15. Rau

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Ich drehe einfach nur den Kopf von ihm weg obwohl ich es nicht leiden kann ihm damit meinen Hals zu präsentieren. Aber einen Blick von ihm würde ich gerade nicht aushalten.
Hauchzart gleiten seine Finger über meine Seite hinunter. Fast hätte ich es nicht bemerkt, doch da wandert er mit seiner Hand einfach in meine Hose.
„Hör auf! Ich will das nicht!", fahre ich ihn verzweifelt an. Warum bin ich jetzt so traurig? Ich will wütend auf ihn sein aber das klappt nicht mehr. Nasse Tränen entfliehen meinen Augen. Warum?
Alec hält inne, drückt mir einen Kuss auf die Wange, den ich nicht haben will und meint: „Ich hätte nicht gedacht, dass ich dich mit meiner Abwesenheit so sehr verletze. Du bist wirklich ein kleines Sensibelchen."
Während ich versuche mit dem heulen aufzuhören, tastet er meine Hintern ab, was ich mir wirklich ungerne gefallen lasse. Jedoch kann ich mich nicht zur Wehr setzen.
Als Alec endlich seine Hand aus meiner Hose nimmt, stellt er teils schockiert teils nachdenklich fest: „Du wirst nicht einmal mehr feucht."
Ohne lange zu fackeln, packte er mein Shirt mit beiden Händen und zerreißt dieses. Die Fetzen wirft er auf den Boden. Seine Hände gelangen auf meinen nackten Oberkörper. Kontrollierende wird dieser von meinem Alpha begutachtet. Es sieht aus dem Augenwinkel so aus als würde Alec nach etwas suchen. Ich will mich automatisch wegdrehen, doch er drückt mit einer Hand gegen meinen Brustkorb. Die andere verwendet er um meinen Bauch abzutasten, was Unwohlsein in mir hervorruft. Ich fühle mich schuldig und mir wird langsam übel.
Erst dabei bemerke ich, dass meine Hände frei sind. Schnell versuche ich mit diesen meinen Bauch zu bedecken. Doch das ungute Gefühl in mir wird dadurch schlimmer weil mich nun Alec sauer ansieht, da ich ihn in seiner Tätigkeit unterbrochen habe. Dieser kurze Blick reicht, damit ich meine Hände auf die raue Matratze fallen lasse. Mein Rücken blutet bestimmt schon wegen diesem Untergrund. Aber meinem Alpha ist das egal. Er drückt nur immer wieder an scheinbar bestimmten Stellen mit seinem Daumen in meinem Bauch und ich kann nicht aufhören zu heulen.
Plötzlich zuckt ein schmerzhafter Impuls, wie ein elektrischer Schlag, durch meinen Körper und ich schreie gequält auf. Kurz stoppt Alec seine Arbeit an meinem Bauch, nur um wieder damit fortzufahren. Gefühlt andauernd werde ich von Schmerzen gequält und verleihe meinem Leiden, anhand von lauten Gekreische, Ausdruck.
Mit einem lauten Knall wird abrupt die Zimmertür aufgerissen. Endlich gönnt mein Alpha mir eine Pause von dieser Tortur. Weinend und total fertig mit den Nerven stoße ich schwer die Luft aus und ein.
„Ich habe alles im Griff Dad. Entschuldige bitte den Lärm. Gleich bin ich fertig mir fehlen nur noch vier Punkte", meint Alec, ohne seinen Blick von mir abzuwenden. Kurz ist es still. Nur mein angestrengtes Schnaufen ist zu hören, bis der ältere Alpha spricht: „Verstehe. Den Lauten nach zu urteilen wirst du einiges brauchen. Kann ich dir dabei helfen?"
„Koch bitte Jake etwas zu essen. Irgendwas mit vielen Kohlehydraten", antwortet Alec und schon verschwindet sein Vater.
Ich soll was essen?
Nein danke! Mir ist ja jetzt schon schlecht!
Viele Gedanken darüber kann ich mir nicht machen, weil ich durch weitere Schmerzen abgelenkt werde.
Als Alec endlich seine Finger von meinem Bauch lässt geht er - zu meiner Erleichterung - von mir runter. Mein bebender Körper ist schweißgebadet und zittert vor Kälte währende mir nur weitere Tränen entgleiten.
