Familienessen:

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Ich drehe mich einmal im Spiegel und sehe an mir rauf und runter.

Ein elegantes, schlichtes navy blaues Kleid.

Dazu passende Pumps und eine silberne Halskette.

Meine aschblonden Locken fallen mir wirr ums Gesicht und ich versuche sie so gut wie möglich zu bändigen.

Meistens bin ich meinen Genen für diese Haarpracht dankbar, aber manchmal würde ich sie mir am liebsten alle abschneiden.

Noch ein bisschen Makeup und dann los.

Ich bin mit Illumi und meiner Familie zum Essen verabredet.

Yay.  *würg*

Aber wenigstens sehe ich meine Mutter und meinen Vater wieder.

Ebenso meine ältere Schwester.

Pünktlich auf die Minute, fährt ein Wagen in der Näher der Eingangstüren zur Himmelsarena vor und Illumi steigt aus.

Er ist in einen dunklen grünen Anzug gekleidet, der im Licht der Straßen schwarz wirkt.

Seine langen schwarzen Haare fallen ihm wie immer seidig um die Schultern.

Zur Begrüßung nimmt er meine Hand und küsst sie galant.

„Guten Abend", haucht er und zieht mich dann mit sich.

Die Fahrt bis zu dem Restaurant herrscht Stille.

Dann, vor dem Eingang, entdecke ich Kira.

"Heyy!", rufe ich laut und die große Frau in weiß sieht sich um. Als sie mich dann neben Illumi entdeckt, sprintet sie los, um mich zu umarmen.

"Ich gehe jetzt nach drinnen", sagte Illumi, dem diese emotionale Begrüßung gehörig auf den Wecker geht.

"Kalt wie Eis", neckt Akira mich und ich kann nur bitterlich lächeln.

Als ich drinnen ankomme, wartet die ganze Familie Zoldyck und der Rest meiner ganzen Familie an einem langen Tisch.

Kein Druck...

Ich nehme zwischen Illumi und meinem Vater Platz.

Rei Kobayashi. Das Oberhaupt unserer Familie.

Er sieht Silva zum verwechseln ähnlich. Bis auf die Tatsache, dass seine Haare etwas kürzer sind.

Mein Vater und Silva Zoldyck kennen sich noch aus ihrer Kindheit. Die beiden sind zusammen groß geworden und es war ihnen klar, dass ihre Kinder irgendwann mal heiraten würden.

Als er mir das mit 14 gesagt hat, habe ich ihm nicht geglaubt.

Großer Fehler.

Meine Mutter Keiko sitzt gleich neben ihm.

Sie ist kaum größer als ich. Sie hat die selben aschblonden Haare, nur das ihre bis zu ihren Knien reichen.

"Sora Liebling." Mein Vater legt seine große Hand auf meine Schulter. "Ich bin sehr stolz auf dich."

Ich sehe kurz zu Illumi und tröste mich mit dem Gedanken, dass er während unseres gemeinsamen Lebens eh nicht viel da sein wird.

Besonders in den letzten Tagen habe ich mir oft ausgemalt wie es wäre einfach alles und jeden hinter mir zu lassen und frei zu leben.

Kein Illumi mehr, kein Hisoka.

Einfach nur ich.

Aber weit würde ich eh nicht kommen. Illumi würde mich immer finden.

You B$tch | h.mWo Geschichten leben. Entdecke jetzt