Akuma und Ren:

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„Würdet ihr jetzt bitte gehen...ich will mich ein wenig hinlegen?"

Die beiden nicken.

„Unsere Suit ist im 200. Stockwerk, doch wir werden Hisoka spüren, falls er sich dir nähern sollte."

Über mehr als 20 Stockwerke können sie ihn spüren und sogar ausmachen in welchem Stockwerk und Zimmer er ist.

Beeindruckend.

„Morgen um sieben Uhr stehst du pünktlich vor unserem Zimmer, verstanden?", befiehlt Akuma.

Ich nicke knapp und schon sind die beiden weg.

Was für seltsame Vögel.

Von meiner unbequemen Reise im Luftschiff werde ich mich nur durch eins erholen können: Ein langes, warmes Nickerchen.

Meinen Rucksack und den Koffer trage ich neben das breite Bett. Dann ziehe ich lediglich meine Schuhe aus und kuschle mich in die weichen Laken.

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Pünktlich um sieben Uhr stehe ich vor ihrem Zimmer. Ich klopfe, doch von innen ist noch nichts zu hören. Schlafen die beiden etwa noch?

Es ist offen, also betrete ich das Zimmer ohne grooß darüber nachzudenken.

Keiner da.

Ich nehme an dem kleinen Esstisch Platz und sehe mich unbeholfen um.

„Wo ist sie? Ich habe ihre Aura genau hier gespürt."Akumas Stimme erklingt plötzlich von draußen.

Die Tür geht erneut auf und die beiden entdecken mich.

„Wie ich sehe, bist du fitt und bereit für unser Training." Ren stellt eine Tüte mit Lebensmitteln vor mir ab.

„Das ist für das Mittagessen", erklärt er und seine Grün-blauen Augen funkeln mich an.

„Und was soll ich aus dem ganzen Zeug kochen?"

Ich betrachte die Tüte vor mir.

„Was auch immer dir in den Sinn kommt." Akuma legt seine Jacke ab.

„Wir sollten jetzt wirklich mit dem Training beginnen", sagt Ren mit einem aufgeregten Grinsen.

„Ich kann kaum erwarten zu sehen, wie sich aus dir eine Bestie formt..."

Ich blicke ihm in seine geweiteten Augen.

„Mein Bruder hat leider eine sadistische Ader geerbt", beichtet Akuma mir.

„Na dann sollte er sich lieber nicht zu früh freuen. Ich bin keine Bestie. Ich lege keinerlei Leidenschaft ins Kämpfen."

„Was das kann doch nicht sein!" Ren hält sich geschockt die Hand vor den Mund.

Er kommt näher und betrachtet mich verstört.

"Wieso zum Teufel hat Hisoka dann überhaupt Interesse an dir?"

Ich zucke mit den Schultern.

"Wahrscheinlich wegen damals, er will wohl Rache nehmen."

Das Training der beiden ist alles andere als ein normales Training.

Es ist eher wie in der Schule, wenn der Streber hinfällt und alle auf ihn treten.

In diesem Scenario bin ich der Streber.

"Was ist das für ein Training!?", beschwere ich mich lautstark bei meinen Lehrern.

"Wir müssen dich einschätzen, sonst können wir dich nicht deiner Leistungen angemessen trainieren." Akuma schlägt ein weiteres Mal gegen meine Rippen und ich werde unsanft gegen eine der Wände in den Trainingsräumen geschleudert.

"Vorsichtig, Aku! Willst du sie kaputt machen?", ruft Ren und schubst seinen Bruder zurück.

"Nein, natürlich nicht. Ich war wohl etwas zu grob."

Er zieht mich nach oben, um mich dann an Ren abzugeben.

"Wir sollten eine Pause machen und Mittagessen", schlägt Ren vor.

Er setzt mich ab und wir kehren in ihr Zimmer zurück.

Gerade, als ich beginnen will mit den Zutaten ein Gericht zuzubereiten, unterbricht mich Ren.

"Ich hab irgendwie keine Lust mehr auf das."

Er sieht mich erwartungsvoll an.

"Ähm, naja, ich hätte noch ein paar fertig Ramen in meinem Zimmer...", murmle ich und ziehe fragend eine Augenbraue nach oben.

"Ramen klingt gut."

Ren schiebt mich den Gang runter zum Fahrstuhl.

Akuma folgt uns kopfschüttelnd. Er hätte wohl gerne die eingekauften Sachen gegessen.

Nach dem Mittagessen trainieren wir bis die Sonne untergeht, oder naja, bis mein Körper sich geweigert hat auch nur einen Finger zu rühren.

"Heute Abend findet ein Ball statt, zu dem wir müssen." Ren steckt die Hände in seine Hosentaschen. "Und naja, da wärst du sehr gefragt."

"Klar, ich komm gern."

"Wir haben dir auch ein Kleid besorgt."

"Oh, danke. Aber ich trage lieber meine eigenen Sachen."

"Wie du möchtest, wir holen dich dann um zehn vor deinem Zimmer ab."

Ich nicke und der große Mann verschwindet schneller, als ich blinzeln kann.

Ich drehe mich um, und knalle gegen jemanden.

"Oh! Tut mir leid-", doch der Mann packt mich, drückt mich an sich und zieht mich in einen abgeschiedenen Gang.

"Hör mir gut zu, Momo."

Diese Stimme, dieser süße, angenehme Duft.

"Hisoka..." Meine Lippen beben. Ich habe mir diesen Moment so sehr ersehnt.

Aber ich weiß nicht, was ich ihm jetzt sagen soll.

"Die beiden sind gefährlich. Vertrau ihnen auf keinen Fall."

"Nein, Hisoka! Ich muss dir so viel erklären, ich-"

"Deine Motive gehen mich nichts mehr an, aber da wir mal mehr als Freunde waren, lasse ich dich nicht in dein Verderben rennen."

"Bitte, lass es mich erklären!"

Er beachtet meine Bitte nicht, sonder fährt unbeirrt fort.

"Du musst noch heute Nacht aus der Stadt fliehen. Ich werde dich zu Illumi bringen, er wird dich beschützen können. Trau niemandem, nicht mal deiner Familie."

"Du weißt also von Illumi und mir?"

"Ja."

"Damals, das war ein Missverständnis."

"Auch wenn es nicht deine Schuld war, ich habe mit diesem Kapitel meines Lebens angeschlossen. Ich möchte es garnicht wissen."

"Wieso tust du dann all das hier?", frage ich mit zittriger Stimme.

"Weil ich ein elender Narr bin."

💚Danke fürs Lesen!💚

You B$tch | h.mWo Geschichten leben. Entdecke jetzt