Es ist unglaublich meinem Alpha bei einem Turnier zuzusehen. Das heutige ist erst das zweite bei dem ich dabei bin. Doch es ist wie gestern. Alec spielt sehr aggressiv und risikobereit. Er denkt nicht mal daran auf einen Fehler des Gegners zu warten. Jeden Punkt will sich mein Alpha erarbeiten nur... sieht es gerade alles andere als gut für ihn aus. Den ersten Satz hat er verloren. Deshalb musste auch schon ein Tennisschläger dran glauben. Momentan steht es im zweiten Satz 3 zu 3 in Games.
Selbst von der Entfernung aus kann ich sehen, wie Alec der Schweiß von der Stirn rinnt. Zusätzlich kann ich seine Nervosität und Anspannung förmlich in der Luft spüren.
Sein Gegner hingegen ist die Ruhe in Person. Natürlich sind beide schon etwas erschöpft, doch allein beim Hinsehen ist klar, wer in Führung liegt.
Mein Alpha macht beim Aufschlag Doppelfehler und so bekommt der Gegner den Matchpunkt am Ende des zweiten Satzes.
Die beiden Turnierteilnehmer gehen zum Netzt vor und gratulieren sich gegenseitig für das gute Spiel. Diese Geste habe ich auch beim letzten Match beobachtet. Anscheinend ist es üblich. Auch, wenn ich Alec genau ansehen kann, wie er innerlich vor Wut kocht und keines seiner eben gesamten Wörter ernst mein.
Kaum hat er sich von dem Sieger abgewendet, verleiht er seinen Gefühlen Ausdruck.
Mit aller Kraft drescht der Dunkelhaarige seinen Schläger gegen den Boden, bis er sich wieder einkriegt. Niedergeschlagen und noch komplett außer Atem, nimmt Alec seine Sachen von der Bank neben dem Spielfeld. Anschließend geht er vom Tennisplatz und weist mir - nur durch einen Blick - an ihm zu folgen. In Richtung Ausgang gehend kann ich noch viele Personen sehen, die auf einem der vielen Tennisplätze das Turnier spielen.
Letztes Mal hat Alec noch mit seinem Gegner das Ergebnis bei einer Stelle bekanntgegeben. Aber nun scheint dies nicht der Fall zu sein. Wir gehen geradewegs zum Auto und fahren nach Hause.
Weil das Turnier nicht in dem Tennisclub stattfindet, wo wir normalerweise sind, dauert der Weg etwas länger. Doch die Ruhe tut meinem Alpha offensichtlich gut.
Selbst zu Hause ist Alec noch immer angefressen. Hätte ich nicht Angst davor, dass er jederzeit einen Wutanfall bekommen könnte, würde ich sein Verhalten fast schon amüsant finden.
Einige schweigsame Tage vergehen. Meine einzige Kontaktperson – neben meinem Alpha und seiner Familie – ist Larissa. Während Alec täglich, wie ein verrückter trainiert und sich nur einen Tag in der Woche zur Erholung gönnt, stehe ich nur maximal jeden zweiten Tag am Tennisplatz mit dem Omega von Alecs Trainer und betreibe sonst keinerlei Sport. Mein Alpha ist an genauso vielen Tagen, wie ich im Tennisclub. Aber an den anderen Tagen geht er länger laufen und ist sonst in der Kraftkammer.
Alecs Verhalten ist besorgniserregend. Auch Larissa hat bemerkt, dass er es übertreibt. Doch niemand sagt etwas. Ich sollte mit ihm darüber reden. Aber ich bin noch immer sauer darauf, wie er über Chris gesprochen hat und er will ja einen artigen Omega, der kuscht.
Doch jedes Mal, wenn er abends aus der Dusche kommt und ich seinen erschöpften Körper sehe, bekomme ich ein schlechtes Gewissen. Ich sollte mich mit Alec wieder besser verstehen.
Dies wird mir besonders heute Abend klar. Morgen ist zwar der Trainingsfreie Tag meines Alphas, aber ob ein Tag genug ist, um sich zu erholen?
Allein Alecs linkes Schienbein sieht heftig aus. Im unteren Bereich dieses Körperteils, hat er eine dicke längliche Wunde.
Woher?
Von seinen Aufschlägen. Bei dieser Bewegung macht er ab und an den Fehler, dass er den Schläger nicht an seinem Körper vorbei zieht, sondern mit voller Wucht gegen sein Schienbein knallen lässt.
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Mírame
РазноеSeit Jake denken kann lebt er in einem Omegaheim, abgeschieden von der restlichen Welt. Doch nun wird er sechzehn Jahre alt und deshalb zu seinem Alpha gebracht, der ihn schon sehnlichst erwartet.