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Hellöö zusammen! Dies ist meine erste längere Joko und Klaas Fanfiction. Wie ihr sicher schon in der Beschreibung gelesen habt, ist diese eine AU, also eine alternative universe story. Ich will auch noch hier einmal erwähnen, dass mir die Charaktere NICHT gehören und die Handlungen frei erfunden sind. Ansonsten wünsche ich euch viel Spaß mit dem ersten Kapitel von "watch" :) Wronggenerationkidd

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»Fuck, fuck, fuck!«

Fluchend rannte ich den Kieselweg entlang und schaute auf die Uhr meines Smartphones, welche mir verriet, dass ich einen Gang zulegen sollte. Ich war schon wieder zuspät. Als Schüler einer Abschlussklasse nicht unbedingt vorteilhaft. Jeglichen Unterrichtsstoff zu versäumen, ist so ziemlich das dümmste, was man sich erlauben konnte. Deshalb durfte ich es mir auch nicht erlauben.

Von weitem konnte ich schon unseren Schulhof erkennen, auf dem sich nicht eine Menschenseele rumtrieb. Kein gutes Zeichen. Mein Handy vibrierte und ich warf beim Rennen einen kurzen Blick auf den leuchtenden Bildschirm. Eine Nachricht von Mark.

Alter, wo bleibst du?

Genervt steckte ich es zurück in meine Hosentasche, um mir das koordinieren meiner Arme beim Rennen zu erleichtern, doch mein Rucksack erschwerte mir deutlich die Situation. Schwer atmend verlangsamte ich mein Tempo und kam kurz zum Stehen. Zu spät war ich eh schon, also konnte ich nur noch die Menge an Ärger kontrollieren. Und da ich komplett nass geschwitzt war, entschied ich mich für die Variante durchatmen bevor ich wieder einen Fuß vor den anderen setzte. Warum genau muss der Unterricht auch so früh starten?

Fast schon erleichtert zog ich an dem Griff der Glastür und trat in das große Gebäude ein. Eine moderne Schule hatten wir schon. Ein großer Glasbau mit einer Treppe die einen alle 3 Stockwerke betreten lässt, eine schicke Eingangshalle mit Kunstprojekten unserer Schule, eine Mensa mit ausreichenden Sitzplätzen und geräumige Klassenzimmer mit großen Fenstern und smart boards. Hingegen waren unsere Lehrer eher älter und grimmig, was einen angenehmen Umgang sehr schwer machte.

Die Treppe hochschleppend malte ich mir schon aus, was für eine Standpauke ich erhalten würde, wenn ich das Zimmer betrat. Wenn ich daran dachte, wollte ich am liebsten wieder umdrehen und nach Hause gehen, aber Mark hätte mich vermutlich geköpft. Vor dem Klassenzimmer angekommen fuhr ich mir nochmal nervös durch die Haare und strich meine Kleidung glatt, die durch den Gegenwind etwas knittrig geworden war. Klopfend wartete ich auf ein "Herein", welches ich kurz darauf auch dumpf aus dem Raum vor mir hören konnte. Langsam öffnete ich die Tür und gluckste durch den Türspalt direkt in Marks Richtung, der meinen Blick grinsend zitierte und auch der Rest der Klasse musterte mich kritisch.

»Frau Raabe, entschuldigen Sie meine Verspätung, ich-..«

»Jaja, deine Ausreden kannst du dir sparen, hinsetzen!«, erwiderte sie nur genervt und deutete auf den Platz neben Mark, der sich ein Lachen nicht verkneifen konnte. Freundlich nickend ging ich an ihr vorbei in die Reihen und grinste nun auch Mark zu, bevor ich meine Tasche neben den Tisch schmiss und mich auf den Stuhl fallen lies. Ein paar Blicke hafteten noch immer auf mir, doch ich ignorierte diese gekonnt und griff in meiner Tasche nach Block und Federmappe. Sozialkunde war nicht unbedingt mein Lieblingsfach, aber immerhin konnte ich dafür Geografie abwählen.

»Wieso zuspät?«, flüsterte Mark mir belustigt entgegen und ich zuckte nur mit den Schultern, bevor ich ihm mit einem »Verpennt.« antwortete. Kopfschüttelnd drehte er sich wieder nach vorn und folgte gespannt dem Unterricht, während mir ein komisches Gefühl aufkam. Ich fühlte mich beobachtet, doch ein Blick in die Klasse zeigte mir, dass alle ihren Kopf nach vorne gedreht hatten und genauso dem Unterricht folgten, wie Mark es tat. Auch als ich mich unauffällig umdrehte und meinen Blick durch die Klasse schweifen ließ, fiel mir niemand auf. Niemand, außer.. In der letzten Reihe konnte ich einen Jungen erahnen, das Gesicht in seinem dunkelgrauen Kapuzenpullover versteckt. Wer war das? Thomas? Mein Blick ging erneut durch die Reihen. Nein, er saß neben Palina. Jakob? Nein, den hatte ich beim Reingehen schon in der ersten Reihe gesehen. Aber wer dann? Noch immer den Blick auf mich gerichtet, lehnte er sich nach hinten an seine Lehne und ließ die Finger knacksen. Komischer Typ. Verwirrt drehte ich mich nach vorne und stupste Mark in die Seite, der sich interessiert zu mir drehte.

»Was?«

»Wer ist das?« Möglichst unauffällig nickte ich in die Richtung des Unbekannten, was sich aber als zwecklos herausstellte, denn Mark drehte sich mit seinem kompletten Körper nach hinten und guckte in die hinteren Reihen.

»Wen meinst du?«, murmelte er und kniff seine Augen zusammen.

»RUHE DAHINTEN!« Erschrocken drehten wir uns beide nach vorn und blickten unserer wütenden Lehrerin entgegen, die die Hand auf den Tisch schlug. Sie trug nicht zu Unrecht den von unserer Klasse gewählten Spitznamen "Hexenfrau", so grimmig wie sie gucken konnte. Die Hände entschuldigend hebend kicherte Mark ihr entgegen, als sie sich genervt von uns wegdrehte und den Unterricht fortführte.

»Der Typ im grauen Kapuzenpullover.«, ergänzte ich vorsichtig flüsternd und er nickte verstehend.

»Der ist neu, keine Ahnung warum der mitten im Jahr kommt. Ich glaube die Hexenfrau hat ihn Joachim gerufen, er hat sich nicht vorgestellt. Wirkt bisschen merkwürdig, wenn du mich fragst.« Schulterzuckend wendete er sich von mir ab und ich ließ mich zurück in die Stuhlehne sinken. Ich hatte das Gefühl, seinen Blick noch immer auf mir zu spüren, doch einen weiteren Blick in seine Richtung durfte ich mir nicht erlauben.

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Die Kapitel werden in Zukunft noch länger, doch fürs erste wollte ich diese Länge. Ich hoffe das ist in Ordnung ^^

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