlich wie eine Schnapsbrennerei. Alena, das Mädchen von Ian, hatte nämlich auch schon gut einen im Durst.

Kichernd wie kleine Kinder jagte Ian die junge Frau die Treppen hinauf, erst am Aufzug holten Cole und Cath die beiden Händchen haltend ein.

Brad hatte sich nun verabschiedet und ging in Richtung seines Zimmers. Während der Aufzug sie bis ins letzte Stockwerk hinauf brachte. Auch hier waren die Gänge nicht weniger prunkvoll und Cath wurde klar, dass sie sich eines dieser Zimmer niemals leisten würde können. Am Ende des Ganges zückte Cole seine Zimmerkarte und die Tür schwang auf. Der Anblick verschlug Cath beinahe die Sprache, den man lief direkt auf eine riesige Fensterfront zu – hinter der gerade die ersten schwachen Sonnenstrahlen über die Skyline flimmerten.

Mehr Zeit hatte sie allerdings nicht sich umzusehen, da Cole sie in diesem Moment bereits wieder packte und gegen die Wand drückte.

Ihre Hände fuhren unter den Saum seines Shirts und zogen es ihm über den Kopf. Wie sie es schon vermutet hatte, war seine Brust – auch wenn er vom Typ her schmaler war als Ian – breit und muskulös.

»Was willst du?«, raunte er ihr leise ins Ohr und die Art und weiße, wie er es sagte und wie seine Stimme dabei klang, zog sich alles in ihr vor Verlangen zusammen.
Trotzdem nutzte sie die Vorlage anders, wie er es wahrscheinlich geplant hatte: »Also wenn ich ganz ehrlich bin, würde ich gerne duschen... im Zelt war es ganz schön heiß.«
Irritiert hielt er inne und ließ sie verdattert wieder runter. »Sagst du mir etwa gerade, du bist nur mit mir mitgegangen... weil du eine richtige Dusche vermisst hast?«

Lila wäre stolz auf sie.

»Hmmh«, sie zuckte die Schulter und strich ihm im Vorbeigehen mit den Fingernägeln über die Brust, »die Hygienebedigungen auf Festivals sind nicht gerade wundervoll.«

Er lachte einfach nur. »Du solltest dich schämen! Erst machst du mir Hoffnungen und dann lässt du mich fallen... wegen einer Dusche.«

Sie sah über die Schulter zurück, den Mund zu einem frechen grinsen verzogen und dann kam etwas aus ihrem Mund, dass sie niemals für möglich gehalten hätte: »Wer sagt denn, dass ich alleine Duschen gehe?«

Coles Augen blitzten auf, da nahm er bereits ihre Verfolgung auf, packte sie und trug sie ins Bad. Sie konnte den Anblick des luxuriösen Bades gar nicht richtig genießen, allerdings war sie auch viel zu sehr damit abgelenkt sich und Cole die Kleider vom Leib zu reißen.

Als das Wasser gegen ihre erhitzte Haut prasselte, fühlte sie sich noch ein kleines Stückchen besser und als Cole hinter sie trat und ihren Nacken mit Küssen überhäufte, während seine Hände über ihren Bauch strichen, war es ohnehin schon um sie geschehen.

»Ich geh schnell ein Kondom holen«, hauchte er ihr süß ins Ohr und saugte sanft an ihrem Hals. Beinahe provokativ rieb sie sich an ihm - je mehr sie Cole hinhielt, desto tiefer wurde seine Stimme und sie musste zugeben, dass stachelte sie noch etwas mehr an, ihn an den Rand des Wahnsinns zu treiben.

Sie griff nach seiner Hand. »Warte... nicht hier«, flüsterte sie.

»Aber Cath«, er wimmerte es beinahe, »ich brauch dich. Jetzt

Sie lächelte ihn nur eine Sekunde an und ging dann vor ihm auf die Knie. Eine weitere Sache, die sie bis dahin eigentlich nur ungern getan hatte – aber für Cole, sprang sie über ihren Schatten.
Als sie ihn mit der Zunge berührte, konnte er sich scheinbar nicht mehr zurückhalten und packte sie an den Haaren. Sein Körper bebte und als sie den Mund öffnete, musste sie beinahe husten.

Aber sie biss die Zähne zusammen – in diesem Fall im übertragenen Sinne.

Irgendwann hielt Cole ihren Kopf fest. »Hör auf.«

Sie sah ihn irritiert an. »Warum?«

»Weil ich noch was anderes mit dir vorhabe und es nicht gerade einfach ist... sich zurückzuhalten.«

Sie grinste ihn an und noch beinahe nass fanden sie letztendlich den Weg in das riesige Schlafzimmer, mit dem monströsen Doppelbett.

ONLY ONE NIGHT - KurzgeschichteWo Geschichten leben. Entdecke jetzt