Soo, hier das zweite Kapitel für euch. Viel Spaß :)
Wurde mich über ein paar Kommentare freuen wie euch die Story gefällt.
---------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------Die klügste Person im Raum
Als das Taxi anhält, ist James eingenickt. Sherlock rüttelt leicht an seiner Schulter. Auf einmal ist James hellwach und schaut sich mit großen Augen um. Er entspannt sich wieder, als er Sherlock sieht und besteht darauf, seinen Koffer die drei Treppen hinaufzutragen.
Es stehen nicht viele Möbel in der Wohnung; mit einem Blick kann man alles erfassen. Sherlock zeigt zum Ende der Wohnung, an dem ein Bett an die Wand geschoben ist.
„Du schläfst bereits im Stehen“, bemerkt er. „Geh ins Bett. Wir reden morgen.“
James bewegt sich nicht, außer, dass er seinen Kopf exakt zum Sofa dreht.
„Ich kann dort schlafen“, antwortet er mit leiser Stimme. „Ich brauche kein Bett.“
„Rede keinen Unsinn. Ich schlafe ständig auf dem Sofa.“
„Aber es ist dein Bett“, beharrt James. „Wirklich, das Sofa ist vollkommen in Ordnung.
Es ist mehr als Höflichkeit, stellt Sherlock fest, als er ein Funkeln von Misstrauen in James‘ Augen erspäht. Etwas, das überhaupt nicht in die Augen eines Kindes gehört.
„Das Sofa istvollkommen in Ordnung, erwidert er schroff. „Deswegen gehört es mir. Und ich bin ziemlich sicher, da du das Kind bist und ich der Erwachsene, heißt das, du tust, was ich sage. Geh ins Bett.“
James springt auf. „Ja, Sir.“
Sherlock macht sich nicht die Mühe ihn zu korrigieren. Er beginnt zu verstehen, dass manche Dinge ihre Zeit brauchen. Von den zwei toten Männern, ist er nicht sicher, ob einer mehr Schuld trägt, als der andere, oder ob beide gleich verantwortlich sind. Worin er sich allerdings sicher ist, auch so kurz nach seinem ersten Treffen mit James, ist, dass sowohl Moriarty als auch Moran viel zu schnell gestorben sind.
Seine Jacke abschüttelnd, geht er ins Bad und schließt die Tür. Normalerweise stört er sich nicht daran, da der winzige Raum geradezu beengend ist, doch das Gefühl ist nur in seinem Kopf und er ignoriert es eisern. Zum ersten Mal an diesem Abend riskiert er einen Blick auf die Wunde tief an seiner linken Seite; sie hat heftig geblutet, aber es scheint eher ein schlimmer Streifschuss als ein Durchschuss gewesen zu sein. Er säubert die Wunde, desinfiziert und verbindet sie, alles aus Routine. Sich um seinen Körper zu kümmern ist eine lästige Pflicht, die er viel lieber jemand anderem anvertraut hätte.
Als er im Vorbeigehen seine Reflexion im Spiegel betrachtet, erkennt er sich selbst kaum wieder. Seine Gesichtszüge sind vertraut, natürlich, nur… kantiger. Beinahe hager. Die spärliche Gesichtsbehaarung, die Wangen, Kinn und Oberlippe bedeckt, verstärken das Gefühl der Andersartigkeit. Das war in Ordnung bis heute. Es war sogar nötig. Jetzt nicht mehr.
Es ist spät, er ist sowohl physisch als auch geistig erschöpft - aber das kann nicht warten. Mit langsamen, vorsichtigen Bewegungen führt er die Klinge des Rasierers über seine Haut und lernt die Konturen seines Gesichts neu kennen.
Als er das Badezimmer schließlich verlässt, fühlt er sich fast wieder wie er selbst. Es braucht mehr als das, aber es ist ein guter erster Schritt.
Die Wohnung ist so vollkommen still, dass er fast vergisst, dass er nicht alleine ist. Auf dem Sofa liegend schließt er seine Augen, ist jedoch nicht wirklich bereit zu schlafen. Als erstes lässt er die Ereignisse des Abends Revue passieren, prüft alles, geht sicher, keinen Faden hängen gelassen zu haben. Sobald er sicher ist, nichts übersehen zu haben, in seinem Verlangen seine Jagd abzuschließen, schließt er diese Tür und öffnet eine neue.
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Sherlock~Crazy For Love
FanfictionSherlock lebt. Moriartys Verbrechernetzwerk ist zerschlagen. Das Endergebnis?! Überraschend. Moriarty hat einen Sohn. Was wird aus ihn, wird er seines Vaters Erbe wieder aufbauen?