Vorsichtig werde ich auf den Schoß von meinem Alpha gezogen, was ich kraftlos zulasse. Sanft nimmt er meinen Kopf mit einer Hand und drückt diesen gegen seinen Hals. Dass ich diesen dabei vollheule scheint ihm egal zu sein.
„Tief einatmen", spricht mir Alec zu. Doch über meine Atmung habe ich schon längst die Kontrolle verloren. Ich bin nur froh darüber genug Sauerstoff zu bekommen. Dabei könnte ich jeden Moment vor Erschöpfung einschlafen. Wäre da nur nicht dieses bedrückende Gefühl.
Von seinen ganzen Duftstoffen komplett benommen, höre ich ihn fragen: „Kannst du gehen?",
Ich heule mir die Seele aus dem Leib, hänge einfach nur noch in seine Armen, weil ich mich nicht halten kann und das ist alles, was er sagt?
Ist die Antwort nicht offensichtlich?
Ich komme mir vor, wie ein wabbeliges irgendetwas, dem alle Knochen und Muskeln genommen worden sind.
Weil ich nicht reagiere kommt mein Alpha meinem linken Ohr näher und flüstert: „Sei ein guter Omega und antworte."
„Nnnn...", mehr bekomme ich nicht heraus. Ohne es wirklich zu merken beginne ich Alecs Hals, der wegen mir schon ganz nass ist, zu liebkosen. Was ich mache merke ich erst, als ich meine salzigen Tränen auf der Zunge spüre. Aufhören will ich jedoch nicht. Dafür fühlt es sich zu gut an.
Ein Druck gegen meinen Brustkorb entfernt mich von meiner Stelle und bewegt meine Oberkörper nach hinten. Verzweifelt versuche ich dagegen zu halten. Ich brauche einfachsten seine Nähe. Ich kann nicht mehr.
Trotz meines stark verschwommenen Sichtfeldes erkenne ich, dass mein Alpha mich von sich weg drückt.
Warum?
Habe ich was falsch gemacht?
Ich hätte ihm antworten müssen, aber es ging nicht! Ich wollte doch etwas sagen. Mein Handeln hängt nicht von meinem Willen ab sondern von meinem Körper, der herumspinnt. Hektisch atmend sehe ich mich um, wovon mir wieder schwindlig wird. Immer wieder zuckt mein Kopf, während sich mein Sichtfeld langsam verkleinert.
Eine Berührung an meinen Hals.
Sofort erstarre ich.
„Schhhh... ganz ruhig", flüstert Alec. Wie könnte ich ruhig bleiben?
Mir ist alles zu viel. Ich will weg. Aber auch nicht, doch halte das nicht mehr aus! Was will er von mir? Warum bereitet er mir so oft Schmerzen?
Mein Alpha drückt mit einer Hand mein Kinn leicht hoch. Sofort lasse ich meinen Blick zur Seite gleiten. Ich kann ihm nicht mehr in die Augen sehen. Es wäre nicht richtig.
„Schau mich an", fordert Alec. Aber bekommt von mir nur ein unterwürfiges Winseln.
„Hach... Kleiner...", seufzt er gegen meine Lippen und küsst mich. Nach ein paar Sekunden der Regungslosigkeit erwidere ich hungrig den Kuss. Dabei werde ich immer gieriger. Ich will mehr. Ich will ihm zeigen, wie gut ich bin.
Ohne den Kuss zu unterbrechen, steht mein Alpha plötzlich mit mir auf den Armen auf. Langsam verlässt er das Zimmer und trennt sich erst von meinen Lippen, als wir die Stufen erreichen.
Verunsichert lasse ich den Kopf zur Seite hängen.
Hätte ich anders reagieren sollen? Vielleicht bin ich ja wirklich krank, wie es vorhin Alec gesagt hat. Ja, genau! Ich bin einfach total verwirrt im Kopf. Deshalb benehme ich mich so ambivalent. Ich wollte doch sauer auf ihn sein und nicht küssen!
„Essen steht am Tisch, gute Nacht", höre ich Miles sprechen, der an uns vorbei geht. Alec bedankt sich und geht weiter zum Esszimmer.
Ich werde sicher keinen Bissen machen. Das ist das letzte, was ich gerade brauche. Wie kommt mein Alpha nur auf die Idee, dass ich hungrig sein könnte? Von meiner Ernährung kann er nichts wissen.

MírameWo Geschichten leben. Entdecke jetzt