Chanyeol - EXO

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»Ah Mist!«, fluchte ich vor mich hin. So schnell es ging, stellte ich das heiße Backblech auf eines der Holzbretter. Ich hatte es doch tatsächlich geschafft, mich trotz der Backhandschuhe, zu verbrennen. Mit schnellen Schritten ging ich auf das anliegende Waschbecken zu und ließ das kalte Wasser über meine Finger gleiten. Mein Blick fiel auf die Wanduhr neben der Tür, welche zum Verkaufsraum führte. Erschrocken stellte ich fest, dass es bereits kurz vor 7 Uhr war. In dem Moment ertönte die Glocke der Eingangstür, und keine 10 Sekunden später kam eine noch etwas müde Soojung durch die Tür.

»Perfektes Timing, du kannst direkt die restlichen Törtchen verzieren. In der Zeit richtig ich schon mal den Verkaufsraum etwas her.« »Dir auch einen guten Morgen Se-Kyung.«, lächelte mich meine Angestellte an. Ich konnte nicht anderes als ihr Lächeln zu erwidern. »Du weißt, wie ich das meine.«, rechtfertigte ich mich. Sie lachte nur vor sich hin und ich begab mich wie angekündigt, in den Verkaufsraum. Ich stellte die paar Stühle richtig auf dem Boden und wischt anschließend mit einem Lappen alle Tische ab. Als Soojung dann mit den fertigen Törtchen den Raum betrat, hatte ich gerade das Schild von Geschlossen zu Geöffnet gedreht. Da auch schon direkt ein paar Stammkunden den Laden beraten, um sich einen Kaffee zum Mitnehmen zu holen, verschwand ich schnell hinter die Theke und begrüßte die Kunden.

Mit der Zeit verringerte sich der Ansturm und wir machten selber eine kleine Verschnaufpause. Als zwei Kundinnen den Laden betraten fegte ein kalter Luftzug durch den Laden und mir wurde wieder Bewusst, wie kalt es draußen doch war. Wenn man den ganzen Tag drinnen, bei laufender Heizung verbrachte, vergaß man das schnell. Die beiden jungen Frauen suchten sich einen Platz am Fenster und ich signalisierte Soojung, dass ich den Tisch übernahm.

Bei dem Tisch angekommen, begrüßte ich sie freundlich und erkundigte mich nach der Bestellung. Während die beiden noch grübelnd über der Karte hingen, glitt mein Blick nach draußen. Ein roter Pullover hatte meine Aufmerksamkeit auf sich gezogen. Er gehörte zu einem Mann, welcher mit einer Akustikgitarre auf einem Hocker saß. Vor ihm war ein Mikrofon aufgestellt, in dass er hinein sang. Das Mikrofon sowie seine Gitarre, waren mit einem kleinen Lautsprecher verbunden. Vereinzelt gesellten sich Passanten zu ihm und lauschten seiner Stimme. Während er sang bildeten sich kleine Wölkchen. Er musste sicher frieren.

Die Stimme der Kundin links von mir holte mich wieder in die Realität zurück. Mit der Bestellung auf einem kleinen Papierzettel ging ich zu Soojung und übergab ihr diesen. »Mach doch bitte zusätzlich noch einen Cappuccino zum Mitnehmen. Ich hole mir schnell meine Jacke.«

Als ich warm eingepackt wieder den Verkaufsraum betrat, stand schon ein fertiger Cup auf dem Tresen. Diesen schnappte ich mir und begab mich in die Kälte.

Bei dem Sänger angekommen, stellte ich mich zu den anderen Passanten und hörte fasziniert zu. Das Lied erkannte ich sofort. Creep war eines der Lieder, welche ich immer hören konnte, weil es mir schon immer gut gefallen hatte. Doch als ich jetzt den Mann vor mir das Lied singen hörte, bekam ich eine Gänsehaut, welche sicher nicht von der Kälte kam. Seine tiefe raue Stimme, welche doch irgendwie weich war, faszinierte ich mich einfach. Wie gebannt sah ich ihm zu, wie er mit einem strahlenden Lächeln da saß und den Song performte.

Als dann der letzte Akkord verklang, klatschte die kleine Menge an Menschen um mich herum und ich tat es ihnen gleich, soweit es den mit dem Kaffee in der Hand ging. Danach verteilte sich die Menge ein wenig und ich ging auf ihn zu.

»Hallo, ich bin von dem Café dort hinten.«, machte ich auf mich aufmerksam und deutete eine Verbeugung an, da er in meinem Alter zu sein schien. Als er sich zu mir drehte, schaute er zuerst ein wenig erschrocken. »Keine Sorge, Sie stören nicht, wenn Sie das dachten. Ich habe Sie nur eben erst hier ich der Kälte sitzen sehen und dachte mir, dass ich Ihnen eine Kaffee bringen sollte.«, erklärte ich und deutete auf den Becher in meiner Hand. Ein Lächeln bildete sich auf seinem Gesicht. »Wie aufmerksam. Vielen Dank.« Er verbeuge sich kurz und ich überreichte ihm den Becher, welchen er dankend annahm.

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