Kapitel 11

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„Nein, das können wir nicht und das werden wir auch nicht", sagte Teresa und legte sanft ihre Hand auf seine Schulter. Als es dunkel wurde, gingen die beiden wieder zum Auto. Nach etwa einer halben Stunde gab der Motor komische Geräusche von sich und das Auto ruckelte. Domen glaubte, dass es nichts Schlimmes sei und er fuhr weiter, bis das Auto stehenblieb. „Sranje", fluchte er und stieg sofort aus. Ohne die Sprache zu sprechen, wusste Teresa, dass irgendetwas kaputt war und ihr Freund, der sich mit Autos auskannte, es bemerkte hatte. Sie stieg auch aus und fragte: „Kann ich dir helfen?" „Was?", er reckte seinen Kopf aus der Motorhaube, „Nein, kannst du nicht. Das Auto muss in die Werkstatt, wir könnten versuchen den Abschleppdienst zu rufen." Er zog sein Handy heraus und wählte die Nummer. „Na super, ich habe kein Netz", schimpfte er, „wir sind mitten im Wald und das nächste Dorf ist fast 7 Kilometer entfernt." „Verdammt, was sollen wir denn jetzt machen? Sophia wird sich Sorgen machen, wenn ich nicht in unser Hotel zurückkomme", seufzte Teresa und lehnte sich an die Autotür. „Es tut mir wirklich leid, ich hätte mein Auto nochmal überprüfen sollen, es hat letzte Woche schon so komische Geräusche von sich gegeben. Aber du lenkst mich halt einfach ab", zwinkerte er überraschend ruhig seiner Freundin zu. „Domen", sagte Teresa gedehnt, „ich liebe dich auch, aber es ist wirklich kalt. Wir stehen mitten im Wald und außerdem gibt es hier bestimmt gefährliche Tiere."

„Aber natürlich, klar", fuhr Domen einfach fort, „nicht weit von hier entfernt gibt es ein Hotel, da könnten wir hingehen. Ich kann ja mal schauen und dich nachher abholen." „Spinnst du? Du willst mich einfach im Wald mitten in der Nacht stehen lassen?", blickte die junge Frau ihn entgeistert an. „Nein, ich lasse dich nicht alleine. Soweit ich weiß müssen wir einfach nur dem Pfad folgen", zog er sich aus der Affäre. Ängstlich ging sie neben ihrem Freund und versuchte mit den sommerlichen Sneakern nicht über Baumwurzeln zu stolpern. Zitternd fuhr sie sich mit einer Hand über den Arm, um sich warm zu halten. Der Skispringer bemerkte dies und zog seine Trainingsjacke aus, um sie Teresa um die Schultern zu legen. „Danke, aber was ist mit dir?", drehte sie sich zu ihm. „Das geht schon", lächelte er leicht. Aus den Baumwipfeln war plötzlich ein lautes Tiergeräusch zu hören, was Teresa aufschrecken ließ. „Was war das?", flüsterte sie leise. „Das war eine Eule", erwiderte er und drückte ihre Hand. Nach einer Abbiegung konnte man endlich Lichter sehen und Domen meinte: „Wir sind da. Du musst dir keine Sorgen machen und kannst deine Schwester anrufen."

Hand in Hand gingen die beiden in die Rezeption, bis eine Frau kreischend losrannte. „Ah, to je Domen Prevc! Se lahko slikam z vami?", sagte sie und nahm Teresa überhaupt nicht wahr. Missmutig ging dieser einfach weiterund zog seine Freundin mit. „Wer war das?"

Liebe auf Slowenisch - Eine Domen Prevc Fanfiktion ✨Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt