FÜNFZEHN. rückblick

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#draco

Ich fühlte mich ein wenig schlecht, aber hauptsächlich bin ich zufrieden mit meiner Leistung. In all den Jahren zuvor hatte es sie nie interessiert was ich ihnen vorgeworfen habe! Aber nun… Es war einfach ein gutes Gefühl. Naja, ein wenig jedenfalls. Ein klitzekleines, winziges mini bisschen fühlte ich mich auch mies. Es ist als wäre ein hauch bösartigkeit, welche ich seit neustem versteckte, aus meinem tiefen inneren an die Oberfläche gerutscht.

Denn dort war sie, diese Bösartigkeit. Ich bin ein schlechter Mensch, ob es mir gefällt oder nicht, und es zu ignorieren ist unnötig. Alle wussten doch wie scheiße ich bin, selbst Blaise, Crabbe, Pansy… Alle halt.
Meine Eltern natürlich auch. Alle. Potter. Die Gryffindors.
Seien wir ehrlich, wenn sie wissen würden, dass ich Draco bin, würden sie mir doch sofort einen unverzeihlichen Fluch aufhetzen! Obwohl, die guten, netten Gryffis könnten sowas ja nie tun…
Aber Harry Potter hat schon einmal den sectumsempra benutzt und das würde er bestimmt wieder tun…

"Ron", flüsterte Granger leise. Sie klang verletzt und traurig. Sie ist am Boden zerstört.
Wir stehen alle nah beieinander und obgleich jeder von uns in diesem Moment lieber irgendwo anders wäre, da bin ich sicher, sind wir alle wie eingefroren. Niemand regt sich.

Hermine… Also, Granger, war die erste die reagierte. Sie wendet sich von mir ab und greift dann das Wieselmädchen am Arm.
"Komm, lass uns verschwinden", keift sie und dann stürmen beide aus dem Raum.
Das wird Ron sicherlich nicht vor Freude luftsprünge machen lassen.

Neville Longbottom läuft auch auf die Tür zu: "Ron, du verhältst dich wirklich nicht normal! Nicht nett, nicht freundlich. Nicht wie Ron… Ich übernachte heute bei den Hufflepuffs"

Und plötzlich stehe ich mit Potter allein da. Er sieht so wütend aus. Ich habe ihn noch nie so gesehen…
Rons blöder Verstand kann nicht deuten, was er gerade der goldene Blödmann denkt! Naja, vielleicht ist es auch mein Verstand. Ich war es mal wieder, der alles ruiniert hat.

"Was bei Salazar…" meint Harry Potter zu mir. Oh okay, er ist verdammt nochmal stinkwütend. Wohl zu Recht.

"Verzieh dich, Potter", sage ich. Seinen Namen spucke ich aus, wie ich es früher immer getan habe. Wobei ich eigentlich nie damit aufgehört habe.
Und auf einmal dreht er seinen Kopf ganz zu mir und starrt mich an. Er sieht weniger wütend als nachdenklich aus. Was denkt der Frosch gerade? -überlegt er sich etwa einen guten gegenspruch? Das sieht ihm ähnlich.
Bevor noch etwas anderes passiert gehe ich schnellen schrittes ins Bad. Und dieses Mal schließe ich ab. Doppelt.

Ich setzte mich auf den Klodeckel und ziehe die Beine an mich ran. 
Ganz leise höre ich vom Turm aus die Turmuhr schlagen hören. Zwölf mal, es ist also Mitternacht. Plötzlich muss ich wieder an die Nacht vor vielen Jahren, an diesem Turm denken.
Ich kann nicht sagen warum, aber eine Träne rinnt aus meinem Auge? Vielleicht ist es eine Träne aus Rons Körper, die mir zeigen soll das ich versagt habe. So wie ich immer alles in Schutt und Asche lege.
Ich hatte gerade Ronald Weasleys Leben zerstört, damit ich einen schönen Moment hatte. Etwas, was ich nie jemanden erzählen kann, wo kein einziger Zeuge von Slytherins dabei war.
Und eigentlich war nicht nur das heute meine Schuld, warum wir überhaupt Körper getauscht hatten ging ebenso auf meine Kappe.

Ich ging den langen Gang zu Snapes Büro entlang, weil ich ein paar erstklässlern us Gryffindor und Co Beinchen gestellt hatte. War das zu glauben!? Dafür bekam man mittlerweile Nachsitzen… 
Ich klopfte brav an und Snapes Knurren klang zustimmend. Also betrat ich den Raum, der mir mehr als vertraut war, und stellt mich vor den Tisch. Im gesamten Zimmer gab es nur einen einzigen Stuhl. Und auf dem ruhte Snapes Hintern. Eine klare Geste, dass niemand hier willkommen war.
Er schaute nicht auf. Snape nickte nur mit dem Kopf Richtung Lagerraum. "Klasse", dachte ich. 
Aber was soll man machen!? Also verlasse ich das Büro und laufe einmal ganz durch den Keller. Die alte Tür zu dem Klassenraum für Zaubertränke ist offen, also kann ich einfach hineingehen und muss nicht erst den geheimen Spruch auf Latein aufsagen, mit welchem die Tür heute verschlossen ist. Also habe ich mit jemand zusammen Nachsitzen. 
Von Severus Snapes Raum ging eine Tür ab, die genau in dieses Lager führte, jedoch hatte er sie noch nie einen Schüler benutzen lassen. Wenn man jedoch zu laut war oder Snape das gefühl hatte, dass man Ärger machte, war er binnen Sekunden im Lagerraum.
Schnell durchquere ich den Klassenraum und öffne dann die Tür zum Lager. Hier standen lauter Regale und es sah ein bisschen aus wie in der Bibliothek. Nur das anstelle der Bücher Zaubertrankzutaten in den Regalen standen und das Licht der hellen Fenster wurde durch düsteres, künstliches Licht getauscht. Ich sah mich um, und dann entdeckt ich hinter einem Regal rote Fransen. Wiesel.
Ich hätte einfach schweigen können, und dann wäre vermutlich nichts von allem Passiert, aber natürlich könnte ich mir eine kleine Neckerei trotz Snapes Redeverbot während des Nachsitzens nicht verkneifen.
"Oh sieh mal an? Wen haben wir denn da… Wiesel also. Na, was hast du ausgefressen?", begann ich. Als der großgewachsene mich bemerkte, hatte er sich nur genervt die Stirn gehalten.
"Lass gut sein, Malfoy".
Ich grinse.
"Oh ja, arbeitest du schön. Wo ist denn dein beschützer? Hat er seinen süßen Hintern heute etwa nicht in deiner Nähe?",
Als er nicht reagierte würde ich aufdringlicher. Ich weiß auch nicht was ich mir dabei gedacht hatte. Aber es hätte so viel Spaß gemacht, endlich mal wieder einem Gegner gegenüber zu stehen, gegen den ich gewinnen konnte.
"Komm schon", meinte ich dann. Ich kam näher zu ihm und schnappte mir den Trank, den er gerade von dem Wagen in das Regal sortiert hatte. Ich drehte diesen in meiner Hand.
Ron griff danach, aber ich war schneller und sich seiner Hand aus.
"Malfoy", stieß er aus, "Was soll denn das?".
Ich lächelte ihm zu.
"Was denn? Ich weis garnicht was du meinst?"
"Gib mir sofort den trank wieder!", ächzte er und verzog den Mund.
Und dann hatte ich schelmisch gegrinst und ihm die grüne Soße über den Schädel gegossen. Ich lachte auf, Ronald schrie.
"Mist", rief er, dann wischte er sich den Schleim so gut es ging aus dem Gesicht. Entsetzt sah er zu mir. Ich war zu weit gegangen. Er stürmte auf mich zu, nahm mich in den Schwitzkasten und riss mich dann zu Boden. Mit seinem Knie hielt er mich Unten und griff dann wahllos Gläschen und Korken aus dem Holzregal. Er öffnete alle und ergoss sie über mich. Ich wehrte mich und versuchte mich unter ihm zu befreien, aber ich hatte keine Chance.
So gut es ging fasste ich immer wieder in die Pfütze, die sich neben meinem Kopf gebildet hatte und schleuderte die Flüssigkeit hoch zu Ron, bis er endlich irgendwann etwas ins Auge bekam.und kurz die Kontrolle verlohr. Er glitt zu mir auf den Boden und für den Bruchteil einer Sekunde tauchte sein Kopf in die Flüssigkeit. Wir ringen weiter. Und auf einmal sah der Blonde mich an… Und ich wollte gerade seine Starre nutzen um ihm meine Faust in das Auge zu rammen, als ich mich erkannte. Bei Salazar, noch nie hatte ich so einen Schock bekommen.

INSIDER [Drarry/ BEENDET]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt