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Etwa eine halbe Stunde später stehen wir vor dem Zimmer, das uns von einem der Aufseher zugeteilt wurde

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Etwa eine halbe Stunde später stehen wir vor dem Zimmer, das uns von einem der Aufseher zugeteilt wurde. Als ich ihn nach einer kurzen Wegbeschreibung fragte, sah er mich mit so einem grimmigen Gesichtsausdruck an, dass Laurent mich schnell vom ihm wegzog. „Wir finden es auch allein."

Wir haben etwa zwanzig Minuten lang gesucht, da die Gänge ziemlich verschachtelt sind; und, als wäre das nicht genug, richten sich die Zimmernummern nicht einmal nach der Etage. Als ich Laurent mitteile, wie lange wir gebracht haben - mir macht es einfach nur unheimlich Spaß, ihn zu ärgern -, rollt er nur mit den Augen, dann kneift er mich in die Seite. Überrascht schaue ich ihn an, dann pruste ich plötzlich los. Ich weiß nicht, woher es kommt. Ich lache nicht oft.

Laurent zieht eine Augenbraue hoch, und seine verstörte Miene bringt mich nur noch mehr zum Lachen. „Sorry", gluckse ich. „Keine Ahnung, was mit mir los ist."

Laurent lächelt. „Lachanfälle stehen dir."
Bevor er sehen kann, dass ich erröte, öffnet er die Zimmertür vor uns.

Ich zwinge mich, eine halbwegs normale Miene zu zeigen, als ich ihm folge. „Oh okay, die Zimmer sehen wirklich exakt gleich aus", stelle ich mit Blick auf die schlichten Stockbetten fest. Dennoch kann ich mich nicht beklagen - wir haben tatsächlich zwei zusammengehörige Zimmer mit eigenem Bad ergattert. Sam und ich werden in dem Raum nebenan schlafen und Laurent, Uray und Robert hier, da es hier drei Betten gibt. Irgendwie war es von Anfang an klar, dass wir die nächste Zeit zu fünft verbringen würden. Wir kennen uns noch nicht lange, aber die anderen kennen wir genauso kurz, und wir haben gemerkt, dass wir gut miteinander klarkommen. Kein unnötiges Drama. Bis wir sterben oder die Möglichkeit auf ein neues Leben bekommen.

Laurent fläzt sich so schwungvoll auf das alleinstehende Bett, dass ich Schmunzeln muss. Trotz anfänglicher Schwierigkeiten kann ich ihn ganz gut leiden. Auch wenn ich ihm eine verpassen muss, wenn er mich „Newton" nennt.
Für den Bruchteil einer Sekunde stelle ich mir vor, wie meine Eltern reagieren würden, wenn sie wüssten, dass ich mit Jungs ein Bad teile. Doch ich schüttele die Vorstellung schnell ab. Ich habe mir selbst versprochen, weniger an Zuhause zu denken. Das ist der einzige Weg, wie ich mich hier auf das Training konzentrieren kann - und letztendlich überleben werde.

Ich trete in das Nebenzimmer. Es ist kleiner als das andere; außer den zwei Betten, die nebeneinander stehen, gibt es nur noch jeweils eine kleine Kommode. Im Zimmer der Jungs steht noch ein runder Tisch zwischen den Betten - ich bin mir sicher, dass wir vielleicht das ein oder andere Mal dort die Abenden verbringen werden.

Ich lege meinen Rucksack und den Schlafsack von Tante Mags neben die Kommode beim rechten Bett. Für einen Moment starre ich auf das kleine Schränkchen. Das ist alles, was mir in nächster Zeit an Privatem bleiben wird. Dann wandert mein Blick unwillkürlich zu dem leeren Bett neben mir. Ich hoffe sehr, dass es bald von Sam bezogen wird. Ich kann mir nicht vorstellen, diese Reise ohne sie zu bestreiten.

Intelligent - Phase 3Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt