Kapitel 3

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Videolink zum Hörbuch wie immer unten :)

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Dimensionen in denen Hermione Granger über Draco Malfoy dachte: König der Deppen; Meister der Schwachköpfe; unaufhörliche Labertasche; Quasselstrippe; reizbares kleines Frettchen; eklige, verachtenswerte, böse kleine Kakerlake; inzüchtiger Welpe; spitzgesichtiger, kriecherischer, kleiner Bastard.

Dimensionen in denen Hermione Granger nie über Draco Malfoy nachgedacht hatte oder es jemals vorgehabt hatte zu tun: Überraschungsehemann; künftiger Vater ihrer Kinder.

Schon lustig, wie die Magie sich einfach in Dinge einmischt...

Als Hermione langsam wieder zu Bewusstsein kam, fand sie sich am Boden wieder. Malfoy lag sprichwörtlich auf ihr drauf. Plötzlich merkte sie, dass die Bibliothek wieder mucksmäuschenstill geworden war. Das Gebrüll der Schutzzauber hatte ganz unverhofft nachgelassen.

Das war nicht wirklich ermutigend. Ihrer Erfahrung nach war es so, dass wenn das Schreien aufhörte, tendenziell die schlimmsten Dinge passierten.

Malfoy krabbelte von ihr herunter.

„Was... was ist passiert?", fragte er und blickte sich wild um.

Auch Hermione schaute sich im Raum um und verengte ihre Augen. „Nunja, wie es scheint sind wir immer noch in der Bibliothek."

„Eine wahrlich atemraubende Feststellung Granger. Hundert Punkte für Gryffindor", sagte Malfoy und warf ihr einen bösen Blick zu. Anschließend schien es, als würde er seinen Zauberstab suchen.

Sie sah sich noch einmal um. Alles schien normal zu sein, außer... das Licht war aus und es gab eine Art... sie fühlte sich von Magie umschlossen; Magie die diesen Raum umfing und ihn beherrschte.

Schlagartig spürte sie, wie der Schrecken in ihre Knochen rann.

„Wir sind innerhalb des Schutzzaubers!", kam es quietschend über ihre Lippen und sie schlug sich kurz darauf die Hände vor ihrem Mund zusammen, „wir sind in den Schutzzauber der Bücher gefallen! Oh süße Zirze!"

Malfoy sah sich um. Er wirkte wirklich verblüfft. „Wie kann das überhaupt sein?"

„Es ist die Art, wie die Bibliothek von Alexandria einige Bücher aufbewahrt", erklärte sie mit einem verzweifelnden Wimmern. „Die Magie kann nicht unterdrückt werden, aber man kann sie in eine eigene Dimension kanalisieren, so, dass sie sich nicht in der realen Welt manifestiert. Bei den meisten Themen ist das irrelevant, aber in der Historienabteilung wird es wegen den Biographien benutzt. Lebensläufe, die so alt sind, wie die hier gelagerten, tendieren dazu Geister zu erzeugen. Wir erstellen einen Schutzzauber, der diesen erlaubt, in einer Art... Taschendimension zu leben."

Malfoy sah verwirrt aus.

„Warum muss man Geister in eine andere Dimension verbannen? Kann man sie nicht einfach frei herumgeistern lassen?"

Hermione schüttelte vehement ihren Kopf. „Büchergeister sind keine gewöhnlichen Geister. Sie sind genau genommen nicht einmal richtige Geister, eher die Erscheinung aus Magie, welche die Empfindungen und Themen der Bücher manifestieren. Sie können teilweise sogar körperlich werden und manchmal sogar Magie benutzen. Es ist auch der Grund, warum wir sie bannen und auf die Taschendimensionen beschränken können, aber das heißt andrerseits auch, dass wenn wir in dieser Dimension sind... sie genauso real sind wie wir... und auch... mit dir verwandt." Ihre Augen wurden groß als sie sich besorgt im Raum umsah.

Plötzlich ertönte ein Kichern.

Es kam von jemand, der nicht Malfoy war... Hermione hatte Malfoy nie kichern gehört, aber sie stellte sich vor, dass wenn er es jemals tat, er nicht so sinnlich und weniger weiblich klingen würde.

Die Bibliothek von Alexandria (Dramione-Übersetzung)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt