2.Kapitel

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1.September Bahnhof King's Cross Gleis 9 ¾
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Harry hob meinen Koffer in den Hogwarts-Express „Alter, hast du da Steine rein gepackt?!" beschwerte er sich. Ich warf ihm einen (falscher Zeitpunkt) Blick zu und umarmte Mom, die schon wieder weinte. „Mom, wir sehen uns doch schon Weihnachten wieder und ich schreib dir jede Woche - mindestens!" versuchte ich sie zu trösten. „D-du bis-st so sü-ß Schatz, ab-ber ich sol-lte dich eig-gentlich trös-sten" schluchzte sie verheult. „Ist schon okay, Mom." Dad umarmte Harry und Jeffrey drückte sich an Mom, er hielt die Abschiede nie aus. Ich küsste ihn noch mal auf die Wange, umarmte Dad und Harry zog mich gerade noch rechtzeitig in den Zug, bevor die Türen sich schlossen. Nun rollten auch meine Tränen, wir winkten noch solange, bis der Zug um die erste Kurve fuhr und wir sie nicht mehr sehen konnten. Harry nahm mich in den Arm und strich mir leicht über den Rücken. Als ich mich wieder gefangen hatte, setzten wir uns zu Ron und Hermine (Harrys beste Freunde). Ich schluchzte immer noch leicht, mein Bruder legte seinen Arm um mich und vor Erschöpfung vom Weinen, schlief ich ein.

Ich wachte erst auf, als die Hexe mit dem Imbisswagen kam. Perfektes Timing! Ich hatte so Hunger. Nach einer Menge Kürbiskuchen, Schockofröschen und einer Menge anderer Leckereien ging es mir schon viel besser. „Ich gehe kurz aufs Klo!" verkündete ich und verließ das Abteil.
Ich schloss die Tür hinter mir und sah in den Spiegel über'm Waschbecken. Meine Augen waren rot und geschwollen. Ich klatschte mir mehrmals kaltes Wasser ins Gesichts. Es brachte nicht so viel wie ich mir erhofft hatte, aber wenigstens die Schwellung lies etwas nach. Um Zeit zu gewinnen, flocht ich mir zwei Zöpfen in der Hoffnung, dass die Rötung nachlassen würde. Ohne Erfolg! Also seufzte ich und machte mich auf dem Weg zum Abteil.

Ich ging an mehreren Abteilen vorbei, bis sich bei einem die Tür öffnete und die hämische Stimme von Draco Malfoy erklang. „Welches Albinokaninchen hat sich denn hier verlaufen?!" Ich blieb stehen und sah ihm in seine Augen - ruhig und gelassen. „Halt dein Maul, Malfoy!" sagte ich genervt. Er lächelte dämlich und entgegnete: „Zeig mir wie's geht!" Ich zeigte ihm stattdessen meinen Mittelfinger, schob die Abteiltür auf und lies ihn so stehen. Zu meiner Freude war Ginny jetzt auch hier, ich begrüßte sie und fragte ob sie Lust hätte, mit mir auf die Party am Freitag zu gehen. „Vergiss es! Du gehst da nicht hin!!!" sagte Harry bestimmt. „Was?, wieso sollte ich nicht?" sagte ich mit einem leicht bissigen Tonfall. „Alkohol, Drogen und es ist weit bekannt, wer der Veranstalter ist." sagte er, ohne von seinem Tagespropheten aufzublicken. „Ist das dein Ernst, ich soll keinen Spaß haben, weil Draco Malfoy auch dort ist?!" „Nuschel ich etwa?" wütend sah ich ihn an. Wie konnte er nur von der einen Sekunde der süßeste Bruder der Welt sein und dann wieder so ein riesen Arschloch? „Was habe ich dir eigentlich getan?" endlich sah er mich an. „Ich will dich doch nur beschützen!"
„Wenn du dass bei dir hinbekommen kannst, wäre ich ja schon froh!" schleuderte ich zurück. „Y/n, wir besprechen das in Hogwarts!" „Super, dann kann ich ja gehen!!!" schrie ich, packte meinen Koffer, die Transportboxe von Hexe (meiner schwarzen Katze) und stürmte aus dem Abteil.
Vor Wut hätte ich schon wieder weinen können, aber ich hielt es zurück. Mein Problem war nicht unbedingt die Party, eher wie Harry reagiert hatte - mit Null Verständnis und solch einem Desinteresse. Während ich durch die Gänge streifte und nach einem Abteil suchte, trat, wer auch sonst, natürlich Malfoy, mir in den Weg. „Kannst du mich später nerven, jetzt hast du gegen meinen Bruder eh keine Chance." er legte seine Stirn in Falten. „Ehm, also eigentlich wollte ich mich entschuldigen." sagte er und sah verlegen auf den Boden. Was??? Was ist denn mit dem falsch? „Hast du dir den Kopf gestoßen?" fragte ich skeptisch. „Was? Nein, ich bin nur ehrlich." Ich zog eine Augenbraue hoch. „Ich hab eigentlich nichts gegen dich, außer das du die Schwester von Potter bist." „Wow, Schuldeingeständnis, ich bin Stolz auf dich." sagte ich ironisch und versuchte an ihm vorbei zu kommen. Er schüttelte seinen Kopf und seine schönen weißblonden Haare fielen ihm in seine Augen. Ähhh, Nein!, seine weißblonden Haare, ohne schön. Konnte man sich in seinem Kopf versprechen? „Du kannst auch in unserer Abteil, wenn du willst?" sagte er mit einem Blick auf meinen Koffer. Ich sah kurz in's Abteil - auf Pansy , Crabby und Goyle. „Ähm, nein Danke." und drängte mich an ihm vorbei. Er sah mir noch nach, doch dann setzte er sich wieder zu seinen Freunden. In einem Abteil fand ich Luna Lovegood, sie war eine Ravenclaw-Schülerin und wie ich nun im 5. Jahr auf Hogwarts. „Hey Luna, was dagegen, wenn ich mich zu dir setze?" Sie schüttelte den Kopf so doll, dass ihre Radieschenohrringe und ihre blonden Haar durch die Luft flogen. „Ich freue mich sehr, dich zu sehen." antwortete sie mit ihrer langsamen und verträumten Stimme. Ich schloss die Abteiltür wieder, verstaute meinen Koffer, setzte mich und hörte Luna dann zu, wie sie einen Vortrag über die Kinder der Nagel hielt.
Ungefähr zwei Stunden später stiegen wir aus und Luna erklärte mir gerade, dass Hexe vermutlich an einem Trollvirus litt, da sie so viel miaute. Ich sagte gerade, dass ich glaubte das sie nur aufgeregt war, dank der vielen Menschen und dass sie die Box nicht mochte, als Ginny angelaufen kam. „Wo warst du, ich hab dich gesucht?" Bevor ich antworten konnte, hatte Luna schon das Wort übernommen: „Hey Ginny, sie war bei mir, du hättest auch da sein sollen, dann wüsstest du wie gefährdet Nagelkinder sind." „Ouh, ehm, ja Schade. Ich freue mich, dich zu sehen, wie waren deine Ferien?" fragte Ginny. Bis wir in der großen Halle waren, erzählten wir gegenseitig von unseren Ferien, dann ging Luna zum Ravenclawtisch und wir zum Gryffindortisch. Ich setzte mich entschieden so weit wie möglich von Harry weg. „Willst du nicht mit ihm reden?" fragte Ginny unsicher. „Nein, soll er doch kommen, aber du darfst dich gerne neben ihn setzen. Ich will eurer Liebe nicht im Weg stehen!" sagte ich mit einem genervten Unterton. Ginny sah mich enttäuscht an, stand auf und setzte sich neben Hermine. Ich wusste, dass ich das nicht hätte sagen sollen. Sie hatte mir im Vertrauen gesagt, dass sie in meinen Bruder verliebt war und ich hatte es benutzt, um ihr weh zu tun. Ich würde mich später bei ihr entschuldigen. Verstohlen sah ich zu Malfoy rüber. Ob er seine Entscheidung heute ernst gemeint hatte? Dumbledore begann mit seiner Rede und ich versuchte ihm zuzuhören, doch irgendwie lies der Gedanke an Draco mich nicht mehr los.

Dracos Sicht

Entschuldigen? War ich denn von alleine guten Geistern verlassen? Warum musste sie ausgerechnet so ein kompliziertes Mädchen sein? Andere würden mir nur für ein Lächeln in meine Arme fallen, ich musste eine bessere Strategie kreieren, um ihr näher zu kommen. Hatte sie gerade rüber gesehen oder hatte ich mir das eingebildet? Endlich war der weißbärtige Trottel fertig mit seiner Rede und das Essen tauchte auf dem Tisch auf...

Deine Sicht

Nach dem Essen...
„Hey Ginny, warte bitte kurz!" rief ich ihr nach und zu meinem Verwundern wartete sie wirklich. „Bitte, ich hab's nicht so gemeint. Ich war sauer auf Harry und hab das an dir ausgelassen, es tut mir leid!" Sie sah mich noch 1-2 Sekunden an, bis sie sich bei mir einhakte und mich anlächelte. „Okay, aber sag so was nie wieder!" „Einverstanden!" erwiderte ich und lachend gingen wir hoch zum Gemeinschaftsraum.

Am nächsten Morgen....

__________________________1280 Worte

Harry Potter ff y/n eine unerwartete Liebe♥️Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt