"Aber lass uns doch jetzt über etwas weniger Ernsthaftes sprechen." fügte Markus hinzu und sein Lächeln wuchs, als er sah, dass sich auf Willow's Gesicht ebenfalls ein kleines Lächeln bildete.
"Und was sollte das sein?", wollte sie wissen und zog fragend eine Augenbraue hoch, während das kleinste Fünkchen Belustigung ihre Lippen zu einem Lächeln formte.
"Nun, was auch immer du möchtest.", antwortete Markus und lehnte sich auf dem Baumstamm nach hinten, sodass er sich nun auf seinen Armen hinter ihm aufstützte und grinste Willow schelmisch an.
"Ich hätte absolut nichts dagegen, wenn du mir noch mehr Geschichten von deinen Reisen erzählen würdest.", deute Willow an. Sie liebte seine Geschichten von weit entfernten Orten und wollte jedes noch so kleine Detail von seinen Reisen erfahren.
"Davon wirst du wohl nie genug bekommen, oder?", konnte Markus nicht anders als zu lachen. Das war eine der Sachen, die er an Willow so bewunderte. Ihre Neugierde und das Verlangen danach frei zu sein und die Welt zu bereisen.
Willow schüttelte grinsend den Kopf als Antwort. Es war absolut unmöglich, dass sie irgendwann seiner Geschichten müde werden würde.
"Warum lernen wir uns stattdessen nicht ein wenig besser kennen?", schlug Markus vor. Auch wenn er Willow gerne von seinen Reise erzählte, war er mehr als eifrig sie besser kennenzulernen. Mehr über sie herauszufinden. Die Dinge die sie mochte und die Dinge die sie verabscheute. Ihre liebste Erinnerung und ihre traurigste. Er würde jede Information nehmen, die sie ihm anbot.
"Ich verspreche auch, dir dafür später noch eine Geschichte zu erzählen.", fügte Markus noch hinzu, als er Willow schmollen sah. Das sah einfach viel zu liebenswert aus. Er würde ihr nie einen Wunsch abschlagen können, wenn sie ihn so ansah, so viel stand fest. Und er hoffte, dass er sie mit seinem Versprechen davon überzeugen konnte, ihm etwas mehr über sie zu verraten.
"Also gut.", seufzte Willow. Sie hätte tausendmal lieber direkt eine Geschichte von seinen Reisen gehört und das Thema, das Markus vorgeschlagen hatte, war etwas riskant, aber sie war gewillt dieses Risiko einzugehen. Und sobald diese ganze Sache mit der arrangierten Ehe vom Tisch war - egal auf wie das enden würde - würde sie ihm vielleicht auch sagen, wer sie wirklich war.
"Was möchtest du denn wissen?", forderte Willow Markus mit einem breiten Lächeln heraus.
"Hmmmm....", Markus ließ sich genügend Zeit um sich eine gute Frage zu überlegen, aber schlussendlich fiel ihm nur etwas recht langweiliges ein, "Was ist deine Lieblingsfarbe?"
"Blau", antwortete Willow wie aus der Pistole geschossen.
"Und warum das?", wollte Markus wissen, überrascht, dass sich Willow ihrer Sache diesbezüglich offensichtlich sehr sicher war.
"Nun ja, die besten aller Dinge sind blau. Der Himmel und das Meer zum Beispiel.", erklärte Willow begeistert. Es gab nur wenige Dinge, nach denen sie sich mehr sehnte, als nach dem Himmel und dem Meer. Nichts könnte mehr ein Symbol für Freiheit sein, als diese zwei Dinge.
"Das ist durchaus nachvollziehbar.", stimmte Markus nickend zu.
"Jetzt bin ich an der Reihe.", verkündete Willow, der dieses gegenseitige Fragen stellen, ganz offensichtlich Spaß machte. "Was hast du gedacht, als du herausgefunden hast, dass ich ein Mädchen und kein Junge bin?"
Also DAS war ja mal eine wirklich gute Frage, dachte Markus.
"Ich weiß nicht so recht, um ehrlich zu sein... Ich war einfach sehr überrascht, denke ich und sprachlos. Und ich konnte nicht verstehen, wie es sein konnte, dass ich das nicht bemerkt hatte."
DU LIEST GERADE
Secrets of the Night (Deutsche Version)
Ficción históricaWillow und Philip's Welt scheint nach dem Tod ihres Vaters in tausend Einzelteile zu zerbrechen. Die Trauer und der Berg an Schulden ist alles was ihnen bleibt und hinterlässt die Geschwister weiter voneinander entfernt als jemals zuvor. Es scheint...