Kapitel 6

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Der jüngste Prevc - Bruder eilte den Schwestern zu Hilfe und griff nach Teresas Hand. „Es sind nur ein paar Schritte. Warte, ich helfe dir", sagte Domen mitfühlend. Mit seinem Arm stützend brachte er sie zum Gartentor des Hauses, während Sophia den beiden folgte und sich ein Lächeln nur schwer verkneifen konnte. Es war ein lauer Sommerabend und die Familie hatte zwischen zwei Bäumen eine Lichterkette gespannt. Julijana Prevc, deckte gerade den langen Tisch, der inmitten des Gartens stand. „Take a seat", meldete sich Peter zu Wort, der neben seiner Frau Mina und ihrem gemeinsamen Sohn stand. Kaum hatten alle Platz genommen, da schwang das Gartentor auf, ein junger Mann spazierte herein und ging schnurstracks auf Domen zu. Zu Teresas Überraschung sprach er ein wenig Deutsch und wandte sich sofort an sie: „Du bist also seine neue Flamme! Domen, kannst du vielen Frauen noch zählen? Letzte Woche war es noch Zala und deine ganzen weiblichen Fans." Schockiert blickte Domen seinen Kumpel Gaspar an und sein Blick ging augenblicklich zu Teresa, die versuchte ihm auszuweichen. Da er anscheinend ein enger Freund der Familie war, lud ihn Julijana zum Essen ein. Für Teresa wurde die Situation immer unangenehmer und bei dem Gedanken an alle Verflossenen von Domen wurde ihr schlecht. Gegen 21 Uhr entschieden sich die Schwestern zurück zu ihrem Hotel zu gehen. „Ich kann euch schnell mit dem Auto fahren", sagte Domen, doch so langsam wurde der 18-Jährigen alles zu viel: „Nein danke. Auch wenn wir vielleicht keine Leistungssportler sind, die paar Meter schaffen wir noch!", sagte sie ungewohnt schnippisch. Der Skispringer blickte sie traurig und lange an, bevor er ein leises <Okay>herausbrachte. Den Heimweg über sprach Teresa kaum ein Wort, bis sie sich mit einem Schluchzen bemerkbar machte. „Was ist denn los? Komm mal her", nahm Sophia sie liebevoll in den Arm. „Ich dachte, er wäre anders, aber stattdessen führt er mit mehreren Frauen gleichzeitig eine Beziehung", flüsterte sie leise. „Aber glaubst du das wirklich? Er wirkt noch nicht mal so als würde er sich überhaupt für etwas anderes als seinen Sport interessieren. Außer für dich natürlich, deshalb war er auch so bedrückt als du so zickig zu ihm warst", erklärte Sophia. „Jetzt bin ich auch noch schuld? Der Abend war ein totaler Reinfall", wischte sie sich eine Träne aus dem Gesicht. Zur gleichen Zeit half Domen seiner Mutter beim Abräumen und sie bemerkte sofort seine bedrückte Stimmung: „Es ist wegen Gaspar, was er gesagt, oder?" Er wusste wie schnell seine Mama ihn immer durchschaute und nickte deshalb vorsichtig. Julijana stellte die Teller, die sie eben noch gehalten hatte ab und nahm ihren Sohn in den Arm. „Sie muss jetzt von mir denken, dass ich es überhaupt nicht ernst mit ihr meine und ihr die ganze Zeit etwas vorgespielt habe. Dabei hatte ich noch nie eine Freundin", flüsterte er. Seine Mutter drückte ihn noch fester und ermutigte ihn: „Wenn du ihr das genau so morgen sagst, wird sie es auch verstehen. Sie ist doch noch 5 Tage hier im Urlaub." In diesem Moment war er seiner Familie sehr dankbar, auch wenn es Tage gab, an denen er sie am liebsten auf den Mond schießen wollte, trotzdem konnte er immer auf sie zählen.

Liebe auf Slowenisch - Eine Domen Prevc Fanfiktion ✨Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt