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Mein nächster Kampf wird in drei Tagen sein.

Ich habe also noch genug Zeit um Hisoka zu suchen und ihn um Vergebung zu bitten.

Aber etwas in mir sagt mir, dass er mich nicht sehen will.

Er ist bestimmt noch sauer und verletzt.

Bei dem Gedanken an einen kleinen, weinenden Hisoka alleine im Wald, knotet sich etwas in meinem Bauch zusammen.

Ich sollte wohl Ausschau nach ihm halten, um meinen schrecklichen Fehler endlich wieder gut zu machen.

Auf dem Weg zu meinem neuen Zimmer in der 180. Etage bin, spüre ich plötzlich eine unglaublich starke Aura.

Ist das Hisoka?

Ich folge dem unguten Gefühl, dass mich jedoch anzuziehen scheint.

Ich stehe vor meiner Zimmertür.

Hier ist die negative Energie am stärksten.

Bin ich bereit Hisoka unter die Augen zu treten?

Tief Luft holen...

Der Ursprung des Übels ist da, genau vor mir.

Zwei identische Männer stehen vor mir und zum ersten Mal in meinem Leben fühle ich mich wirklich klein.

Selbst aus mehreren Metern Entfernung muss  ich meinen Kopf in den Rücken legen um ihnen in ihre göttlichen Gesichter blicken zu können.

Sie sind beide mindestens 2,70 groß und ihr Körperbau erinnert mich ein wenig an Hisoka.

Eine schlanke Taille, aber breite Schultern und muskulöse Arme.

Der Rest eher nicht.

Die beiden haben sehr dunkle Haut und dazu im Kontrast leuchtende, grün-blaue Augen.

Ihre Haaren sind rabenschwarz.

Das einzige, dass sie unterscheidet, sind ihre Frisuren und ihre Klamotten.

Der Linke hat seine Haare zurück gegelt und trägt einen eleganten Anzug.

Sein Zwillingsbruder jedoch hat einen Undercut, zu dem nichts anderes, als ein halb offenes Shirt, dass die phänomenalen Muskeln betont und eine schwarze Leinenhose passen.

Ihre Auren sind so beängstigend, dass ich intuitiv ein paar Schritte zurück gehen.

Sind die beiden Floor-Masters?

Um zu trainieren sind sie jedenfalls viel zu stark, das steht fest.

Oke, kein Hisoka.

Die beiden mustern mich, als wäre ich Ihr Mittagessen und mir wird schlecht.

„Sora, hab ich recht?", beginnt der elegant gekleidete.

„Wer fragt?", schieße ich zurück.

„Mein Name ist Akuma und das ist mein Bruder Ren." Er verbeugt sich kurz, während Ren mir nur zuzwinkert.

„Was wollt ihr hier? Das ist mein Zimmer." Ich bin zu verwirrt und eingeschüchtert, um irgendetwas zu tun.

„Wir wollen mit dir reden, es geht um Hisoka", fährt Akuma fort.

„Der Bastard hat es auf dich abgesehen." Ren stemmt seine riesigen Hände in die Hüfte.

„Wir haben...sozusagen eine Konversation mitgehört." Ren geht in einem Kreis um mich herum. „Wir können dich beschützen, wenn du das willst. Natürlich gegen gewisse...Gefallen." Der riesige Mann beugt sich zu mir und der Duft von Leder und Minze benebelt mich.

„Ich brauche euren Schutz nicht, aber vielen Dank."

„Oh, nah gut. Dann viel Spaß bei deinem letzten Kampf." Er zuckt mit den Schultern und seine Muskeln zeichnen sich deutlich unter dem dunkel grünen Hemd ab.

„Was meinst du mit letzter Kampf ?"

„Wenn du in drei Tagen in den Ring trittst, wirst du ihn nicht lebend verlassen", schnurrt Ren und jongliert mit zwei Äpfeln, als würden wir gerade über einen Brunch am Samstag reden.

„Woher wisst ihr das? Und wieso solltet ihr mir überhaupt helfen?"

Akuma seufzt.

„So sehr es mich schmerzt das zu sagen, in gewisser Weise sind wir Hisoka ähnlich. Wir finden es bedauernswert, wenn so viel Talent verschwendet wird. Wegen einer Sache, die ewig her ist."

Er nimmt seinem Bruder den Apfel weg und legt ihn zurück.

„Warte, ihr wisst von damals?", frage ich schockiert.

Nein, das kann nicht sein.

„Natürlich. Wir wissen alles." Ren grinst und lehnt sich gegen die Wand neben der Kommode, auf der die Schüssel mit den Äpfeln steht.

„Seid dieser Nacht vor dreizehn Jahren, hat er deinen Verrat nicht vergessen. Bis heute bist du die Frau, die er liebt, doch seine Liebe hat sich zu blindem Hass entwickelt."

Akuma legt eine Hand auf meine Schulter.

„Du solltest also auf der Hut sein. Jetzt, da du ganz auf dich alleine gestellt bist."

Ich sehe die beiden kopfschüttelnd an.

„Okay, ich nehmen euren Schutz an. Aber von was für Gefallen redest du?"

„Ich glaube, das weißt du, Sora...", raunt Ren mir von hinten zu.

Verdammt, wie hat er sich so schnell bewegt?!

„Okay, okay! Ich bin vielleicht keine Heilige, aber so verzweifelt bin ich nicht! So tief zu sinken und mich zu protestieren, also-"

„Wer redet denn von Prostitution, Liebes?" Akuma seufzt. „Aber kein schlechtes Angebot, nicht war, Ren?" Ein grausames Lächeln zieht an seinen perfekten Lippen.

„Wir können andere physische Aktivitäten auch gerne hinzufügen", merkt Ren an. „Wir hätten sicher viel Spaß mit dir."

„Mhm..." Peinlich berührt starre ich auf den Boden.

„Du sollst lediglich dreimal am Tag bei uns vorbeikommen. In der Früh, damit wir dich trainieren können, Mittags, damit du uns etwas zu Essen kochst, und Abends, damit du uns auf langweilige Events begleitest und uns hoffentlich ein wenig unterhältst."

„Warte, Training?"

„Du bist bereits jetzt sehr stark, aber du könntest noch stärker werden. Außerdem ist es langweilig hier."

„Also bin ich euer Zeitvertreib, eure Köchin und eure Begleitung?"

Beide nicken wie synchronisiert.

💚Danke fürs Lesen!💚

You B$tch | h.mWo Geschichten leben. Entdecke jetzt