Kapitel 9

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Auch am Dienstag traf ich mich wieder mit Harry um unsere Präsentation vorzubereiten. Gerade saßen wir uns wieder am Esszimmertisch gegenüber und waren in die Arbeit vertieft. Als ich mit meiner Aufgabe fertig war hob ich meinen Blick, welcher zuvor noch auf meinen Unterlagen gelegen hatte, und blickte in das Gesicht des brünetten Jungen. Seine lockigen welligen Haare hingen ihm leicht ins Gesicht und sein Blick war konzentriert, wodurch sich seine Stirn leicht in Falten legte und seine sowieso schon ausgeprägten Wangenknochen kamen in dem Licht, welches durch die bodentiefen Fenster ins Esszimmer drang, noch besser zur Geltung. Leicht musste ich schmunzeln als er aufblickte und mich nur verwirrt betrachtete. Doch nach nur wenigen Sekunden über nahm ich diesen Gesichtsausdruck, denn seine Lippen hatten sich zu einem spöttischen Lächeln verzogen. "Kannst gerne ein Bild machen, das hält länger.". Genervt rollte ich mit meinen Augen "Nicht mal mehr eigene Sprüche lässt du dir einfallen, bin ich dir etwa nicht mehr gut genug?!", sprach ich gespielt schockiert. "Als ob der bei dir noch originell gewesen wäre.", lachte er mich, mal wieder, aus. Zugegebener Maßen hatte er nicht ganz Unrecht, das ließen wir nun aber außer Acht. "Egal, wie weit bist du mit deinem Teil der Powerpoint?", fragte ich ihn stattdessen. "So gut wie fertig.". "Perfekt ich hol mir mal ein Eis, willst du auch eins?". "Gerne". Also begab ich mich auf den Weg in die Küche um dieses zu holen. Als ich wieder zurück ins Esszimmer trat hatte Harry den Laptop schon zugeklappt und wartete auf mich, oder wohl eher das Eis. 

"Sag mal gehst du am Freitag eigentlich auch auf Joshs Party?", fragte ich ihn irgendwann. Ava hatte mir davon erzählt und ich war natürlich sofort Feuer und Flamme gewesen, da ich seit meiner Rückkehr aus Australien mehr oder weniger eigentlich nur zu Hause herum gesessen hatte. "Na klar, ich mag den Typen zwar nicht wirklich, aber wo es gratis Alkohol gibt bin ich immer am Start.", grinste er. "Oh man, jetzt dachte ich schon ich hätte endlich mal wieder einen Styles freien Tag.", lachte ich. "Ach, du hättest mal gerne wieder einen Tag ohne mich? Das kannst du haben!". Dann sprang er auf, war mit wenigen Schritten bei mir und warf mich, an meiner Taillie und warf mich über seine Schulter. Erschrocken quiekte ich auf "Was machst du da?". Harry schwieg einfach nur und trat auf die Terassentür zu, die er auch sofort öffnete und hinausspazierte. Ich konnte nicht sehen wohin er lief, da meine Augen nur seinen Rücken zu sehen bekamen. Doch plötzlich hob er mich von seiner Schulter und ich landete im kühlen Pool. Erschrocken riss ich meine Augen auf und schwamm so schnell wie möglich an die Wasseroberfläche, wo ich mir erst einmal, wie eine Verrückte, die Seele aus dem Leib hustete. Neben meinem Husten war nur ein lautes Lachen zu hören, welches natürlich Harry gehörte, welcher, genauso wie ich, nach Luft rang, allerdings aus zwei sehr unterschiedlichen Gründen. 

Nach gut fünf Minuten hatten wir uns beide wieder erholt. Während ich Harry böse anfunkelte, grinste mich dieser Idiot bloß an. "Ich schau mal nach Mason, der Arme ist ja immer noch krank. Dir noch viel Spaß beim schwimmen.", dann drehte sich Harry um und lief wieder zur Tür, wo er doch noch einmal  anhielt und sich zu mir drehte:" Ach so und pass bitte auf, dass du das Laminat im Wohnzimmer nicht nass machst, das war bestimmt teuer.", ein letztes Mal schmunzelte er noch, bis er dann wieder im Haus inneren verschwand. Das würde er noch so bereuen...

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