Kapitel 4

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Ich wache von dem Klopfen an der Türe auf, weshalb ich einfach genervt aufstehe und die Türe öffne.

,,Morgen Tobirama.", grüßt mich Izuna.
,,Was willst du?"
,,Nach meinem Bruder suchen."
,,Hier?"
,,Genau, so wie du letztens bei uns gesucht hast, ja."
Da hat er wohl recht.
,,Ich habe keine Ahnung. Komm einfach rein."

Ich gehe müde zum Zimmer meines Bruders und klopfe an. Keine Reaktion.
Deshalb öffne ich die Türe und mir stellen sich erneut die Nackenhaare auf. Ich bin sofort hellwach.
,,Uchiha! Bruder!", rufe ich aufgebracht und nun steht auch Izuna neben mir.
Madara und mein Bruder wachen beide sofort auf, aber sie sehen ziemlich mitgenommen aus.
Wieso liegen sie schon wieder Arm in Arm?! Können die damit aufhören?
Madara ist der erste, der dies ebenfalls zu bemerken scheint und weicht ein Stück zurück.
,,Zieht euch wieder eure Oberteile an.", teile ich den beiden mit, bevor ich mich wegdrehe und den Raum verlasse.

Mit einem Blick auf die Uhr stelle ich fest, dass es nur noch etwa fünf Stunden bis zur Ernennung des Hokage sind.
In der Küche schütte ich mir ein Glas Wasser ein und setze mich genervt hin. Einen Moment später kommt auch Izuna rein.
,,Ihr habt es hier echt schön."
,,Kann sein."
,,Morgen Tobi. Morgen Izuna.", gesellt sich auch mein Bruder dazu, gefolgt von Madara.
,,Wie oft soll ich dir noch sagen, dass du mich nicht so nennen sollst?", seufze ich und trinke mein Glas in einem Schluck aus.
,,Nicht oft genug, dass ich es sein lasse.", erwidert mein Bruder so frech wie eh und je.

Aus dem Augenwinkel kann ich Madara sehen und so sehr ich auch versuche ihn zu ignorieren, hängt mein Blick immer weiter an ihm.
,,Dieses Blickduell ist unheimlich.", kommentiert Hashirama, doch keiner von uns beiden scheint aufhören zu wollen.
,,Izuna, willst du auch was trinken?"
,,Ja bitte Hashirama-sama."
,,Das wollte ich dir gestern schon sagen, lass doch bitte das sama weg."
,,Lieber nicht. Das ändert sich in ein paar Stunden sogar noch zu Hokage-sama."
Hashirama seufzt, während mein Blick weiterhin auf Madara liegt.
,,Madara willst du auch ein Glas Wasser haben?", fragt Hashirama weiter. Erst dann dreht der Uchiha sich von mir weg. ,,Hn. Ja."

Bevor ich mir weiter den Kopf darüber zerbrechen kann, wie sehr ich will, dass der aus unserer Küche verschwindet, spüre ich eine Hand auf meinem Kopf. Und da Hashirama und Madara in meinem Blickfeld sind, kann das nur Izuna sein.
,,Du hast flauschige Haare.", sagt Izuna und auch Madara dreht sich nun überrascht um.
Ich lasse es einfach unkommentiert, da ich selbst keine Ahnung habe, was gerade vor sich geht.
Aber Madaras Giftblick sagt mehr als tausend Worte. Und wären wir beide alleine, würde er die tausend Worte wahrscheinlich gleich hinterherdonnern.

,,Sorry, das hatte mich nur die ganze Zeit schon interessiert.", sagt er mit einem entschuldigendem Lächeln und tritt wieder ein paar Schritte weg.
,,Schon gut."

