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Halliiihallööle!

Sooorrry dass hier nichts mehr kam! Hatte wieder eine Blockade hehe. :D Aber dafür hab ich jetzt ein ziemlich langes Kapitel. Ich hoffe es gefällt euch!

Danke an alle die diese Geschichte nach wie vor lesen und kommentieren, das freut mich ungemein!

Aber jetzt viel Spaß!

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»Joko.. wie.. wie ist deine Mutter.. warum lebt deine Mutter nicht mehr?« Ich hielt die Luft an, wusste nicht, ob es okey war, dass ich das hier fragte. Mit jeder verstrichenen Sekunde, in der Joko nichts sagte, sondern mich einfach still schweigend anschaute, bereute ich meine Frage mehr. Man sah ihm deutlich an, dass eine alte Wunde aufgerissen wurde. Betrübt schaute er auf seine Hände, die in seinem Schoß lagen und atmete einmal tief durch.

»Sie hatte Brustkrebs. Als ich 6 Jahre alt war, da kamen wir einmal ins Krankenhaus und es hieß, sie sei nicht mehr hier. Früher hab ich das nicht begriffen, dachte, meine Mutter würde wieder kommen. Aber dem war nicht so. Mit 8 Jahren kam sie nicht wieder. Mit 12 kam sie nicht wieder. Auch mit 16 nicht. Und dann hielt ich es nicht mehr aus.« Seine Stimmlage war monoton, doch trotzdem hörte man eine gewisse Verletzlichkeit heraus. Ich wusste nicht, was ich sagen sollte, geschweige denn tun sollte. Ich war bisher nur einmal in so einer Situation, als Mark's Eltern starben und er weinend vor meiner Haustür stand. Ich hatte ihn einfach in den Arm genommen. Er hatte sich an meiner Schulter ausgeweint und der Abend endete darin, dass er mit seinem Kopf in meinem Schoß einschlief. In meiner Familie waren Zärtlichkeiten meistens ausgeblieben. Zumindest solange bis mein Vater starb. Ab da an war meine Mutter ganz anders, viel einfühlsamer. Wenn es mir schlecht ging, kraulte sie mir den Kopf und ich beruhigte mich.

Also rutschte ich noch ein Stück an den Blonden ran, klammerte mich fest an ihn und ließ uns zurück in das weiche Polster fallen. Er vergrub seine Nase in meinen Haaren, währendessen mein Kopf Position in seiner Halsbeuge fand und wir für eine Weile einfach nur so da lagen, fest umschlungen und inzwischen sogar ruhig atmend. Es fühlte sich nicht komisch an, hier mit ihm zu liegen. Das war auch etwas, das man unter Freunden machte. Wenn man das Kribbeln in meinem Bauch nämlich einfach ignorierte, dann war das eine ganz normale Umarmung zwischen Freunden. Ganz normal.

Nach einer Weile lockerte er den Griff von mir und ich richtete mich ein wenig auf. Er hob die Hände, um mir zu signalisieren dass ich ihn hochziehen sollte, was ich auch tat und nun saßen wir einfach voreinander. Ich nahm meinen ganzen Mut zusammen und beugte mich zu ihm, um ihm einen flüchtigen Kuss auf die Schläfe aufzudrücken.

»Deine Mutter ist vielleicht nicht physisch hier, aber sie passt immer auf dich auf. Und sie ist stolz auf dich.«, sagte ich einige Zentimeter vor seinem Gesicht und lächelte leicht. Er erwiderte mein Lächeln und in seinen Augen tauchte wieder so etwas wie Gefühl auf. Deuten konnte ich es nicht, doch alleine der Gedanke dass ihn meine Worte erreichten, war mir genug.

»Danke.«, sagte er leise und ich legte meinen Kopf schief. »Dafür, dass du da bist.«, hing er schließlich noch dran und ich lehnte meine Stirn gegen seine.

»Nicht dafür.«, meinte ich lächelnd und streichelte mit meinem Daumen seine Wange.

»Das ist so'n Ding das nur die Norddeutschen sagen, oder?«, lachte Joko und ich zog eine Augenbraue hoch.

»Mhm? Was meinst du?«

»Naja "Nicht dafür".«, grinste der Blonde und ich zuckte lachend mit den Schultern. Darüber hatte ich mir noch nie wirklich Gedanken gemacht. Man sagte das einfach so in Oldenburg. Ich wusste nicht wie man sonst auf so etwas reagierte.

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