"Habt ihr eigentlich Hunger?", fragte meine Tante uns in diesem Moment. Wir hatten gerade den Klamottenladen mit unseren neuen Kleidern verlassen und standen nun vor einem Asialaden. Joline und ich nickten heftig mit den Köpfen, dann gingen wir in den Laden und bestellten uns essen.
***
Zwei Stunden später hielten wir mit dem Auto auf dem Kiesweg vor unserem Anwesen an. Luke öffnete uns allen die Türen und wir stiegen aus. Mein Kleid ließ ich im Auto liegen, da Luke es mit reinbringen würde. Ich ging hinüber zu der Eingangstür unseres Hauses und ein anderer Diener öffnete sie mir von innen, als er mich draußen entdeckte.
Ich lief hindurch, dankte ihm und zog meinen Mantel und meine Schuhe aus. Dann rannte ich hoch auf mein Zimmer wo mich Teddy freudig empfing. Er wedelte heftig mit dem Schwanz und sprang an mir hoch. Ich streichelte ihn kurz zur Begrüßung und schmiss mich dann auf mein Bett. Ich nestelte mein Handy aus der Hosentasche und schaltete es an. Sofort blinkte eine Nachricht auf dem Display auf, die ich öffnete und durchlas. Sie war von Schneeball!Schneeball: Bin gleich am Treffpunkt, kommst du auch? 🙂
Ich tippt schnell zurück:
Ich: Mach gleich los.
Worauf sofort ein Super von ihm zurückkam.
Ich sprang wieder auf und rannte zu meiner Zimmertür hinüber, die ich mit Schwung aufriss, hindurchrannte und Teddy noch zu mir pfiff, ich wollte ihn natürlich mitnehmen. Teddy war, wie es aussah, ziemlich zufrieden mit meiner Entscheidung und wackelte mir fröhlich kläffend hinterher.
Als ich unten im Salon ankam und meine Mutter dort vorfand, sagte ich zu ihr:
"Ich gehe jetzt ausreiten, okay!?"
"Ja klar, Schatz, komm aber ja nicht zu spät zurück. Spätestens um sechs."
Ich nickte ihr einverstanden zu und spazierte dann mit Teddy an der Leine zum Stall hinüber. Dort band ich meinen Hund an einer Box fest und ging in die Sattelkammer, wo ich mir schnell meine Reitklamotten anzog. Als ich damit fertig war, nahm ich Acapellas Sattelzeug vom Haken, was ziemlich schwer war, und trug es zu der Box meines Pferdes, wo ich es auf eine Stange legte. Dann ging ich zu Acapella in die Box, legte ihr ihr Halfter um, was sie brav mit sich geschehen ließ, und führte sie dann heraus aus ihrer Box, um sie am Boxengitter festzubinden. Als ich das getan hatte, striegelte ich das Pferd schnell und sattelte es anschließend auf. Dann band ich Teddy von der Box, an der ich ihn angebunden hatte, ab und führte ihb gemeinsam mit meinem Pferd ins Freie.
Draußen wehte mir ein frischer Wind um die Nase, der auch ein paar Schneeflocken aufwirbelte und in der Luft tanzen ließ. Beflügelt atmete ich die kühle Luft ein, dann schwang ich mich auf Acapellas Rücken, band fast zeitgleich Teddys Leine am Sattel fest und ritt los.
Mein Pferd setzte sich wiehernd in Bewegung und fing sogleich an zu traben. Teddy hielt gut mit und sprang uns fröhlich durch den hohen Schnee hinterher, der sich auch in seinem zotteligen Fell verfing.
Ich bog wieder in den Weg zu meinem Lieblingsort ein und kam bald an meinem Ziel an. Wie auch schon das letzte mal, sah ich Troy auf der Bank sitzen. Gemütlich ritt ich zu ihm hinüber, und als er Acapellas Schnauben hörte, wandte er sich zu uns um und lächelte. Ich brachte mein Pferd durch einen kurzen Laut zum Stehen und stieg ab. Dann löste ich Teddys Leine vom Sattel, woraufhin er sofort zu Troy hinüber wackelte und ihn an der Hand abschleckte.
"Was bist denn du für ein Süßer?", fragte er, während Teddy sich von ihm kraulen ließ.
"Das ist Teddy", stellte ich ihn kurz vor, ließ aber den Teil, dass er mir nicht wirklich gehörte und er meine Schwester und mich gerettet hatte, bewusst weg.
"Ich hatte auch mal einen Hund, der wurde aber von einem Auto überfahren", erzählte Troy gerade.
"Oh, das tut mir leid!", flüsterte ich sichtlich geschockt zurück.
"Muss es nicht, du kannst doch nichts dafür."
Er setzt sich wieder auf die Bank und ich tat es im nach und nahm neben ihm Platz.
"Wie war eigentlich bei dir an Weihnachten so?", fragte er nun.
"So wie immer, also normal. Und bei dir?"
"Naja, eher doof. Mein Vater war nicht zu Hause und meine kleine Schwester hat mich die ganze Zeit über genervt und mich gefragt warum ich keine Freundin habe. Das fragt sie mich in letzter Zeit voll oft, nur weil sie jetzt einen Feund hat", erklärte er stöhnend und sah zu mir hinüber.
"Hattest du schon mal eine Freundin?", wollte ich von ihm wissen.
"Ja, schon mehrere. Du doch sicher auch, oder?"
Ich schüttelte den Kopf. "Ich hatte noch nie einen Freund." 'Würde ich aber gerne', fügte ich noch in Gedanken hinzu.
"Echt nicht?", fragte er mit weit aufgerissenen Augen, "Ich dachte, weil du so hübsch bist, würdest du einen haben. Aber stimmt, wenn du einen hättest, würdest du dich nicht mit mir treffen", überlegte er laut.
"Hör auf, so hübsch bin ich auch wieder nicht", lachte ich und boxte ihm spaßig in die Schulter.
"Doch, na klar!", verteidigte er sich, "Du bist wirklich voll hübsch, ich lüge nicht. Glaub mir!"
Ich sah ihn prüfend an und ich musste zugeben, dass er nicht so aussah, als ob er log.
"Na gut", gab ich mich dann doch geschlagen.
"Aber du siehst viel besser aus", fügte ich dann doch noch hinzu. Er sah mich prüfend an.
"Was ist?", fragte ich ihn leicht verwirrt, als er nicht aufhörte mich so anzusehen.
"Du hast gesagt, ich sähe gut aus. Ich nehme das mal als Kompliment auf."
"Oh, ich habe noch nie einem Jungen ein Kompliment gemacht" lachte ich los, aber es stimmte ja auch.
Troy würde sich jetzt sicher fragen, warum und warum ich keinen Freund hatte, aber es war ja ganz leicht zu erklären: ich war adlig. Doch das wollte ich ihm nicht sagen, denn dann würde er mich vielleicht mit anderen Augen sehen, so wie alle Menschen das tun, aber ich wollte einmal von jemanden normal behandelt werden, nicht wie eine Lady. Ich wollte, dass er mich mochte, weil ich ich war, nicht, weil ich einem Titel und Geld hatte. Und diesen Wunsch erfüllte Troy mir gerade.
Wir unterhielten uns noch lange, lachten viel und verabredeten uns für den kommenden Tag, ich hatte ihm auch versprechen müssen, ihn heute Abend anzurufen. Ich war irgendwie voll aufgeregt darüber, ich wusste nur nicht wieso.
Als ich mich dann von Troy verabschiedet hatte, wir hatten uns umarmt, ritt ich wieder zurück durch den schneebedeckten Wald. Ich dachte gerade über Troy nach, als Acapella plötzlich hoch in die Luft stieg und panisch wieherte, denn vor uns über den Weg flitzte plötzlich ein Hase und war genauso schnell wieder verschwunden, wie er gekommen war.
Jedoch warf Acapella mich ab und ich landete unsanft im Schnee.
"Aua! Acapella, bleib hier!", rief ich, als meine Stute gerade davon galoppieren wollte. Doch dann geschah etwas unglaubliches!
Teddy, den ich wieder an Acapellas Sattel fest gebunden hatte, rannte nicht los, als es das Pferd tat, nein, er blieb kläffend und knurrend stehen und zog am Sattel, sodass meine Stute nicht wirklich rennen konnte. Dann fing mein Hund mit einem Mal an kläglich zu fiepen, wobei er sich hinkauerte und Acapella ansah. Acapella blieb reglos stehen und spitzte die Ohren, dann drehte sie sich zu Teddy um und beugte ihren Kopf zu ihm hinunter. Teddy hörte sofort mit dem Fiepen auf, als er bemerkte, dass das Pferd sich beruhigt hatte. Dann fing er an, mit seinem Schwanz zu wedeln, und kläffte fröhlich, während er Acapellas Schnauze abschleckte. Als ich das sah, musste ich einfach lächeln.
"Teddy, hierher!", rief ich meinen süßen Hund zu mir, und er gehorchte aufs Wort und begab sich mit Acapella an der Leine zu mir. Als er vor mir anhielt und mich gründlich abschleckte, fing ich wieder an zu lachen und kraulte ihn.---------------------------------------
Dieses Kapitel hat hauptsächlich ShiningMoonlightFury geschrieben (mal was anderes xD), ich habe lediglich ein paar Sätzchen hinzugefügt oder verbessert.Sagt uns bitte, wie ihr das so findet. Findet ihr es sehr anders vom Schreibstil her?
LG
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Forbidden Love
Teen FictionAlison Elizabeth of Hamilton, die Tochter eines Dukes aus Großbritannien, führt ein ganz normales Leben. Wenn man das Leben einer Lady denn als normal bezeichnen kann. Als sie eines Tages ausreiten geht, trifft sie auf jemanden, der ihr Leben komple...