,,Nii-san, habt ihr beide gestern etwa wieder getrunken? Wieso habt ihr nicht bis nach der Ernennung gewartet?" ,,Hn."
Was für eine vielsagende Antwort.
,,Ich muss aufjedenfall jetzt los noch ein paar Dinge erledigen vor der Zeremonie.", sagt mein Bruder schließlich.
,,Ich auch.", schließe ich mich an.
,,Was müsst ihr denn noch so erledigen?", fragt Izuna interessiert nach.
,,Papierkram.", bringt mein Bruder zähneknirschend hervor.
,,Ich muss eigentlich nochmal die Vorbereitungen überprüfen. Und irgendwann die Zeit finden deinen Mantel abzuholen.", antworte ich ebenfalls.
,,Ich kann dir helfen, wenn du das nicht beides schaffst.", schlägt Izuna vor.
,,Geht schon."
,,Nein nein, ich werde dir helfen."
Da er noch eine Weile weiterhin drauf bestand, habe ich mich einfach geschlagen gegeben. Ich habe keine Lust um die Uhrzeit darüber zu diskutieren, Hilfe schadet außerdem ja niemanden.

So übernimmt Izuna für mich das Abholen des Mantels bei der Schneiderin und unser zukünftiger Hokage geht seinem Papierkram nach. Was Madara treibt, kann ich nicht sagen, aber es ist der Uchiha, daher wird es bestimmt nichts gutes sein.

Einige Stunden später stehen wir alle bereit für die Zeremonie.
,,Zehn Minuten noch."
Bei Hashirama kann man nie sagen, ob er mehr nervös ist oder sich freut. Aufeinmal tritt auch Madara zu uns.
,,Die Klamotten sehen sehr... interessant aus."
,,Waren ja auch für dich bestimmt.", giftet mein Bruder zurück.
,,Fang nicht wieder damit an. Den Papierkram überlasse ich gerne getrost euch.", dabei klopft er meinem Bruder grinsend auf die Schulter.

,,Es wird Zeit.", teilt uns ein Senju mit und der ganze nervige Kram beginnt.
Mein Bruder ist durchgehend am lächeln, während irgendwelche Reden gehalten werden. Gut, dass ich nur als seine rechte Hand hier herumstehen muss, den Rest kann ich zum Glück allen anderen überlassen.

,,Hey Tobirama, freu dich mal mehr.", stößt mich Izuna von der Seite an.
Da kommt mir doch gleich mal wieder die Frage auf, wann er eigentlich so von der Idee überzeugt wurde. Vor ein paar Wochen hat er Madara noch davon abgehalten den Friedensvertrag anzunehmen, weil wir die Uchiha auf dem Gewissen haben. Und jetzt? Er tut so als würden wir schon die ganze Zeit so leben...
,,Hm.", gebe ich nur stumpf zurück, was von dem Gejubel der Masse übertönt wird.

Am Abend stehen wir dann wieder im Hokagebüro.
Ich kann sagen, mir fällt kein einziger Senju ein, den ich nicht persönlich bei meinem Bruder gesehen habe, um ihm seine Glückwünsche mitzuteilen. Sogar ein großteil der Uchiha hat ihm zu der Ernennung gratuliert, das hat Stunden gedauert.
Mein Bruder selbst scheint auch jeden Moment beim Arbeiten wegzunicken.
Also stoße ich mich von der Wand ab, an der ich gelehnt habe.
,,Lass uns Feierabend machen."
Er sieht sofort begeistert aus, was aber von einer neuen Welle Müdigkeit verdrängt wird.

Da reißt auch schon jemand die Türe auf und ich fahre erschrocken herum. Hat der noch nie was von klopfen gehört?
Madara seufzt. ,,Seid ihr etwa immer noch am arbeiten?"
Mein Bruder steht sofort auf.
,,Wir haben gerade beschlossen Schluss zu machen."
,,Dann können wir ja endlich auf deinen Hokage Status anstoßen."
Still sehe ich mir die beiden an, die gemütlich das Büro verlassen, als wären sie bereits betrunken.

,,Tobirama, kommst du etwa nicht mit?", fragt Izuna, den ich bisher gar nicht wahrgenommen hatte.
Ich seufze.
Vielleicht wäre es sicherer, als meinen Bruder mit dem Uchiha nochmal allein zu lassen. Beim nächsten Mal finden wir sie sonst nicht mehr nur oberkörperfrei.
Still trabe ich also den dreien hinterher.

~ 1054 Wörter ~

Tobiramas Geschichte - TobiizuWo Geschichten leben. Entdecke jetzt