Kapitel 5

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Das Hörbuchvideo wie immer am Ende des Kapitels :D


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„Also...", Hermione schnappte immer noch nach Luft, nachdem sie beide das Bücherregal für mehrere Minuten angestarrt hatten.

„Richtig", kam es von Malfoy, mit dünner Stimme, „gut... dann heißt es jetzt nur noch neunundzwanzig Jahre und elf Monate abwarten."

Sie drehte sich zu ihm um und starrte ihn spekulativ an.

„Du meinst nicht... also... dass wir es... ich weiß nicht... also... ähm... könnten wir nicht zumindest Küssen einmal ausprobieren?", fragte sie.

Es schien als würde er bei der Frage etwas erbleichen.

„Ich meine... ich weiß, dass es bei dir nur eine Verliebtheit ist", kam es schnell von ihr, „und Merlin weiß, dass ich schon in viele Leute verknallt war, die ich nicht wirklich geküsst hätte. Gilderoy Lockhart zum Beispiel. Also... um ganz offen zu sein... ich will dir nicht unterstellen, dass..." Malfoys Gesichtsfarbe nahm ein krankhaftes Grau vor ihren Augen an, „... aber egal. Wir müssen nicht darüber reden."

Hermione glaubte nicht, dass sie je zuvor in ihrem Leben, ein so derart peinliches Gespräch geführt hatte. Ihr Gesicht fühlte sich an, als stünde es in Flammen. Sie wollte sich gerade umdrehen, hielt dann aber abrupt inne und wendete sich zurück.

„Aber ernsthaft, ist das wirklich ein so schrecklicher Gedanke?", sie stemmte die Hände in ihre Hüften, denn auf irgendeine Weise fühlte es sich verletzend an. „Ich meine, schau, es sieht wirklich nicht so aus, als würde irgendjemand uns hier suchen. Also spielt es doch gar keine Rolle, ob wir jetzt wirklich die erste Wahl von Sexpartnern voneinander sind oder ob nicht. Nüchtern betrachtet ist es besser, als die nächsten dreißig Jahre hier miteinander zu verbringen, findest du nicht? Auch, wenn du es dir zur allgemeinen Regel gemacht hast, nicht mit Muggelgeborenen zu schlafen oder was auch immer..."

Malfoy sah nun eindeutig krank aus.

„Ach vergiss es", kam es von Hermione mit steifer Stimme. Sie drehte sich endgültig um und stürmte davon.

Dabei schaffte sie es ungefähr zehn Schritte weit, bevor sie spürte, wie Finger sich um ihre Handgelenke schlossen. Sie wirbelte herum und Malfoys Lippen prallten mit den ihren zusammen.

An dieser Stelle sollte angemerkt werden, dass ihr Vorschlag zu Küssen, als kurzes 'Bussi' mit geschlossenen Lippen gemeint war – natürlich rein zu Forschungszwecken – um herauszufinden, ob es zwischen ihnen auf irgendeine Art und Weise funken könnte.

Offensichtlich hatte Malfoy eine weitaus umfangreichere Untersuchung im Sinn.

Er drückte sie gegen ein Bücherregal und nagelte sie daran beinahe fest, während er sie innig küsste.

Hermione hatte schon immer diese geheime Fantasie, einfach nur zu schmusen und... ähm... danach Sex in einer Bibliothek zu haben. Eine, auf die sie sich nie vorgehabt hatte einzulassen, in Anbetracht, dass es in jeder dieser Fazilitäten höchst wahrscheinlich eine entsprechende Verordnung gab.

Es war gut möglich, dass, egal mit wem sie hier rummachte, es ihr Innerstes wie einen Weihnachtsbaum entzündete.

Wie dem auch sei, wenn man die Sache von einem rein empirischen Standpunkt aus betrachtete, war Malfoy wirklich ein exzellenter Küsser.

Nicht zu feucht und zögerlich oder angreifend und aufdringlich. Er war eher feurig und zielgerichtet. Seine Lippen waren heiß, gegen die ihren und er kam wirklich einer neckenden Verlockung gleich, wie er an ihr nippte, seine Lippen über die ihren flatterten und ihren Mund mit Küssen übersäte, bis sie nach Luft rang, ihren Körper eng an den seinen gedrückt. Dann fing seine Zunge ausschweifend an, mit der ihren zu spielen, auf eine Art, die sie zum Stöhnen brachte.

Die Bibliothek von Alexandria (Dramione-Übersetzung)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt